Novells neuer Geschäftsführer: Netware oder Open Source?

ZDNet: Sie sollen ja vor allem bei Kunden in Osteuropa punkten. Meines Wissens beschäftigen sich Unternehmen in der Slowakei oder Ungarn gerne mit Open Source, weil sie sich Kosteneinsparungen dadurch erhoffen. Insofern sollten Sie besser ein Linux-Typ sein, meinen Sie nicht?

Smid: Natürlich bin ich auch ein Linux-Typ. Ich halte Open Source für den mit Abstand interessantesten Paradigmenwechsel in der IT-Landschaft. Dieser Reiz hat mich nicht zuletzt in die Company geführt. Ich betrachte mit Wohlwollen, wie sehr dieses Potential nachgefragt wird. Gerade in Osteuropa, wo ich bereits lange Jahre tätig war. Die haben noch eine Lust auf neue Technologien, die uns schon fast abhanden gekommen ist. Zum anderen richten sich unsere hiesigen Kunden immer mehr nach Osten aus, zum einen was den Absatzmarkt, zum anderen was Auslagerungspotentiale betrifft. Und wir folgen natürlich unseren Kunden.

ZDNet: Wie wollen Sie den Markt in Osteuropa angehen?

Smid: Über Coverage und Präsenz. Wir müssen mit Partnern vor Ort Go-to-Market-Konzepte erarbeiten. Auch wollen wir wie gesagt unsere Kunden bei Ihrer Expansion begleiten. Und dabei schneller sein als die anderen.

ZDNet: Können Sie ‚Coverage‘ für uns definieren?

Smid: Coverage ist für mich ein Modell, mit dem man seine Firma auf den Markt ausrichtet. Dabei stellt sich die Frage, welche Kunden gehe ich mit direkten Marketing-Aktivitäten an, welche mit indirekten? Das muss für jedes Land speziell definiert und dann auch abgebildet werden. KMUs etwa sind es gewohnt, von einem Valued Reseller , der möglichst nah an dem Unternehmen ist, bedient zu werden. Großunternehmen dagegen bevorzugen eine Ansprache durch den Hersteller selbst, weil sie spezifische Anforderungen haben.

ZDNet: Laufen da Gespräche?

Smid: Da laufen Gespräche, wir verfügen bereits über entsprechende Infrastrukturen in diesen Ländern.

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2 Kommentare zu Novells neuer Geschäftsführer: Netware oder Open Source?

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  • Am 24. Mai 2005 um 13:08 von Gustav Grewe

    Novell: hoch konzetrierter Verbal- Dünschiss
    Das hier zu lesende Interview mit dem europäischen Novell-Führer Smid ist eine Paradebeispiel gesammelter Allgemeinplätze, um sich möglichst alle Türen offen zu halten. Schade um die unnötige Redaktionsarbeit bei ZDNet. Für Suse gilt: die Besten verlassen das s(t)inkende Schiff. Ich jedenfalls kann nicht glauben, dass die Novell-Macher mit ihrer erdrückenden und einseitig orientierten Übermacht Suse gut tun. Die hoch motivierte Flexibilität bei Suse wird bald Vergangenheit sein.

    Meine persönliche Abstimmung als ehemaliger Suse-Verfechter habe ich bereits getätigt. Mal sehen, was andere Kunden in nächster Zeit tun.

  • Am 25. Mai 2005 um 12:37 von Norbert

    Sehr schön
    Das ist endlich mal ein kritisches Interview, wie es geführt werden sollte !!

    Weiter so !

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