Google legt Digitalisierung von Bibliotheken auf Eis

Neue Verhandlungen über Copyright mit Verlegern

Google legt bei seinem Online-Bibliotheks-Projekt eine Pause ein. Der Suchgigant hat bekannt gegeben, dass bis auf weiteres keine vergriffenen oder Copyright-geschützten Bücher mehr gescannt werden. Im Dezember 2004 hatte Google in Kooperation mit einigen US-amerikanischen und britischen Universitäten begonnen, die Bibliotheksbestände zu digitalisieren. Geplant war, dass in etwa 15 Millionen Büchern online nach Schlagworten gesucht werden kann und Zusammenfassungen, Auszüge oder auch ganze Bücher Online verfügbar gemacht werden.

Google wird das Scannen von Copyright-geschützten Büchern vermutlich bis November einstellen. Grund dafür sind laufende Verhandlungen mit Verlegern, der Buch-Branche, Autoren und Organisationen. Das Projekt wird in den kommenden Wochen modifiziert und Google will den Verlagen die Möglichkeit geben, eine Liste von Büchern zu erstellen, die in das Programm aufgenommen werden und eine Liste mit Titeln, die nicht gescannt werden sollen.

In den vergangenen Monaten wurde das Projekt Google Print häufig kritisiert. Sechs europäische Staaten unter der Schirmherrschaft von Frankreich haben sich im März 2005 für eine eigene Europäische Online-Bibliothek mit Volltextsucht stark gemacht und zum Widerstand gegen die Homogenisierung der Kultur durch Google aufgerufen. 19 europäische Nationalbibliotheken haben angekündigt, dieses Projekt zu unterstützen. Auch der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat im Mai dieses Jahres eine gemeinsame Plattform zur Volltextsuche als Konkurrenz zu Google angekündigt.

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