Bis 2007: BMW will 7er mit Wasserstoff-Antrieb ausstatten

Wie teuer wird ein Wasserstoff-7ener sein? Teurer als ein Standard-Modell?

Huss: Ja, natürlich. Die Zusatzkosten sind enorm, wir müssen viel neue Technik einbauen. So haben wir beispielsweise zwei Tanks an Bord: einmal den extrem aufwendigen Wasserstoffbehälter, zum anderen einen kleinen Benzintank. Dazu kommen Optimierungen in der Sensorik und Elektronik.

Noch wissen wir nicht, auf welchem Weg wir das Fahrzeug vermarkten wollen. Es muss ein besonderes Konzept werden. Bedenken Sie, dass diese Fahrzeuge nur eingeschränkt eingesetzt werden können, weil das Netz der H-Zapfsäulen noch zu dünn ist. Das hat einen sehr kleinen Kundenkreis zur Folge. Auf der anderen Seite möchten wir aber, dass unsere Kunden viel mit diesen Fahrzeugen unterwegs sind, denn nur so können wir Erfahrungen sammeln. Erst aus der so entstehenden Bekanntheit lässt sich dann wahrscheinlich ein Vermarktungsmodell entwickeln. Wir rechnen nicht damit, dass wir in der ersten Runde gleich unsere Entwicklungs- und Produktionskosten wieder hereinholen werden. Man könnte auch sagen: Leben kann BMW von so etwas nicht.

Womit wir beim Thema Shareholder-Value versus langfristiger Perspektive wären. Aber lieber will ich noch etwas über das Fahrzeug erfahren: Ich vermute, der Kofferraum wird ziemlich klein ausfallen, oder?

Huss: Der Kofferraum wird zu einem guten Drittel mit dem Tank belegt sein. Auch der Fahrgastraum wird etwas beschnitten sein. Zu solchen Platzproblemen kommt es, wenn Sie ein Wasserstoff-Konzept auf ein benzinbasiertes Fahrzeug-Package drauf setzen. Irgendwann wird die Entwicklung so weit sein, dass es andersherum der Fall sein wird – dann löst sich das Platzproblem, dann wird das Fahrzeug auch anders aussehen. Wir verfolgen da gerade einige neue Ideen, die sind aber noch vertraulich.

Wie steht’s um die Leistung des H-7eners?

Huss: Wir beschäftigen uns momentan mit einer äußeren Gemischbildung, das heißt, dass der Wasserstoff in das Saugrohr des Motors nicht wie bei Benzin oder Diesel direkt eingespritzt wird. Der Wasserstoff wird kurz vor dem Brennraum der Luft zugeführt und dann langsam in den Brennraum geleitet. Das führt zu Füllungsverlusten, weil Sie einfach nicht so viel Energie in den Brennraum einbringen. Dadurch haben wir im Moment Drehmoment- und Leistungsverluste. Allerdings garantiere ich dafür, dass man mit dem Auto immer noch BMW-mäßig fahren kann. Spitze wird immer noch jenseits der 200 km/h sein, die Beschleunigung auf 100 km/h wird um die zehn Sekunden dauern, liegt also im Bereich früherer Sportwagen. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir den Motor über Turbo- und Turbo-Direkt-Aufladung in die bekannten Dimensionen bringen werden.

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Neueste Kommentare 

9 Kommentare zu Bis 2007: BMW will 7er mit Wasserstoff-Antrieb ausstatten

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  • Am 30. Juni 2005 um 19:28 von Andre L.

    Erdgas und Flüssiggas
    In Italien und Russland hat sich nicht Erdgas durchgesetzt, sondern Flüssiggas. Das ist beim besten Willen nicht das Selbe.

  • Am 1. Juli 2005 um 13:41 von fellerer werner

    wasserstoffmotor
    Es ist höchste zeit das sich die auto industrie über alternative antriebenergie gedanken macht und der wasserstoffmotor ist sicher erstrebenswert.

  • Am 1. Juli 2005 um 16:54 von dolf

    wasserstoff ist schwachsinn und zu teuer ….
    erdgas ist der nächste im großen maßstab verfügbare energieträger .

    die verflüssigung ist erprobt , der umbau der fahrzeuge kann so er massenhaft erfolgt rel. billig von statten gehen .
    ( arbeitsplätze in deutschland ?? !! )
    die verbrennung erfolgt sehr sauber und im gasmolekül ist mehr wasserstoff gebunden als im benzin ..
    daher gibt´s weniger co2 .

