Kein Geschäft ohne Rechte-Management

Zu den wenigen geglückten DRM-Beispielen zählt Apples Itunes-Musikhandel, der die Rechte der Musikindustrie schützt, ohne den Kunden die Möglichkeiten für Privatkopien zu nehmen. „Apple hat den Weg in die Zukunft gewiesen“, sagt etwa Katharina Behrends, Vertriebschefin des Musiksenders MTV. Sie vermarktet ihre Sendungen, Musiktitel und andere Merchandising-Produkte schon jetzt über zwei Free-TV-Kanäle, sieben Bezahlsender sowie via Internet und Mobilfunk und hofft auf weitere digitale Vertriebskanäle wie DSL und UMTS.

Auch das Telekom-Unternehmen Arcor hat angefangen, bewegte Bilder ins Internet zu spielen. „Ohne DRM hätten wir die Verträge mit der Filmindustrie nie bekommen“, unterstreicht Bernd Wirnitzer, Arcor-Bereichsleiter Onlinedienste die Bedeutung der Absicherung von Urheberrechten. Das Unternehmen will sich im Geschäft für Video- und Musik on Demand etablieren. Geplant ist auch ein Dienst, der Fernsehsendungen für Kunden aufzeichnet. Dabei ist allerdings ungeklärt, inwieweit Arcor berechtigt ist, die Werbung auszufiltern. Schließlich ist dafür viel Geld bezahlt worden.

Angesichts solcher schon recht konkreter Geschäftsmodelle besteht dringender Handlungsbedarf. In Deutschland hat der Gesetzgeber daher DRM-Systeme ausdrücklich erlaubt und duldet deren Umgehung nur, wenn es sich um Privatkopien handelt. Auf EU-Ebene wurde im Juni dieses Jahres angefangen, den allgemein geforderten einheitlichen DRM-Standard zu definieren.

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1 Kommentar zu Kein Geschäft ohne Rechte-Management

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  • Am 26. November 2004 um 3:12 von Pascal Ecolier

    DRM – gute Idee und große Gefahr
    Klingt positiv, digitales Rechtemanagement, und ist doch eher ein Dämliches Rechtemißgeschick. Im Zuge dieser immer technologoscher werdenden Welt sind die normelen Mechanismen des Urheberrechtsschutzes quasi ausgehebelt, ohne irgendjemandem böse Absicht unterstellen zu wollen, ist es mit zunehmnder Verzweigung einfach ab einem bestimmten Punkt nicht mehr möglich, dem Urheber sein "Werk" gemäß Volumen x Anzahl zu vergüten.
    SO weit, so bedauerlich. Doch muß das dann der Urheber vielleicht bis zu einem gewissen Grad einfach hinnehmen, weil es anders einfach nicht geht?

    Im Rahmen der Internetrevolution und der new Economy war das das Kostenlos-Paradies geboren, und bald darauf auch wieder zusammengebrochen. Besonders die kostenloser Anbieter verschiedenster Services im Netz mußten vielfach zumachen, sich wieder auf andere Geschäftsfelder konzentrieren, oder in der der vermeintlichen Schmuddelecke der Internet-dialer-kassierer versinken. Doch während Internetservices wie Faxmail, SMS-versand, Klingeltöne, usw. es dann doch ziemlich schnell schafften, gesellschaftlich als Bezahldienste akzeptiert zu werden, hatten es die Anbieter von Informationen/Contents scheinbar doch schwerer.
    Und für viele ist es momentan noch undenkbar, für Seiten wie beispielsweise diese hier Geld zu bezahlen.
    Je seltener eine Information, beispielsweise fachspezifisch wissenschaftliche Abhandlungen, zu finden ist, desto einfacher, sie für Geld anzubieten. In diesen Kreisen ist es durchaus schon normal, für herunterladbare Berichte zu bezahlen. Auf diese Berichte dann also DRM ansetzen?

    Also, DRM, die Horrorvision aller hobbykriminellen Kleinkopierer: Es funktioniert nicht. Jedenfalls nie so wie es sollte. Und der Verbraucher zahlt drauf.
    Sei es im Musikbereich, daß die Angst umgeht, die mp3-Festplatte könne sich nach dreimaligem Durchhören von selber löschen, oder einfach nur wegen der Tatsache, daß die Entwicklung des DRM unermüdlich den Schutz der Urheber im Auge die Rechte der Verbraucher gänzlich vergißt. Wie bereits im oben stehenden Bericht erwähnt, ist DRM, dort wo es existiert, fast immer Murx. Entweder nur technisch oder gar prinzipiell.Doch es ist da, und wird nicht mehr gehen. Aber wohin wird das alles führen?

    Ich habe die Angst, daß die Versuchung DRM, unter der Annahme, es funktioniert ordentlich, irgendwann für alle zu groß sein wird, als daß irgendein Urheber dies ablehnen könnte. Die Folge: Der User, der im INet surft, gewöhnt sich daran, für alles zu bezahlen, bequem per Mausklick, denn etwas anderes gibt es ja nicht mehr. Dann können endlich alle Anbieter von Contents Geld kassieren, und die Urheber der Inhalte angemessen entlohnen. Und DRM ist das legitime Geld- und User-kontrollinstrument. Wer sich dann doch noch durch alternative Finanzierung (Werbung, Profi-dienste,etc) mit weiterhin kostenlosen Contents etabliert, ist allein auf weiter Flur, wird sich dann aber hoffenltich erfolgreich durchsetzen und nicht von allen anderen belächelt, untergehen.

    Ich weiß, die Gedankengänge sind ein bißchen kompliziert, ich hoffe, es ist trotzdem einiger Maßen verständlich.
    Jedenfalls möchte ich auch in Zukunft nicht nur Services wie große konfortable virenfreie Emailpostfächer kostenfrei nutzen, sondern auch mal schnell Infos zu den neuesten Hardwaretests oder die aktuelle Urlaubsroutenplanung abrufen, ohne dazu bezahlen zu müssen. Und in diesem Zusammenhang macht mir als User DRM nur mal Angst, keiner weiß, wo das hinführen wird . . .

    PS: Diese Stellungnahme ist frei von DRM, und kann überall oder auch nirgends veröffentlicht oder kopiert, meinetwegen auch ausgedruckt und verbrannt werden. Bestenfalls darf auch kostenfrei drauf geantwortet werden.

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