Fraunhofer-Institut: Digitaler Speicher für das Kino der Zukunft

Field-Recorder ermöglicht Szenen-Sichtung direkt am Set

Forscher vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) haben einen Field-Recorder entwickelt, der Profifilmern das Sichten der Szenen direkt am Set ermöglichen soll. Der tragbare Recorder „Megacine“ besitzt ein extrem handliches Format und speichert Bildformate wie Digital Cinema, High-Definition und Standard Video in bisher unerreichter Auflösung.

„Bei bisherigen Speicherlösungen für den digitalen Film wurden hauptsächlich PC-Komponenten verwendet oder 3,5 Zoll Festplatten im Raid-Verbund geschaltet“, erklärte Siegried Foessel, Projektleiter Digital Cinema am IIS. „Für ‚Megacine‘ haben wir 16 Notebookfestplatten mit eigens entwickelten Raid-Kontrollern kombiniert und damit eine Speicherkapazität von einem Terabyte quasi ‚tragbar‘ gemacht“, schwärmt Foessel. „Diese Kapazität entspricht etwa acht Stunden Aufnahmezeit bei unkomprimierten Bilddaten“, so Foessel weiter.

Laut IIS ist es mit „Megacine“ erstmals möglich, Digital-Cinema-Aufzeichnungen mit einer Auflösung von 2048 mal 1080 Pixel zu realisieren. Bisherige Recorder schaffen derzeit nur 1920 mal 1080. Weitere Bildformate wie HDTV (High-Definition) und SDTV (Standard Definition) können ebenso angelegt werden. Die Abspeicherung von Einzelbildern erlaubt laut Foessel eine extrem bildgenaue Nachbearbeitung.

Ein integriertes Display mit 640 mal 480 Pixel soll außerdem eine Voransicht der aufgezeichneten Szenen direkt am Drehort ermöglichen und zusätzlich Informationen wie den Namen des ausgewählten Files, die verbleibende Aufnahmezeit oder die Anzahl der aufgenommenen Bilder anzeigen. „Die lästige und zeitintensive Schlepperei des Speichers zum Computer während der Aufnahmen sollte damit bald der Vergangenheit angehören“, sagt Foessel.

Ein erster Prototyp von „Megacine“ ist auf der Messe International Broadcast Convention IBC (9. bis 13. September) in Amsterdam zu sehen. In den folgenden Monaten soll sich laut Foessel zu diesem ersten, recht kostengünstigen Prototyp auf Basis von Festplatten auch eine Megacine-Variante mit robustem Flash-Speicher gesellen. „Anfang kommenden Jahres müsste Megacine dann auf dem Markt erhältlich sein“, so Foessel.

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