Outsourcing-Megadeals vor dem Aus

Trend geht zu kleineren Aufträgen mit spezifischen Geschäftszielen

Die Anzahl von IT-Outsourcing-Verträgen mit langen Laufzeiten und einem Wert von mehreren hundert Millionen Dollar, so genannte Megadeals, wird in Zukunft immer weiter abnehmen. Megadeals sind laut Analystenmeinungen zu wenig profitabel für die Service-Firmen und bringen den Auftraggebern oft nicht den gewünschten Erfolg. Der Trend geht eher zu kleineren Vereinbarungen mit spezifischen Geschäftszielen. Outsourcing als Mittel für die Unternehmen, Kosten zu sparen und sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren, wird aber nicht an Bedeutung verlieren.

Nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts Gartner soll der Outsourcing-Markt ganz im Gegenteil von einem Gesamtvolumen von 293,4 Milliarden Dollar im Jahr 2003 auf 429,2 Milliarden Dollar im Jahr 2008 wachsen. Das entspricht jährlichen Wachstumsraten von 7,9 Prozent. Nach Ansicht des Forrester-Analysten Robert McNeill wird die steigende Anzahl kleinerer Deals auch zu einem Sinken der Preise führen. Nachdem der Markt für Megadeals im Outsourcing-Bereich unter einer Handvoll Player aufgeteilt ist, könnten kleinere Aufträge wie das Management von PCs von sehr viel mehr Unternehmen ausgeführt werden. Das mache den Markt wettbewerbsintensiver, so McNeill.

Anzeichen für das Ende der Megadeal-Zeit sind unter anderem die in den vergangenen Wochen aufgelösten langjährigen Verträge der Branchenriesen EDS und IBM. So hatte das US-Bankhaus J.P. Morgan Chase erst in der vergangenen Woche einen Fünf-Milliarden-Dollar-Deal mit IBM aufgelöst und angekündigt, einen Großteil seiner IT wieder im eigenen Hause betreuen zu wollen. EDS hatte Anfang August dieses Jahres nach Millionenverlusten einen milliardenschweren Vertrag mit dem Industriekonzern Dow Chemical beendet. Dieser war dann von Konkurrent IBM übernommen worden. EDS kämpft seit Monaten mit Milliardenverlusten aus Großaufträgen wie dem mit der US-Navy. Der IT-Dienstleister hatte Anfang September angekündigt, bis zu 20.000 Stellen zu reduzieren und dadurch die jährlichen operativen Kosten bis 2006 um rund drei Milliarden Dollar reduzieren zu wollen.

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