Der neue Range Rover: Luxus, Kraft und Elektronik

Der englische Geländewagenbauer Land Rover geht in die Offensive. Sowohl der seit dem Herbst erhältliche neue Range Rover als auch der Range Rover Sport, der Mitte 2005 auf den Markt kommt, protzt mit einer Flut an Elektronikinnovationen und jeder Menge Luxus.

So viel wie nötig, so wenig wie möglich, lautet die probate Formel beim Einbau von Elektronikkomponenten im Auto. Die Väter der neuen Range Rover-Generation halten davon aber nicht sehr viel. Im Gegenteil. Das, was seit September 2004 bei den Autohändlern steht und in der Sport-Version 2005 im englischen Solihull serienmäßig vom Band rollen soll, strotzt nur so vor Elektronik und IT. Traffic Message Channel, Terrain Response, Venture Cam und Dynamic Response System sind nur einige der technischen Spielereien, mit denen sich der Range Rover-Käufer auseinanderzusetzen hat. Diese sind aber nach Aussage von Land Rover so gewünscht. „Innovationen werden von unseren Kunden hoch geschätzt“, sagte Paul Entwistle, Pressesprecher der Land Rover Deutschland GmbH in Schwalbach. „Die einfache Funktionalität und damit gute Bedienbarkeit der Systeme kommt bei unserer Klientel sehr gut an.“ Und er fügt hinzu: „Wir sind eben nicht mit manch anderem Hersteller zu vergleichen, bei dem die Bedienung des Navigationssystems so komplex ist wie eine Flugstunde im Airbus.“

Die Liste an elektronischem Schnickschnack ist lang. Da ist zum Beispiel das neue TV-Navigationssystem, das laut Land Rover „mit modernster DVD-Technik“ arbeitet. Durch die Speicherkapazität von 4,7 GByte – normale CDs bringen es gerade einmal auf 650 MByte – ist es möglich, kartografische Daten von ganz Europa auf einer einzigen DVD zu speichern. Bei Langstreckenfahrten über den Kontinent müssen damit nicht wie bisher zahlreiche CDs der einzelnen Länder im Auto mitgeführt werden. Allerdings ist diese Technik nicht ganz neu. Auch andere Autohersteller, wie beispielsweise der bayerische Autohersteller BMW, bauen seit einiger Zeit DVD-Systeme in ihre Fahrzeuge ein.

Interessanter ist hingegen Traffic Message Channel (TMC): Stehen Verkehrsmeldungen über TMC zur Verfügung, überwacht das System per Satellit die Meldungen für die geplante Route und bietet bei Staus oder erhöhtem Verkehrsaufkommen Alternativen an. In weniger als fünf Sekunden, so versprechen die Engländer, bekommt der Fahrer eine Ausweichstrecke angesagt. Bedient wird das Navigationssystem über einen 7-Zoll-Touchscreen, der zusätzlich als Schaltzentrale für Audio-, Telefon- und TV-Systeme fungiert sowie die Einstellungen des Bordcomputers anzeigt. Die gewünschten Daten können sowohl per Touchscreen als über eine Sprachsteuerung eingegeben werden.

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3 Kommentare zu Der neue Range Rover: Luxus, Kraft und Elektronik

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  • Am 21. Dezember 2004 um 20:47 von sepp

    zurück zum einfachen…
    ich hoffe nur, man findet im outback oder mitten in schwarzafrika einen mechaniker, der da noch ein lämpchen wechseln kann.

    ich verlass mich da lieber auf meinen analogen landy – bj ’63 :-)

    • Am 22. Dezember 2004 um 8:03 von Dr. Horst Lüning

      AW: zurück zum einfachen…
      Mein BMW 750i (5 Jahre alt) hat all das, was der Landrover auch hat. Vermutlich 1 GB Hauptspeicher und 200 Lämpchen. Die letzten 2 Jahre war ich rund 10mal in der Werkstatt. Fast nie hatte ich einen mechanischen Defekt. Fast immer war es die Elektronik, die ausstieg. Das teuerste Teil kostete 2500 EUR.

      Der Rover mag jetzt funktionieren – aber in 4 Jahren sieht das ganz anders aus. Der Wiederverkaufswert liegt ganz nahe an Null. Das wissen die Gebrauchtwarenkäufer.

      Jedem sollte klar sein, dass er nach 3 oder 4 Jahren nur noch 20% des Neupreises erhält. Und dem Käufer muss klar sein, dass 3 oder 4 Jahre alte Elektronik fast nur noch als Elektronikschrott zu bezeichnen ist.

      Mit frustriertem Gruß
      Horst Lüning

  • Am 26. Dezember 2004 um 8:05 von HD Lang

    Elektronik? Die Hälfte würde genügen.
    Ein Beispiel? Wir haben früher noch lernen müssen, wie man bremst. Heute bremst ABS. Meine Freundin wäre neulich fast einem LKW hintenreingefahren. Grund. Entweder waren die rechten Räder oder die linken auf Eis. ABS sagt: Du jetzt nix bremsen dürfen. So eine Kacke, sie hat den Wagen mit der !!!!!Handbremse!!!!! noch gerade so zum Stehen gebracht. Wenigstens abschaltbar sollte der Mist sein. Ich saß daneben und habe das schön live mitbekommen, wie sie mit Schrittgeschwindigkeit dahin fuhr bis ich schrie: Handbremse. Das ABS hat perfekt funktioniert und damit fast einen Auffahrunfall verursacht. Ich betone: Wir fuhren Schrittgeschwindigkeit, der LKW kam innerhalb ganz kurzer Strecke zum Stehen, wir hatten massenhaft Abstand (mind. 30-40 Meter), aber die ABS-Mühle wurde einfach nicht langsamer.

    Liebe Elektronik-verliebte Ingenieure. Ich bin selbst einer von Euch, aber nicht alles, was so schön scheint, ist auch wirklich so gut. Baut ein, was ihr wollt und was die Konkurenz auch meint, zu brauchen. Aber macht es abschaltbar. ABS zum Beispiel wäre bei mir im Winter nie eingeschaltet, denn wenn dann noch ein Rad Bodenkontakt hat, dann braucht man diesen dringend und keine Elektronik, die diesem Rad auch noch die Bremsleistung wegnimmt.

    HD

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