Fiat kämpft mit Software gegen Lärm

Car-Simulationslösung soll für gedämpften Italosound sorgen

Fiat hat für sein süditalienisches Forschungszentrum Elasis die Software AutoSEA2 der Simulations-Softwareschmiede ESI Group erworben. Damit will der Automobilhersteller die akustischen Eigenschaften seiner Fahrzeuge optimieren. AutoSEA2 ermöglicht die Analyse von aerodynamischen Geräuschen und geräuschvollen Vibrationen, die aus Fahrzeug-Strukturelementen kommen um vibro-akustische Reaktionen im Bereich hoher Frequenzen statistisch vorherzusagen.

Die Softwarelösung erlaubt Ingenieuren komplexe mathematische Energiemodelle von realen Strukturen zu entwerfen, Reaktionen vorherzusagen und das vibro-akustische Umfeld zu simulieren. Um die strukturellen und akustischen Leistungen des Fahrzeuges zu steigern, wurden bereits zahlreiche Teile von der einfachen Basiskomponente bis zum kompletten Längsabschnitt untersucht.

Bei einem Tür-Modell kann AutoSEA2 sowohl das Strukturverhalten der Scheibe als auch den Dämpfungsfaktor von Tür-Außenblechen berücksichtigen. „Der Vergleich zwischen den Simulationsresultaten und den Ergebnissen der physikalischen Versuche, die in unserem Akustik-Prüfraum durchgeführt werden, verdeutlicht die sehr gute Leistung des AutoSEA2“, kommentiert Anna Galasso vom Elasis-Forschungszentrum. „Die Differenz zwischen den Simulationsergebnissen und den Messergebnissen ist bei bestimmten Modellen kleiner als 3 Dezibel bei bis zu 5000 Hertz“, so Galasso.

Elasis untersucht derzeit das SEA-Modell für ein komplettes Fahrzeug. Das soll Technikern gestatten, gleichzeitig sowohl das dynamische Verhalten der Strukturen als auch die akustische Reaktion des Fahrzeuges zu prognostizieren. Laut Fiat wird der zunehmende Einsatz von Simulationstechniken dazu beitragen, die Entwicklungskosten und -zeiten zu verringern, wobei die immer strenger werdenden Normen zum virbro-akustischen Komfort trotzdem eingehalten werden.

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1 Kommentar zu Fiat kämpft mit Software gegen Lärm

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  • Am 27. Mai 2004 um 10:06 von kn

    Enttäuschend
    Die Statistische EnergieAnalyse (SEA) setzt ein diffuses Körperschallfeld voraus, sprich bessere Ergebnisse bei hohen Frequenzen. Wenn bei 5 kHz (etwa 4 Oktaven höher als der Kammerton) nur 3 dB Genauigkeit (halber oder doppelter Wert) erreicht werden, dann ist das eher enttäuschend. Das Maximum der Geräuschemmission von Fahrzeugen liegt nach ISO 717 bei 1 kHz. Wenn die Angaben im Artikel zutreffen, dann ist in diesem interessanten Frequenzbereich kein Ergebnis zu erwarten, das genauer als Kaffeesatzlesen ist.

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