Im Test steht die Grundkonfiguration des Mac Mini mit 1,25 GHz schnellem G4-Prozessor, 40 GByte Festplatte und Kombi-Laufwerk (CD-RW/DVD-ROM). Apple bietet außerdem eine Konfiguration für 589 Euro mit 1,42-GHz-Prozessor und 80-GByte-Festplatte.

Der Mac Mini hat nur 256 MByte Speicher, was der Leistung bei prozessorlastigen Anwendungen (MP3-Encoding zum Beispiel), Video- und Foto-Bearbeitung oder auch 3D-Spielen nicht zuträglich ist (siehe Testergebnisse). Macs kommen traditionell mit recht knappem Speicher, so zum Beispiel der Imac G5 und sogar eine Reihe von Power Mac G5-Konfigurationen, die alle nur 256 MByte Speicher haben. (Die G5-Systeme verwenden zwar schnelleren Speicher mit 400 MHz, aber 256 MByte sind trotzdem einfach zu wenig.) Wenn Apple seine Systeme als Multimedia-PCs der Oberklasse vermarktet, sollten 512 MByte Speicher zum Standard erhoben werden – und 1 GByte für High-end-Maschinen.

Natürlich kann man mehr Speicher als Option wählen, und das ist beim Mac Mini auch empfehlenswert (79,99 Euro für eine Speicherverdopplung auf 512 MByte). Wer außerdem die Software Imovie und IDVD nutzen möchte, sollte außerdem in ein Superdrive investieren, das außer CDs auch DVDs brennt. Dieses Upgrade ist mit 99,99 Euro Aufpreis leider teurer als erwartet.

In den durchgeführten Praxistests resultiert der geringe Speicher in einer schlechteren Performance als beim Power Mac G5 – aber der Unterschied liegt im Sekundenbereich. Bearbeitet man Videos in Imovie, läuft die Arbeit auf dem Mac Mini merklich langsamer ab, aber doch nicht so langsam, dass man zwischendurch Kaffee kochen könnte. Dafür ist dann Zeit, wenn man einen Film von Imovie zu IDVD überträgt. Auch beim Abmischen von Songs mit Garageband kommt der Mac Mini ins Stottern, wenn mehrere Instrumentalspuren verwendet werden, was beim Abspielen kurze Unterbrechungen bedeutet.

Neben dem Speicher hemmt die langsam drehende Festplatte den Mac Mini am meisten. Wegen der kopakten Abmessungen hat Apple eine Notebook-Festplatte verbaut. Während der Imac G5 etwa eine 3,5-Zoll-Platte mit 7200 Umdrehungen pro Minute einsetzt, dreht sich im Mini eine 2,5-Zoll-Platte mit 4200 Umdrehungen pro Minute. Auch die mangelnde Erweiterbarkeit ist eine der Schwächen des Mini: Es gibt keine freien PCI-Slots, und schon das Öffnen des Gehäuses ist schwierig genug.

Um den Preis niedrig zu halten, hat Apple gegen seine bisherige Philosophie Monitor, Tastatur und Maus nicht mitgeliefert. Wer von einem Windows-PC zum Mac wechselt, wird das nicht als Problem sehen, weil der Mac die meisten PC-Peripheriegeräte nützen kann. Allerdings müssen Maus und Tastatur über USB (und nicht PS/2-Schnittstelle) angeschlossen werden. Apples Ein-Tasten-Maus und klappriges Keyboard sind so wenig benutzerfreundlich, dass man ihr Fehlen fast schon als Pluspunkt verzeichnen könnte.

Wer möchte, kann den Mac Mini auch mit drahtlosen Schnittstellen ausrüsten. Bluetooth hilft, das USB-Problem zu mindern, da man eine funklose Tastatur und Maus einsetzen kann, und 802.11g dient der drahtlosen Netzwerkverbindung. Wählt man beide, kostet das nur 100 Euro (WLAN allein kostet 79 Euro Aufpreis, Bluetooth allen 49 Euro).

Mit diesen Upgrades (512 MByte Speicher, Superdrive, Bluetooth und WLAN) steigt der günstige Einstiegspreis von 489 Euro auf schon weniger attraktive 768,99 Euro. Für diese Summe ist es ein Leichtes, einen ähnlich ausgestatteten Windows-PC zu bekommen – mit höherer Leistung. Allerdings wird der Mini Mac kompakter und auch leiser sein. Außerdem muss die umfassende Software-Ausstattung des Mac Mini als Pluspunkt gerechnet werden: Ihm liegt die kürzlich erschienene Ilife-’05-Suite bei, die aus Imovie HD, Itunes 4.7, IDVD 5.0, Iphoto 5.0 und Garageband 2.0 besteht. Außerdem gehört Appleworks zum Lieferumfang (und seltsamerweise nicht die neue Office-Suite Iwork), sowie ein paar kinderfreundliche Spiele. Mit dieser Ausstattung ist der Mac Mini für die meisten Einsatzzwecke heutiger Rechner gerüstet.

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