SAP will sich mit Zukäufen Zeit lassen

"Wir haben keine Eile, Unternehmen zuzukaufen oder eigene Aktien zu erwerben"

Der weltweit zweitgrößte Software-Hersteller SAP will sich im Gegensatz zu seinem US-Konkurrenten Oracle mit Zukäufen Zeit lassen. In der als wachstumsträchtig eingeschätzten und auch von Oracle bedienten Handelsbranche brachte SAP mit der US-Baumarktkette Home Depot einen neuen Großauftrag unter Dach und Fach. „Wir haben keine Eile, Unternehmen zuzukaufen oder eigene Aktien zu erwerben“, sagte SAP-Chef Henning Kagermann auf der Kundenmesse des Unternehmens, „Sapphire“, am Mittwoch in Boston mit Blick auf die milliardenschweren Barreserven des Konzerns. SAP verfügte Ende des ersten Quartals über liquide Mittel von fast vier Milliarden Euro.

Zuletzt hatte SAP den Bieterwettstreit mit Oracle um den kleinen, auf Software für Handelsunternehmen spezialisierten US-Anbieter Retek verloren. Oracle hatte SAP mehrfach überboten und schließlich den Zuschlag erhalten.

Während SAP für das vergangene Geschäftsjahr seine Dividende um fast ein Drittel auf 1,10 Euro aufstockte, will Oracle seine Barmittel lieber in die Akquisition von Konkurrenten stecken. „Es macht keinen Sinn, eine Dividende auszuschütten, da es genügend Gelegenheiten für Zukäufe gibt“, hatte der ebenfalls finanzstarke Oracle-Konzern seine Strategie verteidigt.

Am Rande der Kundenmesse schloss der Walldorfer Konzern mit der Baumarktkette Home Depot einen Vertrag über die Bereitstellung von Software ab. Home Depot ist das zweitgrößte Handelsunternehmen in den USA. Kagermann nannte den Auftrag „bedeutend“, die Vereinbarung stelle den größten Auftrag des Unternehmens aus der Handelsbranche seit Jahresfrist dar. Das Auftragsvolumen wollte Kagermann jedoch nicht nennen.

SAP sieht in der Einzelhandels-Branche großes Wachstumspotenzial, da die Unternehmen zumeist keine standardisierte Software nutzen. In der Handelsbranche ist die Marktposition von SAP noch nicht so stark wie in der Fertigungsindustrie.

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