Kampf den Viren: Vier Anwendungen im Test

Die Installation von VirusScan auf dem Zielserver verlief schnell und einfach, dagegen war die Installation von ePolicy Orchestrator (ePO) zwar nicht besonders schwierig, aber ziemlich langwierig. Zugegebenermaßen war auf dem Zielserver keine systemeigene Datenbank vorhanden, so dass ePO diese kleine Aufgabe zusätzlich bewältigen musste. Dessen ungeachtet gab es insgesamt drei Systemneustarts und recht lange Prozeduren beim Kopieren von Dateien, bis alles abgeschlossen war.

Die Antiviren-Engine, VirusScan, verfügt über eine sehr einfache, aufs Wesentliche beschränkte Benutzeroberfläche, in der man sich relativ leicht zurechtfindet. Manuelle Scans von der Konsole sind nur über Umwege möglich; man muss hierzu eine Aufgabe erstellen, die dann beispielsweise einen Schnellscan eines Ordners ausführt. Natürlich kann man auch einfach mit der rechten Taste auf Zielordner oder -laufwerk klicken und dann im Dropdown-Menü die Option für einen Virenscan wählen. Alle gängigen Funktionen können konfiguriert oder definiert werden, zum Beispiel welche Maßnahmen bei einer Viren-Entdeckung ausgeführt werden sollen oder wann welche Teile gescannt werden sollen. Dies schließt auch einen Scan von Archivdateien und benutzerdefinierten Dateitypen mit ein, statt die Zeit mit „Alle Dateien“ verschwenden zu müssen. Die Scan-Engine verfügt über eine Heuristik, die dabei hilft, unbekannte Würmer und Makros aufzuspüren, und es gibt eine einfache, aber effektive Warnungskonfiguration, die es dem Benutzer ermöglicht, die verschiedenen Warnungstypen, die Reaktionen sowie die Empfänger zu definieren.

Das Setup und die Administration werden mit ePO durchgeführt. ePO ist zwar sehr wirkungsvoll, doch seine Benutzerfreundlichkeit und die steile Lernkurve lassen im Vergleich mit einigen der anderen Pakete durchaus zu wünschen übrig. Dabei war es natürlich wenig hilfreich, dass die CD-R-Version der Software für den Test beschädigt war, weshalb nicht die gesamte Dokumentation zur Verfügung stand.

Für kleine Unternehmen mit e einer einzigen Domäne und höchstens 300 PCs gibt es einen Assistenten, der die Konfiguration wesentlich erleichtert, indem er das Herunterladen des ePO-Agenten auf die PCs und das darauf folgende Kopieren von VirusScan vereinfacht. Doch sobald es um mehrere Domänen und eine größere Anzahl von PCs geht, muss der Administrator die grundlegenden Konfigurationsaufgaben übernehmen.

Die grundlegenden Schritte sind zunächst das Herunterladen der betreffenden Pakete in das Repository mithilfe der Option „Check in package“. Hierbei sollte man ePO so konfigurieren, dass der ePO-Agent auf die Client-PCs in der Domäne kopiert und dann die Aufgabe „Deployment“ ausgeführt wird, nachdem man zunächst den Zeitplan und die zu implementierenden Pakete konfiguriert hat.

Sobald das alles erst einmal konfiguriert ist, lässt sich das Programm relativ einfach handhaben und verwalten. Die Antiviren-Konfiguration einzelner PCs kann gezielt per Fernzugriff verändert werden, oder es kann auf Domänenebene eine Konfigurationsrichtlinie eingerichtet werden, die ein Filtern der zugehörigen PCs bedingt.

Sollte es zu einem Viren-Ausbruch kommen, kann man mit ePO rasch das gesamte Unternehmen scannen oder aktualisieren und eine spezielle Richtlinie festlegen, um das gesamte System abzuschotten, bis man die detaillierte Berichte aus ePO auswerten und eine weniger strenge Richtlinie entwickeln kann, bei der nur die ermittelten Befallsstellen geschützt werden.

