Forrester: „Outsourcing“ ist out – „Global Delivery“ in

Viele Länder haben Expertise und Kapazitäten zu bieten - Unternehmen sollten sich detailliert informieren, bevor sie sich für Offshoring oder für kostengünstige Alternativen im nahen Ausland entscheiden.

Die Analysten von Forrester Research haben eine Trendwende ausgemacht: Das Thema „Offshoring“ sei in der Öffentlichkeit gegenwärtig hauptsächlich mit dem Stichwort „Indien“ besetzt. Tatsächlich aber würden Unternehmen, die Teile ihres Geschäftes outsourcen wollen, immer mehr Möglichkeiten, auch in ihrer unmittelbaren Nähe, angeboten. Für viele könne deshalb, neben der qualitativen, auch die geographisch orientierte Entscheidung der richtige Weg sein. Forrester hat daher anläßlich des Giga World IT-Forums in Prag gerade dazu aufgerufen: „Start Thinking about Global Delivery“.

Organisationen und IT-Unternehmen in Osteuropa, Russland, dem Nahen Osten, Südamerika und Südafrika böten ausländischen Interessenten zunehmend kostengünstige Kapazitäten an. Gleichzeitig konzentrierten sich die großen, etablierten IT-Dienstleistungsanbieter darauf, die globale Reichweite ihres Angebots durch weitere Offshore-/Nearshore-Ressourcen in vielen Ländern zu erweitern. Für den potenziellen Kunden bedeutet das, in erheblichem Maße Zeit und Personal zu investieren, um einen strukturierten Ansatz für die Auswahl und die Entscheidung für eine eigene Offshore-Location oder einen Offshoring-Partner zu finden, glaubt Andrew Parker, Vice-President und Research Director bei Forrester Research. Reines „Bodyshopping“ muß daher immer mehr durch ein globales Liefermodell ersetzt werden.

George Colony, Gründer und CEO von Forrester, sieht das als „Einladung dazu, weltweit neue Geschäftsprozesse mit einem Netzwerk aus verschiedenen externen Partnern zu entwickeln und zu realisieren“ – und das nicht nur, um die Kosten zu senken, sondern um neue Informations- und Kompetenz-Quellen zu erschließen. Forrester nennt das „Innovation Networks“.

Anläßlich des Giga World IT-Forums in Prag haben rund 40 Forrester-Analysten und Vertreter zahlreicher Unternehmen den rund 650 Teilnehmern Informationen und Ratschläge hinsichtlich so bedeutender Themen wie effektives IT-Sourcing, integriertes IT-Management oder das Nutzung hausinterner Informationen für Innovationen, welche die Kundenbedürfnisse nicht nur treffen, sondern sogar übertreffen, geliefert. Ein besonderer Aspekt lag dabei auf der Möglichkeit, Teilnehmern aus den neuen EU-Ländern eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch zu bieten.

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2 Kommentare zu Forrester: „Outsourcing“ ist out – „Global Delivery“ in

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  • Am 6. Juli 2006 um 13:48 von Ayhan Yavuz

    Global Delivery
    Zunächst ist das nichts Neues, denn bereits seit 25 Jahren existieren Modelle, welche darauf basieren, IT Know-How aus dem jeweiligen Land zu nutzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die ACSL ( http://www.acslworld.com ), eine Global Projekt Management Company mit Exklusiv-Partnern in 185 Ländern. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß 8 von 10 Unternehmen unter dem Druck der Globalisierung Ihr IT-Sourcing, Consulting, Maintenance und Support in ein Herstellerunabhängiges Modell einbinden.

  • Am 19. Dezember 2007 um 17:54 von Stephan Renz

    Global Delivery
    Wunderschön: Die Bedeutung des Offshorings ist jetzt negativ besetzt, da muss ein neues Label für die nicht mehr ganz so hübsche Braut her.

    Die immer wiederkehrende Neubenennung von Produkten, zu denen der Kunde im Laufe der Zeit eine womöglich nicht ganz so positive eigene Meinung entwickelt, ist ein fortlaufender Quell der persönlichen Freude ist für mich.

    Global Delivery ist, genauso wie Offshoring, nur ein neues Synonym für die von gewieften Vertrieblern und ignoranten Topentscheidern in die Wege gebrachte Qualitätsminimierung der IT eines Unternehmens, bei der sich besagte Topentscheider im Nachhinein wundern, warum alles komplizierter und teurer wird als gedacht.

    Was kommt als nächstes, SOP (Service Oriented Presence)? Ich bin ehrlich gespannt.

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