Hannover historisch

Bis ins Jahr 950 n. Chr. konnte die Geschichte von Hannover zurückdokumentiert werden, die mit dem Bau einer Kapelle beginnt und bis zur Expo reicht.

Etwa 950 entstehen die ersten Siedlungskerne auf dem Gebiet der späteren Altstadt Hannover. Außerdem soll an der Stelle, an der heute die Ägidienkirche steht, eine Kapelle gebaut worden sein.

Um 1150 wachsen die Siedlungskerne allmählich zusammen. Der Vicus Hanovere wird erstmals in den Miracula Sancti Bernwardi erwähnt.

1163 hält Heinrich der Löwe in Civitas Hanovere einen Hoftag.

1189 brennt Kaiser Heinrich VI. die Civitas Hanovere in den Kämpfen zwischen den Staufern und den Welfen nieder.

Um 1200 wird Hannover wieder aufgebaut und die welfische Burg Lauenrode gegenüber dem Hohen Ufer an der Leine errichtet.

1241 bestätigt Herzog Otto das Kind zu Braunschweig und Lüneburg Hannovers Stadtrechte. Diese Urkunde ist die älteste des Stadtarchivs.

1266 hat Hannover sein erstes heute noch bekanntes Stadtsiegel.

1291 lassen sich die Minoriten an der Stelle nieder, wo heute das Leineschloß steht.

Um 1350 werden die drei gotischen Stadtkirchen (Kreuzkirche 1333, Ägidienkirche 1347, Marktkirche 1349) gebaut. Die vorwiegend vom Handel lebende Stadt Hannover hat etwa 4000 Einwohner.

1371: Ab diesem Jahr wird die Stadtmauer an der bisher noch offenen Leineseite vollendet und die vorgeschobenen Befestigungslinie der Landwehr in der Eilenriede angelegt (Pferdeturm 1373, Döhrener Turm 1382, Lister Turm 1387).

1490 vereitelt der Hannoveraner Cord Borgentrick einen Überfall des Herzog Heinrich dem Älteren zu Braunschweig und Lüneburg (Sage von Hannovers Spartanern).

1526 erfindet der aus Stöcken stammende Cord Broyhan ein helles Bier, das der Stadt Hannover zu einem erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung verhilft.

1533 wird Hannover im Zuge der Reformation evangelisch, worauf der katholische Rat nach Hildesheim zieht.

1619 erwirbt Hannover die hohe Gerichtsbarkeit.

1625 besetzen dänische Truppen im Dreißigjährigen Krieg die Stadt, während Tilly die Belagerung vorbereitet.

1636 erklärt der Welfenherzog Georg von Calenberg Hannover zu seiner Residenz. Auf seine Veranlassung wird ein Jahr später an der Stelle des 1533 aufgehobenen Minoriten-Klosters mit dem Bau des Leineschlosses begonnen.

1649 lässt Herzog Georg Wilhelm den Ballhof erbauen.

1666 lässt Herzog Johann Friedrich den Großen Garten der Sommerresidenz Herrenhausen anlegen.

1676 wird Gottfried Wilhelm Leibniz von Herzog Johann Friedrich zum Hofrat und Leiter seiner Bibliothek berufen. Er wirkt bis zu seinem Tode 1716 in Hannover und wohnt seit 1696 in dem nach ihm benannten Leibnizhaus, dem schönsten Bürgerhaus der Stadt. Leibniz wirkt bahnbrechend auf vielen Gebieten und entwickelt unter anderem die erste brauchbare Rechenmaschine der Welt.

1692 erwirbt Herzog Ernst August die neunte Kurwürde des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Seine Gattin Sophie wird 1701 zur Thronfolgerin in Großbritannien erklärt.

1714 besteigt Kurfürst Georg Ludwig der II. den englischen Thron als König Georg I. von Großbritannien. Damit beginnt die bis 1837 dauernde Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien.

1757 besetzen französische Truppen während des Siebenjährigen Krieges Hannover.

1778 gründet König Georg III. die Königliche Roß-Arzney-Schule, die älteste Deutschlands, deren erster Leiter Johann Adam Kersting ist. Seit 1987 führt sie die Bezeichnung Tierärztliche Hochschule.

1803 besetzen französische Truppen das Kurfürstentum Hannover und seine Residenzstadt für ein Jahrzehnt. Hannoversche Soldaten fliehen nach England und kämpfen dort in der King’s German Legion gegen Napoleon. Sie tragen 1815 in der Schlacht bei Waterloo entscheidend zum Sieg gegen Napoleon bei.

