Tauschbören: IFPI setzt auf Löschprogramm

Software entfernt oder blockiert unliebsame Applikationen auf dem Rechner

Das neue Computerprogramm „Digital File Check“, das gemeinsam vom weltweiten Tonträgerverband IFPI und dem internationalen Filmverband Motion Picture Association (MPA) entwickelt worden ist, sagt illegalen Internet-Tauschbörsen den Kampf an. Digital File Check sucht und löscht Tauschbörsen-Programme. Der Benutzer hat die Möglichkeit Filesharing-Software auf dem Computer zu blockieren oder zu deinstallieren. In Deutschland wird das neue Programm von den deutschen Phonoverbänden und der Geselllschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) kostenlos zum Download angeboten.

Der Trend gehe inzwischen zwar ohnehin zu legalen und sicheren Internetplattformen, allein in Deutschland existieren mehr als 30 rechtmäßige Downloadanbieter, aber illegale Tauschbörsen seien nach wie vor weit verbreitet. Die GVU verweist vor allem auf das Sicherheitsrisiko solcher Programme in Form von Spyware und Computerviren. Auf die mögliche Kritik hin, dass die Sicherheitsthemen häufig von der Unterhaltungsindustrie als Rechtfertigung für das Vorgehen gegen die P2P-Plattformen benutzt würden und es tatsächlich nur ums liebe Geld gehe, sagt Diane Gross, Leiterin der Pressearbeit der GVU: „Natürlich will die Industrie ihre Produkte schützen, aber der andere Punkt ist auch wahr. Es ist ein berechtigter Wunsch der Rechteinhaber, ihre Inhalte zu bewahren, aber Viren und Spyware in solchen File-Sharing-Programmen sind keine Erfindung.“

Sinnvoll sei Digital File Check zum Aufspüren und Löschen unerwünschter Software vor allem für Firmen und Familien, wo Computer nicht von einer Person allein benutzt werden. Für Unternehmen hat IFPI in Zusammenarbeit mit der MPA und der International Video Federation (IVF) zusätzlich eine Broschüre ausgearbeitet, die Risiken von und Handlungsmöglichkeiten gegen illegale Tauschbörsen aufzeigt. In „Copyright und Sicherheitsrichtlinien für Unternehmen“ findet sich auch ein Vorschlag einer Muster-Richtlinie für den Umgang von Mitarbeitern mit urheberrechtlich geschützten Inhalten.

Das Interesse an einem Programm wie Digital File Check stamme laut Gross gegenüber pressetext nicht nur von der Film- und Musikindustrie, sondern auch aus der Bevölkerung. „Es kommt öfter vor, dass Eltern hier anrufen und sagen, dass sie nicht wollen, dass ihre Kinder illegale Programme herunterladen. Sie erkundigen sich nach Möglichkeiten gegen solche Software vorgehen zu können.“ Dass mit den ungewollten Programmen und Dateien auf dem Computer versehentlich auch andere Daten gelöscht werden könnten, hält Gross für sehr unwahrscheinlich.

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Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Tauschbören: IFPI setzt auf Löschprogramm

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  • Am 22. September 2005 um 17:31 von olga

    Überwachung?
    Nachdem alle "bösen Programme" gelöscht sind, wird der Computer nach "unrechtmässigen" Dateien untersucht und per Onlinebanking die Lizenzkosten umgehend auf ein Konto der Musikindustie überwiesen. Nur die Allerdümmmsten werden sich wohl so einen Mist auf Ihre Zeitvernichtungsmaschine installieren.

    • Am 23. September 2005 um 0:41 von Peter

      AW: Überwachung?
      Hallo Olga,
      das sehe ich genau so. Die Musikindustrie hat sich bisher auch nicht gerade als Robin Hood der Verbraucher erwiesen. Es steht zu befürchten, dass hinlänglich bekannte Rechtsverdr..-äh-anwälte per Abmahnungen auf dieses Trittbrett aufspringen werden, um den Effekt der Abschreckung sowie die eigene goldene Nase zu optimieren.

      Peter

  • Am 23. September 2005 um 17:28 von OpenSource

    ??
    die haben den Arsch offen glauben die echt das irgendjemand so blöd ist und sich so nen mist downloadet ???

  • Am 26. September 2005 um 9:12 von Schlaumeier

    Erst lesen, dann dumme Kommentare abgeben!
    Bevor man sich mit so dümmlichen Kommentaren verewigt, wie die drei anderen Autoren, würde ich doch mal empfehlen, die Artikel genau zu lesen. Dort steht doch sehr deutlich, dass die Zielgruppe für dieses Programm Firmen und Eltern sind.
    In beiden Fällen ist die Verwendung der Software durchaus sinnvoll. Privat auf dem eigenen Rechner Filesharing Programme zu installieren und zu nutzen ist völlig in Ordnung, da man selber das Risiko trägt. Wenn der Nachwuchs Mamas oder Papas Arbeitsrechner verseucht oder ein Angestellter die Firmenrechner mit Spyware vollrotzt kann man es dem eingetlichen Eigentümer der Maschinen kaum übel nehmen, dass der etwas dagegen unternimmt.

    • Am 5. Oktober 2005 um 14:19 von Markus

      AW: Erst lesen, dann dumme Kommentare abgeben!
      Naja naja. Ihre Beitrage wären auch net das gelbe vom Ei. Deiner war zwar nicht schlecht, ist aber meiner Meinung nach auch ergänzungswürdig. In welcher Firma ist es den scho möglich das Filesharing Programm genutzt werden können wenn ein halbwegs gescheiter Administrator da ist?
      Zuhause auf den Rechner der Eltern, den Kindern einfach konto einrichten, Rechte entziehen und scho können se nixmehr installieren. Das alles .. naja ma gespannt wahrscheins is das bald im neuen MS super "Vista" Betriebssystem dabei..

      mfg markus

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