Verdauungsprobleme im Enterprise-Bereich

ZDNet analysierte die Verfassung des Enterprise Resource Planning-Marktes: Bei ERP-Lösungen sind Preisnachlässe von bis zu 70 Prozent drin, denn wenige große Mitspieler jagen sich gegenseitig die Umsätze ab.

Nachdem vor wenigen Wochen die streng geheimen Übernahmeverhandlungen mit SAP veröffentlicht worden waren, wurde Microsofts Motivation für diesen Deal schnell identifiziert: Der Software-Gigant versuchte, über die im gehobenen Segment angesiedelte Stammkundschaft des deutschen Unternehmens den seit langem erstrebten Einfluss im Großunternehmens-Bereich zu gewinnen.

Was aber wäre dabei für SAP, den Führer am Business-Software-Markt mit einem Umsatz von über acht Milliarden Dollar, drin gewesen? Das Unternehmen wollte sich dazu nicht umfassend äußern. Aber eine der Antworten auf diese Frage enthüllt einige vielsagende Fakten über die gesamte Enterprise-Software-Branche.

SAP, wie auch die Rivalen Oracle und Peoplesoft, konnte sich lange Zeit über fette Gewinne und zweistelliges Wachstum freuen, weil große Firmenkunden sich dort mit Finanz-, Human Resources- und Manufacturing-Software versorgten – allesamt Funktionen, die unter die als „Enterprise Resource Planning“ oder ERP bekannte Kategorie fallen.

Die Gespräche mit Microsoft im letzten Jahr sowie Oracles Bemühungen um Peoplesoft weisen darauf hin, dass die ERP-Verkäufe langsam nachlassen und die führenden Unternehmen für Enterprise-Software deshalb gezwungen sind, nach neuen Märkten Ausschau zu halten oder Fusionen und Akquisitionen in Betracht zu ziehen, wenn sie weiter wachsen wollen.

„Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der ERP-Markt ein sehr kleiner Markt ist“, so Jim Shepherd, Analyst bei AMR Research in Boston. „Die Realität sieht so aus, dass es nun einmal nur 1000 Fortune-1000-Unternehmen gibt.“

Obgleich ein Großteil der Technologiebranche vor ähnlichen Herausforderungen steht, war diese Veränderung für die Hersteller von Enterprise-Software doch besonders hart. Drei Jahrzehnte lang wurden die Umsätze für Business-Software hauptsächlich durch das Versprechen der „Killer-Anwendung“ in die Höhe getrieben – einer Anwendung, die Kunden neue Einblicke in ihre Geschäfte verschafft, auf effizienteste Art und Weise Profite erwirtschaftet und ihnen dabei hilft, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Während der gesamten 90er Jahre hat dies viele Millionen Dollar schwere Umsätze stimuliert.

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