1814 wird die Leinestadt Residenzstadt des zum Königreich erhobenen Kurfürstentums Hannover.

1837 besteigt König Ernst August den hannoverschen Thron. Damit endet die Personalunion mit Großbritannien.

1861 das von Albert Wolff geschaffene Reiterstandbild des Königs Ernst August vor dem Hauptbahnhof enthüllt.

1866 verlässt König Georg V. sein Land vor den einmarschierenden Preußen.

1873hat Hannover über 100.000 Einwohner.

1885 wird Linden Stadt. Bis dahin war es mit 25.570 Einwohnern das größte Dorf Preußens.

1887 wird der Maler Kurt Schwitters in Hannover geboren.

1889 wird das von Hermann Kestner, dem Enkel von Werthers Lotte, gestiftete Kestner-Museum eröffnet.

1902 wird das Provinzialmuseum, das heutige Niedersächsische Landesmuseum, eröffnet.

1903 erwirbt die Stadt Hannover für 520.000 Mark den Tiergarten vom preußischen König. Er wird zu einem beliebten Ausflugsgebiet für die Hannoveraner.

1913 weiht der Kaiser Wilhelm II. das auf 6026 Buchenpfählen am Rande der Leine-Masch errichtete Rathaus ein. Mit dem Bau wurde 1901 begonnen. Als einziges Rathaus in Europa verfügt es über einen Schrägaufzug.

1920 werden die Städte Hannover und Linden vereinigt, Hannover hat jetzt über 400.000 Einwohner. Linden hatte 1909 Limmer, Davenstedt, Badenstedt und Bornum und 1913 Ricklingen eingemeindet.

1934 wird der Maschsee angelegt. Die Arbeiten dauern drei Jahre.

1937 eröffnet das Wilhelm-Busch-Museum.

1939-45 wird bei 88 Bombenangriffen mehr als die Hälfte der Stadt, das Zentrum zu 85 Prozent, zerstört. 1945 ziehen die amerikanischen Truppen in Hannover ein. In der zerstörten Stadt leben noch 217.000 Menschen gegenüber 470.000 Menschen zu Beginn des Krieges.

1946: Hannover wird die Landeshauptstadt des neugebildeten Landes Niedersachsen.

1947: Die erste deutsch-britische Städtepartnerschaft geht Hannover mit Bristol ein.

1960: Die Städtefreundschaft mit Perpignan beginnt.

1966: Rouen wird Partnerstadt von Hannover. Das von Dieter Oesterlen geschaffene Historische Museum am Hohen Ufer wird eröffnet.

1967: Hannover beginnt eine Städtefreundschaft mit Blantyrre in Malawi.

1975 wird die erste Stadtbahnlinie in Betrieb genommen.

1976: Das neue Café am Kröpcke wird eröffnet.

1979: Vereinbarung einer Städtepartnerschaft mit Posen. Eröffnung des Sprengel-Museums am Maschsee.

1983 Die bereits seit fünfzehn Jahren bestehende Städtepartnerschaft mit Hiroshima wird schriftlich besiegelt.

1985 Das Opernhaus wird nach fünfzehnmonatiger Umbau- und Renovierungszeit wiedereröffnet. Das nach Plänen von Georg Friedrich Laves 1825 bis 1852 errichtete klassizistische Hoftheater brannte im 2. Weltkrieg bis auf die Umfassungsmauern aus. Es wurde 1950 bis 1951 nach Plänen des Architekten Werner Kallmorgen wieder aufgebaut. Nach dem Entwurf von Professor Dieter Oesterlen wurde der Innenraum und die Ränge sowie die innere Wandverkleidung und Decke völlig neugestaltet.

1987 Vereinbarung einer Städtepartnerschaft mit Leipzig.

2000 Hannover ist die gastgebende Stadt der Expo 2000 – es ist die erste Weltausstellung, die in Deutschland stattfindet. Als am 31. Oktober die Pforten der Expo wieder geschlossen werden, haben mehr als 18 Millionen Menschen diese Veranstaltung besucht. 153 Tage lang konnten die Besucher auf dem 160 Hektar großen Messegelände gemeinsam das Flair fremder Nationen, ein umfangreiches Kulturprogramm sowie eine atemberaubende Architektur genießen und feiern.

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