CCC will Musikindustrie boykottieren

Reaktion auf angedrohte Klagen in Deutschland

Nachdem die Musikindustrie auch Klagen gegen deutsche Tauschbörsenuser angekündigt hat, fordert der Hamburger Chaos Computer Club (CCC) http://www.ccc.de zum Boykott der von der IFPI vertretenen Musikverlage auf. Die Branche solle nicht den Nutzern die Schuld geben, wenn sie selber den Beginn des Informationszeitalters verschlafen und es versäumt habe, ihr Geschäftsmodell an die digitale Welt anzupassen, heißt es in einer Erklärung des CCC.

Der CCC hat eine Kampagne gestartet, um gegen die angekündigten Klagen der Musikindustrie zu mobilisieren. „Der CCC fordert deshalb auf, die Musikindustrie dort zu treffen, wo sie am verwundbarsten ist. Entziehen wir ihnen den Umsatz“, heißt es in dem Aufruf. Der CCC stellt Banner kostenlos zur Verfügen, damit Tauschbörsennutzer ihrem Unmut Ausdruck verleihen können.

Laut Meinung des Chaos Computer Club ist das Urheberrecht kein Naturrecht, sondern ein Ausgleich dafür, dass der Urheber sein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung stelle. Für die private Verwendung dürfen Werke nach Ansicht des Vereins frei kopiert werden. Diesen Umstand versuche die Musikindustrie durch pausenlose Kampagnen zu unterminieren. „Sie stellt die Privatkopie auf die selbe Stufe wie Kinderschänder und Rechtsradikale“, kritisieren die Aktivisten.

Tauschbörsen seien auch deshalb so beliebt, weil die Qualität der Musik auf dem Markt gesunken und die Preise für CDs zu hoch seien. Der CD-Kopierschutz hindere Hörer daran, CDs auf aktuellen Playern abzuspielen. Schließlich sei die Auswahl in den Musikläden begrenzt. Für Raritäten dagegen seien Tauschbörsen eine Fundgrube.

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu CCC will Musikindustrie boykottieren

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  • Am 31. März 2004 um 17:13 von DEVIL-R

    100% agree!
    100% agree! Sag ich doch immer!
    KAUFT VOR ALLEM AUCH KEINE KOPIERGESCHÜTZTEN CD’S!
    LASST DEN DRECK IM LADEN!
    mfg
    DEVIL-R

    • Am 31. März 2004 um 19:14 von Der Miessmacher

      AW: 100% agree!
      Aber, aber … wer wird denn gleich ? Wie, bitte schön, sollen denn dann noch die vermeintlichen Stars (Spears, Williams, etc.) ihre überhöhten aber zugesagten Gagen erhalten. Das kannst Du doch nun wirklich nicht tatsächlich beabsichtigen, oder? ;-)))))))))))))

      100% agree, too !!!!!!!!!!!!!!

  • Am 31. März 2004 um 17:27 von Juergen Raida

    CD-Preise
    Ich frage mich, ob nicht der Tatbestand des WUCHERs vorliegt, wenn die Musikindustrie den Nutzungswert der CDs durch die Verhinderung der Eigenkopie (z.B. Zusammenstellung von Musikstuecken unterschiedlicher Interpreten fuers Auto) drastisch einschraenkt, aber den Preis nicht reduziert. Ich halte den Nutzungswert fuer um mindestens 70 % reduziert. Das entspricht einer Preiserhoehung von ueber 200 % – meiner Meinung nach eigentlich ein Grund fuer die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Wuchers einzuleiten. Ein oeffentliches Interesse an solch einem Verfahren besteht sicherlich.

    • Am 1. April 2004 um 9:50 von DEVIL-R

      AW: CD-Preise
      ich denke 10 euro für eine musik cd ist maximum. 15 euro für die verwertung eines kinofilms auf dvd ist auch max.
      alles andere ist wucher!
      und singles…. nagut wer fan ist und wirklich alles haben will was die MI einem vorwirft…. kauft. ansonsten würde ich sagen das 2,50 für eine single genug ist! (wieder max… ;-) )

    • Am 1. April 2004 um 14:17 von Bill Bo

      AW: AW: CD-Preise
      Das sehe ich (Nicht-mp3-Tauscher) auch so. Wenn man sich anguckt, was CDs kosten, und dann sieht, dass z.B. Chris Rea mit seinen Einnahmen nicht zurecht kommt…
      Der Boykott ist richtig, ich habe gestern eine 8x-Euro-Order bei Amazon storniert – schweren Herzens, weil es bei den Künstlern sicher die falschen trifft (z.b. Julia Hülsmann).

  • Am 1. April 2004 um 7:54 von Gast

    Bin ja gezwungen zu Downloaden
    Ich bin auch eure meinung, das die CD’s viel zu teuer sind für das was geboten wird.
    Ich bin ein rießen Fan von Remixes aber wenn ich die in Deutschland und legale DL-Diensten nicht zu Kaufen bekomme, werde ich ja gezwungen die mir illegal zu besorgen.

  • Am 1. April 2004 um 13:02 von jk

    weltfremde musikindustrie
    der gesamte einzelhandel klagt seit jahren über umsatzeinbrüche. was bildet sich denn die musikindustrie ein? das der kelch an ihnen vorbeigeht? die leute haben nun mal weniger geld und erst recht keins mehr für immer teurer und immer schlechter werdene alben.

  • Am 5. April 2004 um 8:16 von Manne

    Wucher ist das richtige Wort
    Hier wurde der Nagel auf den Kopf getroffen. Analog wie bei Microsoft nutzt die Musikindustrie ihr Monopol aus. Warum dann nicht gerichtlich gegen die Musikindustrie vorgehen. Aber viel wichtiger wäre es, daß die Künstler endlich mal aufwachen. Es ist doch kein Problem eine Internetseite aufzubauen und über einen angeschlossenen Webshop seine Songs zu verkaufen. Aber ich befürchte, die sind auch nur auf unser Geld scharf und je mehr desto besser. Und da sind sie bei der Musikindustrie in den allerbesten Händen.

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