Motorola droht in Flensburg Ärger mit Gewerkschaften

Arbeitskampf nicht ausgeschlossen: Arbeitnehmerseite mit Entlassungsprozedere unzufrieden

Im Flensburger Motorola-Werk, wo am Jahresende 600 und damit ein Drittel aller Arbeitsplätze wegfallen, ist nach Angaben der regionalen Metall-Gewerkschaft ein Arbeitskampf nicht ausgeschlossen. Die Arbeitnehmerseite lehne es ab, dass die Abfindungen für die zu kündigenden Mitarbeiter mit der Finanzierung einer Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft verrechnet werden sollen, teilte die IG Metall am Mittwoch mit. Sollte es notwendig werden, könne es zu einem Arbeitskampf in der Handy-Fabrik kommen.

Bei Motorola wurde laut Gewerkschaft eine Tarifkommission für die weiteren Verhandlungen gewählt. Hauptforderung sei die Qualifizierung aller von Arbeitsplatzverlust betroffenen Mitarbeiter in einer Transfergesellschaft ohne die Anrechnung von Abfindungen sowie «ein Zukunftskonzept für den Reststandort». Die Gewerkschaft startete dazu eine betriebliche und öffentliche Unterschriftenaktion. In der Werksleitung war am Mittwoch kein Sprecher für eine Stellungnahme zu den Forderungen und Konzepten erreichbar. Nach den bisherigen Plänen sollen in der Gesellschaft die – noch nicht benannten – Mitarbeiter zwei Jahre lang für eine neue berufliche Zukunft qualifiziert werden.

Motorola hatte Mitte September angekündigt, ein Drittel der 1800 Stellen zu streichen. Ein wesentlicher Teil der Mobiltelefon- Produktion werde aus Kostengründen nach China verlagert, hieß es. In Flensburg sollen weiterhin UMTS-Handys produziert sowie außerdem ein Zentrum für Distribution, Design und Service installiert werden. Dem Unternehmen droht wegen des Arbeitsplatzabbaus möglicherweise die Rückzahlung öffentlicher Fördermittel in Millionenhöhe an das Land Schleswig-Holstein.

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