T-Online im dritten Quartal weiter auf Gewinnkurs

Analysten erwarten jedoch erst im vierten Quartal einen Reingewinn

Der größte europäische Internet-Anbieter T-Online hat im dritten Quartal nach Einschätzung von Analysten seinen Wachstumskurs fortgesetzt und wird bei Umsatz und Ergebnis deutliche Zuwächse zum Vorjahr verzeichnen. Einen Reingewinn erwarten die Finanzexperten jedoch erst im vierten Quartal.

Das Wachstum speist sich wie bisher aus dem Kundenzuwachs und dem anhaltenden Trend zu schnellen Internet-Anschlüssen (DSL). Bei der Kundenzahl rechnen die von Reuters befragten Analysten mit einem Wachstum von knapp zwei Prozent im Quartal und von knapp neun Prozent zum Vorjahreswert auf nun europaweit 12,9 Millionen zahlende Nutzer. Zudem hat T-Online nach den Prognosen der Experten den Anteil der Kunden mit schnellen Internet-Anschlüssen (DSL) weiter auf rund 26 Prozent steigern können, was sich positiv auf die Kostenbelastung und den Umsatz auswirkt.

T-Online-Chef Thomas Holtrop hatte Anfang Oktober bereits über eine gute Geschäftsentwicklung im zurückliegenden Quartal berichtet, aber keine Details genannt. Seit Jahresanfang ist der Kurs der T-Online-Aktie um 116 Prozent gestiegen. T-Online will am Dienstag über das dritte Quartal berichten.

Für die Sommermonate Juli bis September rechnen die Analysten im Quartal mit einer knappen Verdoppelung der operativen Gewinnmarge zum Vorjahr auf rund 17 Prozent. Der Umsatz dürfte danach auf 459 von 377 Millionen Euro im Vorjahr gestiegen sein. Traditionell ist das dritte Quartal das schwächste im Geschäftsjahr von T-Online, da die Internet-Nutzer weniger im Netz surfen. Auch die Urlaubssaison macht sich zumeist negativ bemerkbar. Daher werden Umsatz und Ergebnis zum Vorquartal weitgehend konstant bleiben.

Für das gesamte Geschäftsjahr sind die Analysten positiv gestimmt, dass T-Online seine bisherigen Geschäftsziele voraussichtlich übertreffen wird. „T-Online dürfte sein konservatives Ebitda-Ziel von 250 bis 300 Millionen Euro für das Gesamtjahr nochmals nach oben revidieren“, erwartet die HVB ebenso wie andere Banken. Für das Gesamtjahr rechnen die Analysten derzeit mit einem Ebitda von 336 Millionen Euro. Als Umsatzziel für das Jahr 2003 hat T-Online 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro genannt.

Unter dem Strich ist zwar im zurückliegenden Quartal eine deutliche Ergebnisverbesserung zu erwarten, T-Online wird jedoch nach den durchschnittlichen Einschätzung der Analysten weiterhin einen Verlust in Höhe von 30 Millionen Euro ausweisen. „Im vierten Quartal wird T-Online starke Geschäftszahlen vorlegen“, prognostizierte BNP-Paribas-Analystin Alexandra Lord. „Das Konzernergebnis wird dann positiv ausfallen und die ausländischen Beteiligungen (in Frankreich, Spanien, Österreich und Schweiz) werden – früher als erwartet – erstmals operative Gewinne erwirtschaften.“

Der ursprünglich vom vierten Quartal an geplante Ausbau des Geschäftsfeldes Breitband-Angebote wird sich nach jüngsten Firmenangaben bis ins nächste Jahr verschieben. Der Kauf von Decodern, die eine Nutzung der T-Online-Dienste auf dem Fernseher sowie Video auf Abruf ermöglichen sollen, wird erst im ersten Quartal möglich sein. T-Online will mit den Angeboten den Trend zu hochpreisigen DSL-Anschlüssen verstärken und die Kunden zu vermehrter Internet-Nutzung animieren.

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