Suse: Novells Übernahme zahlt sich erst jetzt aus

ZDNet: Und Sie wollen auch künftig beide Säulen beibehalten?

Dyroff: Unbedingt, wir haben keinerlei Tendenzen, aus dem Consumer-Bereich herauszugehen. Wir sehen nämlich starke Synergien zwischen beiden Bereichen.

ZDNet: Und wie steht es mit dem Vorwurf, Suse sei zu sehr Feature-getrieben?

Dyroff: Also: wir liefern dem Kunden nichts, was nicht stabil läuft. Features werden in beiden Firmen angeboten, mal ist die eine, mal die andere früher dran. Wichtiger als Features ist für uns jedoch die Implementation offener Standards. Sachen wie Carrier Grade Linux (CGL) oder Datacenter Linux Standard sind für uns prioritär. Da sind immer wieder Features dabei, die von diesen Standards gefordert werden und natürlich auch neu sind. Da aber Carrier und Telcos in den Komitees sitzen, die diese Standards verabschieden, sind diese Features natürlich Enterprise-ready. Generell gilt: Features sind also aufgrund von Standards oder auf ausdrücklichen Wunsch unserer Kunden hin in unsere Distribution eingeflossen.

ZDNet: Red Hat reibt Ihnen ja gerne unter die Nase, dass Sie nachweislich sehr stark im deutschsprachigen Raum sind, international seien sie aber „praktisch nicht existent“. Können Sie das als ehemaliger Geschäftsführer von Suse USA auf sich sitzen lassen?

Dyroff: „Praktisch nicht existent“ kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Wir haben vor der Übernahme etwa 20 Prozent unseres Umsatzes im Ausland gemacht, für mehr fehlten uns einfach die Ressourcen. Daher war die Übernahme mit jeder Menge Synergien – gerade in diesem Bereich – verbunden. Wir können nun eben die komplette Salesforce von Novell mit seinen 1500 Mitarbeitern weltweit nutzen. Das macht einen Unterschied und wird sich nun langsam aber sicher auswirken!

Seit einem Jahr arbeiten wir am so genannten Ökosystem, also dass auch ISVs und Hardwarehersteller unsere Plattform interessant finden. Wir haben was sowohl die Verfügbarkeit unserer Software als auch die Anzahl von Softwareanbietern für Suse Linux mit der Konkurrenz gleichgezogen. Da haben wir ein gehöriges Momentum geschaffen und wollen demnächst vorbeiziehen!

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