Preis: ca. 34 Euro bei 101 bis 250 Lizenzen

Bewertung
Kompatibilität 7
Die Kompatibilität ist groß, doch die Installation und Konfiguration der Software war komplizierter als bei den meisten anderen Anwendungen; die Benutzeroberfläche ist nicht so logisch aufgebaut wie bei Produkten anderer Hersteller.
Zukunftsfähigkeit 8
Anwendung mit leistungsfähigen Funktionen, die aber manchmal schwierig zu handhaben sind.
ROI 8
Kosten pro Benutzer sind bei 101 bis 250 Knoten niedrig.
Service 5
Updates für ein Jahr und während der Geschäftszeiten erreichbarer telefonischer Support; außerdem E-Mail- und Internet-Support.
Gesamt 7

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Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Kampf den Viren: Vier Anwendungen im Test

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  • Am 23. Januar 2004 um 20:11 von Christian

    Was sagt uns das ?
    Eigentlich nicht wirklich viel.
    Zum einen fehlen Anbieter wie Norton/Symantec.
    Zum anderen dürfte es wesentlich interessanter sein, wie die einzelnen Programme, das System belasten, wie hoch die Erkennungsrate ist oder wie oft die Virendefinitionen aktualisiert werden, als wie gut die Hotline erreichbar ist.
    Ein mehr als enttäuschender Test bzw. Vergleich mit kaum Aussagekraft!
    War wohl eher ein Lückenfüller :(((

    • Am 25. Januar 2004 um 13:21 von D. Landolt

      AW: Was sagt uns das ?
      Da bin ich ganz gleicher Meinung. Symantec hätte nicht fehlen dürfen.

    • Am 29. Januar 2004 um 11:47 von Wurzelchen

      AW: Was sagt uns das ?
      Hi,
      Wir haben hier Officescan von Trendmicro im Einsatz. Kann ich nur empfehlen. Unser Officescan-Master Server sucht stündlich nach neuen Pattern. Sollten im laufenden Betrieb neue Pattern eintreffen werden die Clienst alle Automatisch vom Master aktuallisiert. Der Benutzer hat auch keine Chance sich an einem Rechner anzumelden ohne die aktuellen Pattern zu bekommen. Der Benutzer hat keine Möglichkeit an den Einstellungen des Programms herumzufummeln da alle Einstellungen auf dem Master vorgenommen werden.
      Die Hotline ragiert schnell und problemlos. Das Symantec in der Liste fehlt ist kein Wunder schließlich ging es um den Professionellen Einsatz und alles was ich bisher von denen gesehen habe ist eher was für den Garten :-)
      MfG Wurzelchen

    • Am 20. Februar 2004 um 9:43 von es besteht kein Dikussionsbedarf

      AW: Was sagt uns das ?
      Was nützt ein Test, wenn nicht die für den Nutzer wichtigsten Fragen behandelt wurden, wie z.B.: wie dieses Programm den PC einbremst, wie oft die Virenliste aktualisiert werden und gegen wieviel Viren momentan geschützt wird.
      Mir erscheint diese Testbewertungen nur als eine "Zusammengesetzte Dokumentensammlung einer Sekretärin".

    • Am 5. März 2004 um 22:14 von Markus

      AW: AW: Was sagt uns das ?
      Ich kann Wurzelchen nur zustimmen. TrendMicro Client/Server-Suite ist ein hervorragendes Produkt zum Schutz des Netzwerkes gegen Viren. Und ich bin der gleichen Meinung, daß Symantec sich eher in den Heimbereich (wenn überhaupt) gesellen sollte. Ich selbst bin EDV-Betreuer und setze bei nahezu allen Firmen die Client/Server-Suite ein. Die Belastung durch den Scanner ist nahezu nicht spürbar, die Updatemöglichkeiten mehr als hervorragend und die Möglichkeit den Benutzer "auszusperren" gefällt auf Anhieb. Rundum perfekt zu einem fairen Preis. Einzig fahl ist der Beigeschmack, daß IIS zur bequemen Steuerung des OfficeScan nötig ist. Aber im internen Netz und ab 2000/2003-Server ist das auch kein Thema mehr.

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