    erdgasquellen gibt´s genug und das in der tiefsee lagernde gashydrat ist da noch nicht ma mit bei …

    russland hat riesige lagerstätten auch im nordmeer …
    die versorgung wäre also gesichert …

    vor allem muß man das gas nicht erst mit hohen verlusten herstellen !!!!
    es ist eh schon da und muß nur verdichtet werden .
    die wasserstoffherstellung kommt zu teuer .
    zudem muß wasserstoff auf aberwitzig niedrige temperaturen runtergekühlt werden um es lagern zu können …
    das kostet unsummen vor allem auch für die lagerung , die der verbraucher löhnen darf …

    neee wenn wasserstoff die lösung wäre dann gäb´s das schon länger …
    gequasselt wird darüber ja schon ne ewigkeit aber was substanzielles und bezahlbahres … fehlanzeige …
    schlechtes beispiel ist der wasserstoff betriebene bus in mvp …
    die betreiberfirma scheint pleite zu sein …
    na ja …

    wir haben im dorf schon seit 3 jahren ne erdgastankstelle …….
    ( oberirdischer gastank beachtlicher größe .. )

    das sagt alles …

    mfg

    • Am 3. August 2005 um 19:25 von eike05

      AW: wasserstoff ist schwachsinn und zu teuer ….
      Sagen Sie, wie kann man so kurzsichtig denken und uninformiert solchen Quatsch schreiben. Internet ist nicht nur "Spielwiese" Gehen Sie mal in die Tiefe der "Wissensbank" weltweit ! Sie werden Staunen was über Gase und deren Verwendung sowie was alles über Wasserstoff und dessen Möglichkeiten zu lesen ist.
      Danach schreiben Sie doch einfach noch einmal.
      Gruß
      Eike05

  • Am 6. Juli 2005 um 11:39 von Uwe Dilass

    BMW und Brennstoffe
    BMW (und alle Kfz-Hersteller) könnten mit wesenlich einfacheren Mitteln an den
    Problemen mit den fossilen Energieträgern arbeiten.
    Wenn man mit 1 Liter Wasserstoff bereits so weit fahren kann, dann könnte man mit 1 Liter Benzin oder Diesel auch sehr weit fahren, zumindes wesentlich weiter als bisher.
    Man müßte sich nur endlich mal durchringen, wirklich verbrauchsärmere Fahrzeuge zu bauen und das bietet sich für BMW geradezu an, sind doch die Motoren grundsätzlich gut dafür geeignet.
    Aber solange immer nur nach der Devise "Schneller, stärker,schwerer.." produziert wird, geht das natürlich nicht.
    Fogende Möglichkeiten liegen auf der Hand:
    – Reduzierung der Fahrzeuggewichte durch
    innovative Leichtbauweise
    – Einsatz der modernen Motorentechnik (Vanos, Turbo) unter dem Hauptaugenmerk
    der Verbrauchsoptimierung
    Dabei würden sparsamere Fahrzeuge enstehen, die trotzdem komfortabel und leistungsfähig genug wären und helfen, dass uns die fossilen Brennstoffe nicht gleich so schnell ausgehen.
    Man könnte diese Varationen auch parallel anbieten und clever vermarkten.

    Aber sicher ist das Kaufverhalten aller Leute noch nicht auf diese Problematik ausgerichtet und der Druck, etwas derartiges anbieten zu müssen, nicht groß genug.

  • Am 7. Juli 2005 um 14:21 von harry

    riesige abgasmengen
    Mir graut davor wenn in China (oder so) jeder Haushalt ein Auto besitzt und das alles benzinverbrauchende Pkws sind. Das wäre dann der grösste Markt. Hier könnte mann doch anfangen mit umweltfreundlichen Modellen. Durch die hohen (sicher) Verkaufsmengen wäre doch eine wirtschaftliche Herstellung von alternativen Fahrzeugen möglich.

  • Am 30. Dezember 2005 um 6:15 von Christian Hofmann

    nice job
    zusammen mit der wachsenden wirtschaft fuer alle anderen regenerativen energiequellen ergibt das eine symphatische kopplung. ihr habt alle meine wuensche die wasserstoffzukunft zu realisieren und ich werd einer der ersten sein, der mit einem H2 auto um die welt reist.

  • Am 31. Januar 2007 um 10:06 von Willi Schmelig

    Wasserstoff-Antrieb
    Wenn es eine Zukunft für uns Menschen gibt, dann nur über den Wasserstoff als zentralen Energieträger.
    Jeder, der sich mit diesem Gas, seinen Herstellungsmöglichkeiten und den Anwendungen befasst hat (und nicht an anderen Energien verdient), sieht den Wasserstoff – auch im Zusammenhang mit der Photovoltaik.

  • Am 3. Januar 2009 um 14:34 von Dipl. -Ing. Theo Pötter

    solarer-wasserstoff für den BMW hydrogen 7
    Das Problem ist nicht der Wasserstoffverbrennungsmotor, sondern der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur und die flächendeckende, weltweite Versorung mit regenerativ erzeugten Wasserstoff.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr Theo Pötter

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