Datenbank-Optimierung: Aspekte der 64-Bit-Architektur

Eine Beibehaltung von 32-Bit-Servern kann angeraten sein, wenn die folgenden Bedingungen vorliegen:

  • Lineare Verarbeitung: Für Full-Table-Scans großer Tabellen wird kein SMP mit mehreren CPUs benötigt (Oracle-Parallelabfrage).
  • Kein Bedarf für große Datenpuffer: Wenn das System nicht mit großen Working Sets (wie zum Beispiel OLTP-Datenbanken) arbeitet, reicht ein 32-Bit-Server wahrscheinlich aus.
  • Externe Engpässe: Sind Engpässe nicht in der Oracle-Datenbank begründet, ist eine 32-Bit-Architektur eine gute Wahl. In ERP-Systemen können Engpässe durch die Applikationsserver, den Web-Cache oder das Netzwerk auftreten, weshalb eine schnellere Datenbank das Problem hier nicht löst.
  • Viele ungültige Puffer-Bereiche: Werden unter einer Anwendung regelmäßig Datenmengen bereinigt, Datenabschneidungen durchgeführt oder in großem Umfang temporäre Tabellen verwendet, sind große RAM-Bereiche eher ungeeignet.
  • Keine starke Rechnerauslastung: Liegt der Engpass im Netzwerk oder beim Plattenzugriff wird die Gesamtleistung durch schnellere 64-Bit-CPUs nicht gesteigert.

Treffen dagegen die oben genannten Eigenschaften nicht auf das System zu, könnte die Migration zu einer 64-Bit-Architektur interessant sein.

64-Bit-Server können zwar nicht alle Probleme lösen, bieten jedoch erwiesenermaßen einige Vorteile. Für Systeme mit den folgenden Voraussetzungen kann eine 64-Bit-Lösung in Betracht gezogen werden:

  • Hoher Transaktionsdurchsatz: Für Systeme mit mehr als 200 Plattenzugriffen pro Sekunde werden wesentliche Verbesserungen in Geschwindigkeit und Skalierbarkeit erreicht. Durch Zwischenspeicherung großer Datenmengen werden die Plattenzugriffe reduziert und die Leistung enorm gesteigert.
  • Nachlassende Performance: Systemerweiterungen sind durch die 32-Bit-Beschränkungen nur in begrenztem Umfang möglich.
  • Einplanung von Systemerweiterungen: Für Systeme, die laufend erweiterbar und skalierbar sein müssen, bietet die 64-Bit-Architektur eine beinahe unbegrenzte Skalierbarkeit. Zahlreiche große ERP-Systeme konnten bereits erfolgreich auf Windows-64-Plattformen skalieren.
  • Rechenintensive Systeme: Bei CPU-basierten Oracle-Datenbanken oder bei der parallelen Ausführung zahlreicher Full-Table-Scans sind schnellere Prozessoren innerhalb einer 64-Bit-Architektur ideal geeignet.

Die richtige Wahl

Insgesamt ist also der Wechsel zu einer 64-Bit-Version von Oracle nicht für alle Oracle-Systeme angeraten. Kluge Oracle-Experten werden also vor dem Upgrade der Oracle-Software auf eine 64-Bit-Version die Rahmenbedingungen der Migration sorgfältig überprüfen.

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