Verurteilung von Samsung-Tochter Everland

Präsidenten betrieben illegalen Vermögenstransfer

Ein südkoreanisches Gericht hat Samsung Everland, eine Tochtergesellschaft der Samsung-Gruppe, wegen Gesetzesmissbrauchs verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Manager von Samsung Everland im Jahr 1996 Aktien unter Wert an die Kinder des Samsung-Vorsitzenden Lee Kun-hee verkauft hatten. Der ehemalige Präsident von Samsung Everland, Park Roh-bin und sein Vorgänger Her Tae-hak erhielten mehrjährige Haftstrafen auf Bewährung. Beide sollen im Jahre 1996 den vier Kindern des Firmenpatriarchen Wandelanleihen zu äußerst niedrigen Preisen übertragen haben. Lees Kinder erhielten rund 1,2 Millionen Anleihen zum Stückpreis von rund sechs Euro. Eine Anleihe des Vergnügungsparks Everland wurde damals auf 65 Euro geschätzt.

Lees Kinder konnten auf diesem Weg Aktien des Unternehmens steuerfrei erben. Das Unternehmen und seine Anleger haben durch die illegale Transaktion Verluste in Höhe von rund 75 Millionen Euro erlitten, hieß es. Die Einstellungen der einheimischen Bevölkerung zu ihrem Großkonzern Samsung spalten sich mehr und mehr. „Wir Koreaner sind stolz auf Samsung, auf seine Größe und technischen Fähigkeiten, aber wir fürchten uns auch vor Samsungs Machteinfluss, dass der Konzern das Gesetz einfach übergehen und Weiß für Schwarz verkaufen kann“, sagt Kim Joo Young, ein Anwalt aus Seoul. Schließlich warfen die jüngsten Ereignisse wieder Vorwürfe auf, die Samsung schon früher in schlechtes Licht rücken ließen, wie politische Bestechungen oder das ungestrafte Nicht-Einhalten von Gesetzen.

Themenseiten: Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Verurteilung von Samsung-Tochter Everland

Kommentar hinzufügen
  • Am 12. Oktober 2005 um 9:13 von Korruptionsgeschädigter!

    Bananenrepublik.,,
    Die Vergnügungspark-Affäre ist nur ein "ganz kleines" Beispiel, was "ausnahmsweise" jetzt mal rausgekommen ist.

    So etwas passiert immer nur dann, wenn die Mitwisser und die Justiz nicht den Erwartungen entsprechend geschmiert werden.

    Ein viel größerer Skandal stellte die finazielle Wahlkampfunterstützung und Schmiergelder an die Opositionspartei, Hanara-Dang i.H. von ca. 300 Mio.USD dar, worauf diese Partei anstehende Wahlen fast gewonnen hätte.

    Diese Vorgänge sind auch beliebig gegen Lucky Goldstar LG, Hyundai, Daewoo oder Hanjin und Andere austauschbar.

    In Korea gehören "weiße Umschläge", "Autoladungen von Bargeld"* und superteure Einladungen mit "Tischdamen**" zum täglichen Leben, wenn man erfolgreich sein will.

    * größte Banknote 10.000 KRW = ca. 7,80 EUR
    ** zum Anfassen und mehr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *