Novells neuer Geschäftsführer: Netware oder Open Source?

Bei Novell ist heftiges Stühlerücken angesagt. Binnen weniger Tage galt es einen neuen Verantwortlichen für Deutschland und Europa zu finden. Ist der neue Geschäftsführer begeistert von Open Source? Wie will er Osteuropa angehen? ZDNet befragte den neuen Chef Volker Smid.

ZDNet: Herr Smid, was ist denn bei Novell los? Sie haben eine ganze Reihe von prominenten Abgängen erlebt, zuletzt den des deutschen Geschäftsführers Horst Nebgen – für den Sie nun eingesprungen sind – und gerade erst den des Europachefs und ehemaligen Suse-Geschäftsführers Richard Seibt.

Smid: Es wäre ein Fehler, diese Fälle in einen Zusammenhang zu bringen. Was den jüngsten Fall betrifft: Wir sind mit dem größten Bedauern – das sage ich mit allem Nachdruck – dem Wunsch von Richard Seibt nachgekommen, sich von Novell zu verabschieden. Mit großem Bedauern deswegen, weil die Verbindung von Novell und Suse genau sein Verdienst war. Auch die anschließende erfolgreiche Integration der Firmenkulturen und Produkte war sein Verdienst. Über seine persönlichen Gründe für sein Ausscheiden können wir nicht spekulieren.

Unabhängig davon halte ich es für normal, dass Unternehmen, die sich verändern, auch personell Änderungen vornehmen.

ZDNet: Nebgen und vor einigen Wochen CTO Allan Nugent (jetzt bei CA tätig) waren das, was man vielleicht als ‚Netware‘-Typen bezeichnen könnte. Seibt war ein ausgewiesener Linuxaner. Das passt nicht ins Bild…

Smid: Wie gesagt, er ging aus persönlichen Gründen.

ZDNet: Was für ein Typ sind Sie denn? Netware oder Linux?

Smid: Weder noch. Ich habe Interesse daran, unabhängig von Technologien oder Infrastrukturen Werte für den Kunden zu generieren. Wichtig ist, was der Kunde will, welche Ziele er verfolgt. Das ist mein Leitfaden. Allerdings bin ich ursprünglich auch Informatiker und habe die verschiedenen Schichten der Technik kennen gelernt. Heute aber ist der Kunde das Maß meines Handelns.

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2 Kommentare zu Novells neuer Geschäftsführer: Netware oder Open Source?

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  • Am 24. Mai 2005 um 13:08 von Gustav Grewe

    Novell: hoch konzetrierter Verbal- Dünschiss
    Das hier zu lesende Interview mit dem europäischen Novell-Führer Smid ist eine Paradebeispiel gesammelter Allgemeinplätze, um sich möglichst alle Türen offen zu halten. Schade um die unnötige Redaktionsarbeit bei ZDNet. Für Suse gilt: die Besten verlassen das s(t)inkende Schiff. Ich jedenfalls kann nicht glauben, dass die Novell-Macher mit ihrer erdrückenden und einseitig orientierten Übermacht Suse gut tun. Die hoch motivierte Flexibilität bei Suse wird bald Vergangenheit sein.

    Meine persönliche Abstimmung als ehemaliger Suse-Verfechter habe ich bereits getätigt. Mal sehen, was andere Kunden in nächster Zeit tun.

  • Am 25. Mai 2005 um 12:37 von Norbert

    Sehr schön
    Das ist endlich mal ein kritisches Interview, wie es geführt werden sollte !!

    Weiter so !

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