Schlag gegen Softwarepiraten in Deutschland

Schäden in zweistelliger Millionenhöhe

Den deutschen Behörden ist ein wichtiger Schlag gegen illegale Raubkopierer gelungen. Nach acht Durchsuchungen in Thüringen, Niedersachsen und Bayern hat das zuständige Amtsgericht in Mühlhausen heute, Donnerstag, gegen vier deutsche Männer Haftbefehl wegen Verbreitung von Raubkopien erlassen. Die Beschuldigten sollen seit über einem Jahr auf der Internetseite ftp-welt.com Raubkopien von Kinofilmen, Computerspielen, Softwareprodukten und Audiotiteln zum Download angeboten haben. Wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) in einer Aussendung mitteilte, handelte es sich um den mit Abstand wichtigsten kommerziellen Download-Service im deutschsprachigen Raum.

Über die Internetseite wurden zwischen Juni 2003 und September 2004 Raubkopien an mehr als 45.000 Abnehmer vertrieben. Dadurch erzielten die Beschuldigten Einnahmen in Höhe von rund einer Mio. Euro. Den Rechteinhabern entstand laut GVU ein Schaden im zweistelligen Millionenbereich. Den Gründern des Internetdienstes, Daniel und Thomas R., dem Rechtsanwalt Bernhard S. sowie dem 19-jährigen Martin E. wird aber nicht nur die Verbreitung von Raubkopien zur Last gelegt. Das Amtsgericht Mühlhausen hat außerdem Ermittlungen wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung aufgenommen. Für den Download von ihrer Internetseite kassierten die Festgenommenen einen monatlichen Betrag von 135 Euro.

Themenseiten: Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Schlag gegen Softwarepiraten in Deutschland

Kommentar hinzufügen
  • Am 16. September 2004 um 19:40 von Joachim Neumann

    Schlag gegen Raupkopierer
    Diese Leute haben Strafe verdient wenn sie wirklich Geld mit den Raubkopien verdient haben. Denn sie schädigen nicht nur die Urheber sondern auch die Privatanwender die sich zum eigenen Vergnügen eine, wenn auch illegale, Filme-oder Musiksammlung anschaffen. Allerdings sind die Urheber oft selber schuld wenn Raubkopien im Internet vertrieben werden. Damit mein ich die teilweise völlig überzogenen Preise. Sowohl für Filme und Musik wie auch für Software. Da ist es einfacher für Internetnutzer sich solche Dinge kostenlos aus dem IE zu saugen. Gerade bei unserem Teuro. Aber auch dieses früher selbstverständliche Nutzungsangebot wird zunehmend kriminalisiert. Daran tragen solche Leute, die damit Geld machen, die Hauptschuld. Obwohl ich mich auch an einen gewissen Freiherrn erinnere der früher selbst Schüler verklagte, die Software auf dem Schulhof tauschten. Diese Leute, Geschäftemacher und diverse selbsternannte Verfolger gießen immer wieder Öl ins Feuer. Und ein Ende gibt es wohl erst beim gläserenen Internet oder wenn es abgeschaltet würde. Da wäre mir das zweite allerdings lieber.

  • Am 16. September 2004 um 22:45 von JM

    Softwarepiraterie
    Hallo, liegt ja im Trend das Unrechtsbewußtsein in der fleißig kopierenden Bevölkerung zu schärfen. Deshalb bemühte sich der Verfasser des Artikels um einen besonders finsteren Begriff. Leider kam dabei was wirklich Bescheuertes heraus: "Raubpirat". Da überschlägt sich ja jemand vor Geifer und produziert Blödsinn frei nach "Monströses Monster","Riesiger Riese".
    Vielleicht können Sie ja Schlagzeilen, wie in der Bildzeitung einführen-so halbe Seite und so.Weiterhin viel Spaß beim Dämonisieren und Verhunzen der deutschen Sprache.
    JM

  • Am 16. September 2004 um 23:10 von 45000

    Und was ist jetzt mit den 45000 Kunden???
    45000 Kunden???? Haben die sich nicht auch Strafbar gemacht? Werden die jetzt alle verhaftet, dann müssen wir noch wohl ein Paar Gefängnisse bauen, oder wie?????

  • Am 17. September 2004 um 12:18 von ZDNet Redaktion

    Von der Redaktion Gelöscht
    Von der Redaktion Gelöscht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *