DRM: PCs werden unfolgsam

Diskussion Datenschutz versus Schutz geistigen Eigentums

PC-User werden eines Tages die Kontrolle über ihren eigenen Computer verlieren, da so genannte Digital-Rights-Management-Technologien immer mehr forciert werden, warnte Whit Diffie, Chief Security Officer bei Sun Microsystems, bei einer Tagung des US-Securityanbieters RSA Security. Das Bestreben von Contentproduzenten wie Filmstudios oder Plattenlabels, ihr geistiges Eigentum zu kontrollieren, werde dazu führen, dass Konsumenten in Zukunft nur Computer mit eingebauten DRM-Technologien kaufen können, berichtet AustralianIT.

Dadurch würde die Kontrolle dessen, was der User mit seinem Computer macht, möglich. „Man wird in Zukunft keinen PC mehr besitzen, der das macht, was man will“, sagte Diffie. Das Problem mit Digital Rights Management sei, dass „es in der Tat wunderbar ist und einen wesentlichen Beitrag in Gebieten leistet, wo es kaum Diskussionen über seine Rechtmäßigkeit gibt“, erklärte Diffie. „Wir bewegen uns aber auf eine Situation zu, wo diejenigen, die Content produzieren, nicht nur dafür bezahlt werden wollen, sondern auch das Recht zur Kontrolle beanspruchen, was die User mit diesem Content machen.“

Die Unternehmen, die Inhalte produzieren und damit das geschäftliche Risiko in Kauf nehmen, sind nicht die Unternehmen, die die Verteilung des Contents kontrollieren können, sagte Paul Kocher, Chefwissenschaftler bei Cryptography Research’s. Der Datenschutz sei dabei ein schwieriges Thema, da Unternehmen und Justizbehörden nicht unbedingt dieselbe Motivation hätten, ihn zu gewährleisten. Einen Ausweg aus dem Dilemma Copyright vs. Datenschutz sieht Kocher im regulatorischen Eingreifen des Staates. „Ich schrecke vor dem Gedanken zurück, dass der Staat eingreift, aber ich sehe keine anderen Lösungsmöglichkeiten“, betonte Kocher.

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5 Kommentare zu DRM: PCs werden unfolgsam

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  • Am 10. März 2004 um 10:29 von Klaus Schmitz

    Kaufen können! Aber MÜSSEN?
    Ich persönlich werde mir keinen DRM/TCPA/FRITZCHIP Dreck ins Haus holen und auch alle meine Bekannte, Familie und Freunde davor warnen! Bevor ich das täte, würde ich lieber auf allen Schnicksschnack verzichten! NO WAY!

    Vielleicht merkt die Herstellerindustrie erst nach massiven Absatzeinbrüchen wohin der Hase läuft und was der Kunde wünscht!

    Es kann nicht angehen als Konsument pauschal als Verbrecher abgestempelt zu werden! Gute Produkte kaufe ich weiterhin und möchte mir nicht vorschreiben lassen, wie ich mit denen zu verfahren habe!

    Also, bei Shell und der Brent Spar hat der Kunde auch gesiegt und das Teil wurde nicht versenkt, warum sollte es uns hier nicht auch gelingen!

    Ich rufe zum Konsumboykott solcher Produkte auf und hoffe, dass sich viele daran beteiligen!

    • Am 10. März 2004 um 10:33 von Vimes

      Korrekt…
      … auch in Zukunft wird vermutlich kein Kunde gezwungen werden, sich so was zu kaufen.
      Ich schließe mich dem Boykott an. Mein Rechner gehört mir und eine Pauschalverdächtigung lasse ich mir nicht gefallen. Dann lieber KEIN PC, ich werde das Geld schon irgendwie anders anlegen können… ;-)

