Oracles langer Weg zu Peoplesoft

Peoplesoft hat offenbar von den Aktivitäten Oracles eher profitiert: Im Oktober legte der Softwarekonzern seine Zahlen für das dritte Quartal 2003 vor und siehe da: Der Umsatz war um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 624,1 Millionen Dollar angewachsen. Auch die Erlöse aus dem Verkauf von Softwarelizenzen fielen mit 160 Millionen Dollar vergleichsweise üppig aus. Lediglich beim Nettoergebnis rutsche Peoplesoft in die roten Zahlen – Schuld waren jedoch Sonderbelastungen: Nach einem Plus von 44,6 Millionen oder 14 Cent pro Aktie im dritten Quartal 2003 präsentierte die Firma im Oktober einen Nettoverlust von 7,3 Millionen Dollar oder zwei Cent pro Aktie. Abzüglich besagter Aufwendungen nicht zuletzt für die Fusion mit J.D. Edwards konnte das Unternehmen aber einen Gewinn von 17 Cent pro Aktie vorweisen.

CEO Conway sieht die Zukunft zudem rosig: Er erwartet einen Nettogewinn von einem bis zwei Cent pro Aktie für das laufende Quartal. Der Umsatz soll im Bereich zwischen 625 Millionen und 640 Millionen Dollar liegen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen bei 512,3 Millionen Dollar Umsatz einen Nettoprofit von 57,4 Millionen oder 18 Cent pro Aktie erwirtschaftet. Damals allerdings war J.D. Edwards noch nicht Teil von Peoplesoft.

Weitere Folge: Das Ansehen Oracles hat gelitten. So erklärte Laurie Orlov, Analystin bei Forrester Research: „Hinter dem Übernahmeangebot für Peoplesoft steckt Oracles Suche nach einem neuen und Wachstum versprechenden Geschäftsfeld, nach etwas, auf dem sie in Zukunft aufbauen können, weil die Umsätze mit Datenbanken inzwischen ja stagnieren. Die Umsätze mit Datenbanken sind mit denen von Anwendungen verknüpft. Wenn man also den Kundenstamm von Peoplesoft aufkauft, verfügt man damit gleichzeitig über eine kaufwillige Zielgruppe für Datenbanken.“ Im Umkehrschluss bedeutet dies: Kein neuer Kundenstamm = stagnierende Geschäfte. Das hat sich mittlerweile branchenweit herumgesprochen. Fazit: Keine guten Aussichten für Larry.

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