Das Ende von ZIP? Sicherheits-Features bergen Probleme

Die Notwendigkeit von Dateikompressions-Utilities, die einmal zum alltäglichen PC-Einsatz zählten, ist in den letzten Jahren zurückgegangen, da Breitband-Internetverbindungen und riesige Festplatten dafür gesorgt haben, dass es nicht mehr erforderlich ist, Dateien zusammenzuquetschen, um Platz zu sparen. Außerdem ist die grundlegende Unterstützung für das Lesen und Extrahieren von ZIP-Dateien inzwischen Bestandteil der aktuellen Versionen von Windows.

Die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen sowohl in WinZip als auch in PKZip zielen auf Anwender in Unternehmen, indem ZIP als sichere Möglichkeit zum Austausch von Dateien angepriesen wird, statt nur als eine Möglichkeit, Platz auf der Festplatte zu sparen.

Nach den Rankings von CNET Download.com, ist WinZip der Marktführer. Die Website zählte innerhalb von neun Monaten mehr als 100 Mio. Downloads der aktuellen Version von WinZip, verglichen mit 1,6 Mio. PKZip-Downloads innerhalb von fünf Monaten.

Nach Angaben von WinZip sind dessen Verschlüsselungsmethoden veröffentlicht und stehen anderen Software-Entwicklern zur Verfügung.

„Es liegt im Interesse von WinZip Computing, eine mögliche Zersplitterung des ZIP-Dateiformats zu verhindern … sowie die daraus resultierende Inkompatibilität von ZIP-Programmen …, was die Folge wäre, wenn unterschiedliche Hersteller proprietäre und undokumentierte Verschlüsselungsformate einführen“, so eine Mitteilung, die zugleich mit den Sicherheitsverfahren auf der Website von WinZip veröffentlicht wurde.

„Wir sind der Überzeugung, dass die Verwendung des kostenlosen Verschlüsselungs-Codes und diese Spezifikation es allen Entwicklern einfach machen wird, ihre ZIP-Utilities um kompatible fortschrittliche Verschlüsselungsmethoden zu ergänzen“, heißt es in der Erklärung.

PKWare hat bekannt gegeben, dass es beabsichtigt, seine Sicherheitstechnologie als Standard für andere Software-Entwickler zu lizenzieren, um ihren ZIP-Produkten Verschlüsselung hinzuzufügen. Dies geschieht gleichzeitig mit dem Warten auf die Gewährung von Patenten für die sicherheitsbezogenen Erweiterungen, wie sie das Unternehmen kürzlich beantragt hat. In der Zwischenzeit können sich ZIP-Benutzer, die sich Sorgen um die Kompatibilität machen, an das Standard-ZIP-Format halten.

„Es ist wichtig, festzustellen, dass die Integrität des ZIP-Standard erhalten geblieben ist und PKWare alles unternehmen wird, den offenen Standard für das ZIP-Dateiformat zu unterstützen, soweit es um Kompression geht, da dies ein Teil des wichtigen Erbes des Unternehmens aus den letzten 15 Jahren ist“, so ein Sprecher von PKWare.

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5 Kommentare zu Das Ende von ZIP? Sicherheits-Features bergen Probleme

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  • Am 2. Oktober 2003 um 10:30 von A. Miethe

    Problem verkannt
    Das eigentliche Problem ist das WinDoof aus den 3 Zeichen der Namensextension meint, auf den Inhalt und über diesen Weg auf das zum Öffnen zu benutzende Prog. schließen zu müssen – was natürlich Murks ist. Wer sich in der WinDoof-Welt bewegt sollte das allerdings wissen und sich für neue Programme auch neue Extensionen aussuchen, oder? Sonst führt das zu Obermurks.

    • Am 2. Oktober 2003 um 18:01 von Oliver

      AW: Problem verkannt
      Mir würde, ehrlich gesagt, keine andere Lösung einfallen, als die Windows-Variante. Wenn andere Betriebssysteme einen jedes mal zwingen, ein Programm für ne Datei auszuwählen, ist das "Murks".
      Zur Veranschauung nehme ich jetzt mal ne jpg-Datei. Wenn ich die ein mal anklicke, wird sie in meinem Standardbildbearbeitungsprogramm geöffnet. Ich kann aber auch über das Kontextmenü andere Programme dafür auswählen, muss mich also nicht auf ein Prog beschränken.
      Ich glaube auch nicht, dass Linux und andere OS es drauf haben, die .zip-Dateien zu unterscheiden und je nach Format mit nem anderen Prog zu öffnen.

      Und was soll bitte heißen: "sich für neue Programme auch neue Extensionen aussuchen"? Wenn ich ne .zip-Datei erhalte bzw. erstellen will, sage ich doch nicht: "Ach nee, das ist ne .wzp-Datei"… Wie soll denn so Datenaustausch funktionieren?

      Ciao!
      Oliver S.

    • Am 4. Oktober 2003 um 15:39 von Jens

      AW: AW: Problem verkannt
      Es gab und gibt Betriebssysteme z.B.Amiga OS, die sind uralt, aber erkennen bereits am Header einer Datei, welcher Art die Daten sind.
      Vielleicht kommt Windoof auch mal in dieser Innovationswelt an…
      Ich glaube, dass das der Treadersteller meinte…

    • Am 4. Oktober 2003 um 16:48 von Oliver

      überzeugend
      Gut,
      klingt überzeugend.

      Zu meiner Schande, muss ich eingestehen, dass ich vor vielen vieln Jahren selbst mal Amiganutzer war [aber da nur mit dem "Workbench-OS"].

      Doch wenn es wirklich so intelligente Betriebssysteme gibt, bin ich beeindruckt. Nur wäre es etwas schwierig, alle heutigen Dateitypen Windows "beizubringen", wenn man bedenkt, dass jeder Hobbyprogrammierer seine eigenen Dateiformate verwendet und das oft ohne Header o.ä.

      Vielleicht werden meine Kinder mal in einer Welt leben, die beide Varianten miteinander kombiniert… ;-)

      Bis dahin!
      Oliver S.

    • Am 6. Oktober 2003 um 16:13 von Franz

      AW: überzeugend
      Genauso, wie Anwendungen ihrer Erweiterungen in der Registry registrieren, könnten sie ja auch den Header registrieren. Das wäre mit keinem Mehraufwand verbunden.

      Damit könnte jedoch jedes Dateiformat eindeutig und sicher identifiziert werden. Falls kein Header angegeben wird (z.B. Textdateien) könnte man noch immer noch nach der Erweiterung vorgehen und die Datei öffnen.

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