      MfG
      Vimes

    • Am 11. März 2004 um 10:30 von HarryBär

      Kunden wehrt Euch
      Ich kann mich der vorherigen Meinung nur anschließen. Wir Verbraucher sind die Kunden der PC-Hersteller, nicht die amerikanische Unterhaltungsindustrie. Also sollen IBM/FSC/Dell + Co. bitte Produkte herstellen, so wie wir Kunden sie wünschen. Die Wünsche der Unterhaltungsindustrie sollten dabei unberücksichtigt bleiben. Schließlich zahle ich für meinen Computer und nicht die Plattenlabels und Filmstudios. Diese können ja selbst PC’s mit DRM produzieren und versuchen sie dann zu verkaufen. Der Markt wird dann schon regeln was kein Filmboss glaubt. WIR KUNDEN BRAUCHEN KEIN DRM !!! WIR WOLLEN NICHT GEGÄNGELT UND VERDÄCHTIGT WERDEN !!! UNS IST EGAL WO EUER COPYRIGHT BLEIBT !!!

  • Am 10. März 2004 um 20:47 von Stefan Birkmann

    Bezahlen, bezahlen
    Am Anfang des Internets war alles oder fast alles umsonst, es war eine schöne neue nützliche Technologie, die alle ohne nachzufragen begrüßten.

    Doch in den letzten Jahren sind viele Unternehmen aufgewacht und versuchen mit diesem relativ neuen Medium Internet Geld zu machen, nicht unbedingt unberechtigt.

    Doch ich sehe es nicht ein für alles doppelt und dreifach zu bezahlen ich kaufe mir ein Buch für den Fall das ich mit meinem Scanner einmal ein Bild einscanne, muss ich natürlich bei dem Scanner schon beim Kauf einen Aufschlag bezahlen genauso wie bei meinem Drucker.

    Ich kaufe mir einen CD Brenner oder z.B. CD Rohlinge dann muß ich bei all diesen Dingen einen Aufschlag für die Musikindustrie bezahlen.

    Dies mag alles noch in Ordnung erscheinen, den bis jetzt schaut mir niemand über die Schulter was ich in meinen eigenen vier Wänden mache.

    Sollte es wirklich dazu kommen das, das so genannte Digital Rights Managment eingeführt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf meinem PC ein Programm vorhanden sein müssen das alle meine aufgerufenen Dateien mit protokolliert.

    Zum Schluss noch eine Frage würde es euch gefallen wenn jemand euch beim Fernsehen über die Schulter schaut, oder eure Telefongespräche mitschneidet, den ihr könntet ja auch dort einen Verstoß gegen das Uhrheberrecht verursachen.

    Der PC und das Internet sind zu einem nützlich Medium der Gegenwart und der Zukunft geworden, wir sollten auch hier versuchen unsere Freiheit und vor allem den Schutz unserer Privatsphäre zu wahren.

  • Am 15. März 2004 um 8:15 von Manne

    Recht auf alles und Jedes ?
    Urheberrecht ist sicherlich eine komplizierte Materie. Aber nach meinen "natürlichen Empfinden" haben die Plattenlabels überhaupt kein Recht an z.B. den Songs, denn sie haben die Songs nicht gemacht. Ich hätte überhaupt kein Problem damit, den Komponisten, den Textern und den Interpreten Geld zukommen zu lassen. Auf jeden Fall ist das deutlich weniger als die CD im Laden. Aber so verdienen die Plattenlabels, die Kopierwerke, der Groß- und Einzelhandel damit, ohne überhaupt was mit dem geistigen Eigentum zu tun zu haben. Bei dieser Diskussion hört man viel zuviel von den "kriminellen" Usern und den Plattenlabels. Aber nichts von den eigentlich Betroffenen, den Künstlern. Ist denen alles egal, besonders ihre Fans ? Oder betrachten sie sie auch nur als Cashcow ?

    P.S. Auch wenn die Urheberschaft dieses Artikels bei mir liegt und nicht etwa bei ZDNet, wie unten zu lesen (damit widerspreche ich ZDNet ausdrücklich) erlaube ich ausdrücklich die Weiterverwendung dieser Stellungnahme auch auszugsweise.

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