Smart-Card-Markt wächst langsamer als erwartet

Die Nutzung von Smart-Cards für andere Einsatzgebiete scheint jedoch weiterhin zu stagnieren. Lediglich die amerikanischen Regierungsbehörden und eine kleine Zahl großer multinationaler Konzerne haben sie als Identitätsausweis für ihre Mitarbeiter eingeführt. Der Einsatz als Zahlungsmittel in Massentransportsystemen hat noch nicht die erwartete Größenordnung erreicht, weil mehrere Projekte verschoben oder zurückgestellt wurden. Auch als Mittel zur Kundenbindung großer Handelsketten oder -verbände sind Smart-Cards bisher hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurückgeblieben, berichtet Bartels. Während sie im Gesundheitswesen in Europa vergleichsweise gut abschneiden, sind in Amerika Krankenversicherungen und -behörden in Bundesstaaten wie Ohio aus Sicherheitsgründen wieder zum Einsatz von Magnetstreifen-Karten zurückgekehrt.

Neue Absatzchancen sieht Bartels in der Absicht der amerikanischen Bundesregierung, Smart-Cards mit biometrischen Identifikationsmöglichkeiten einzusetzen, um unerwünschte Einreisende besser zu erkennen. Außerdem planen verschiedene amerikanische Banken, Smart-Cards mit RFID als kontaktfreie Kreditkarte zu nutzen. Darüberhinaus wollen Länder wie Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Malaysia Smart-Cards anstelle von Personalausweisen verwenden. Auch im Bereich Pay-TV werden weitere Einsatzmöglichkeiten gesehen, deren Größenordnung aber vom Tempo der Einführung und Nutzung abhängt. Insgesamt gesehen dürfte sich die Zahl der 2004 verkauften Smart-Cards, die auf rund 1,094 Milliarden Stück geschätzt wird, gegenüber 2000 (551 Millionen Stück) aber nicht einmal verdoppelt haben.

Als führende Anbieter multifunktionaler Smart-Cards hat Bartels Gemplus und Axalto ausgemacht, gefolgt von Oberthur, Giesecke & Devrient sowie Orga. Karten mit weniger breiten Nutzungsmöglichkeiten werden von der italienischen Incard, der schwedischen Xpon-Card oder der südafrikanischen Prism Holdings angeboten. Von den Halbleiterherstellern, die Technologie und Chips für Smart-Cards liefern, hat bisher nur STMicroelectronics durch die Übernahme von Incard und Proton sich direkt am Smart-Card-Markt engagiert.

Themenseiten: Analysen & Kommentare, IT-Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Smart-Card-Markt wächst langsamer als erwartet

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *