E-Plus: Neuer Tarif mit Pferdefuß

Mailbox ist nicht mehr kostenlos, Grundgebühr steigt und Tarifautomatik kostet fünf Euro

E-Plus will das Handy zum Telefon Nummer eins machen. Zu diesem Zweck werden ab 1. März neue Privat- und Professional-Tarife angeboten, die Gespräche ins gesamte deutsche Festnetz für drei Cent pro Minute erlauben. Damit dies nicht zu sinkenden Einnahmen bei E-Plus führt, wurden auf der anderen Seite andere Preise angenommen. Bevor man in die neuen Tarife wechselt, sollte man gut nachrechnen, ob man dann nicht mehr bezahlt als vorher.

Zunächst die gute Nachricht: Wer häufig und viel ins deutsche Festnetz telefoniert, kann sich auf die neuen Tarife von E-Plus freuen. Bei den Professional-Tarifen sind der Minutenpreis von bislang zehn (Professional XL) bzw. 30 (Professional S) Cent pro Minute auf nur noch 3 Cent. Die bisher bekannte Option City bzw. Partner& Family – sie ermöglichten Gespräche zu einer bestimmten Vorwahl oder zu fünf festgelegten Festnetznummern für 5 Cent pro Minute – wird ersatzlos gestrichen. Sie würde angesichts dieser Festnetzpreise auch keinen Sinn mehr machen. Doch hier sollte das Nachrechnen beginnen: Wer überwiegend in einen Vorwahl-Bereich telefoniert, muss im Tarif M mehr als 100 Minuten und im Tarif XL 200 Minuten pro Monat in dieses Ortsnetz telefonieren, um die höhere Grundgebühr wieder rauszuholen.

Denn mit den neuen Tarifen erhöht E-Plus die Grundgebühr für den Tarif Professional M von 18 auf 20 Euro und für den Tarif Professional XL von 26 auf 30 Euro. Damit nicht genug: Gleichzeitig wird das Abhören der Mailbox – bislang kostenlos – ab sofort als netzinternes Gespräch mit 10 Cent pro Minute berechnet. Dazu kommt, dass die Tarifautomatik ab 1. März nur noch als Option für 5 Euro im Monat zu bekommen ist. Die Tarifautomatik war bislang vor allem für die Kunden interessant, die ihr Handy mal mehr mal weniger benutzen: E-Plus berechnete die im Monat geführten Gespräche rückwirkend nach dem für den Kunden günstigsten Professional-Tarif.

„Bei Bestandskunden bleiben die bisherigen Tarife und diese können auch bei einer Vertragsverlängerung beibehalten werden“, erklärte E-Plus Sprecher Jörg Carsten Müller auf Anfrage und weiter: „Wir haben bemerkt, dass viele Geschäftskunden ihr Telefonverhalten sehr gut einschätzen können und die Tarifautomatik da nicht gebraucht wird. Daher bieten wir diese nur noch als Option an. In den Data-Tarifen bleibt die Tarifautomatik aber auch nach dem 1. März erhalten.“

Wer als Kunde mit Privat-Tarif in den Genuss von sehr günstigen Festnetzgesprächen kommen möchte, muss hierfür die Option+ für 4,95 Euro im Monat dazu buchen. Im Gegenzug kosten Gespräche ins Festnetz dann tagsüber statt 49 nur noch 12 Cent und abends bzw. am Wochenende statt 19 bzw. 9 Cent nur 3 Cent pro Minute. Diese Option kann sowohl von Bestandskunden als auch von Neukunden dazu gebucht werden. Auch hier ist nicht alles Gold was glänzt: Wer viele Gespräche in die gleiche Ortsvorwahl führt, kann mit der City-Option schon jetzt für 19 bzw. 6 Cent pro Minute ins Festnetz telefonieren. Die gleichen Tarife gelten auch, wenn man sich mit der Partner&Family-Option auf fünf Festnetznummern beschränkt, die im gesamten Bundesgebiet verstreut sein können. Wer überwiegend diese Option nutzt, muss im schlimmsten Fall mehr 70 Minuten pro Monat ins Festnetz telefonieren, damit sich die 4,95 Euro im Monat rechnen.

Interessant ist da schon die SMS-Option, die ebenfalls zum 1. März eingeführt wird: Für 2,50 Euro im Monat sinkt der Preis für SMS-Nachrichten innerhalb des E-Plus Netzes von bislang 19 auf 9 Cent. Dies lohnt sich, wenn man mehr als 25 netzinterne Nachrichten pro Monat verschickt.

Der ZDNet-Artikel Vorsicht Preisfalle: Handy-Gebühren auf dem Prüfstand erklärt, wie man beim mobilen Telefonieren Geld sparen kann. Die neuen E-Plus Tarife bewahrheiten das Fazit des Artikels: Wer von seinem Mobilfunkanbieter den Wechsel zu einem neuen Tarif angeboten bekommt, sollte diesen kritisch mit dem bisherigen Tarif vergleichen. In den Werbe-Flyern werden immer nur die Vergünstigungen, aber selten die Preisanhebungen en im Detail präsentiert.

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