Stromriesen: Möglichkeit von Terror via Web

Nach den Blackouts weltweit: Für Deutschland Szenario eines Angriffs "kaum vorstellbar"

Nach einer Serie von Stromausfällen in Europa und Nordamerika prüft die deutsche Energiewirtschaft die Möglichkeit von Terror-Anschlägen via Internet. „Die Stromversorger stellen sich angesichts der Terrorismusdrohung, aber auch angesichts von Internetviren- und würmern diese Frage“, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Netzbetreiber (VDN), Konstantin Staschus, der „Berliner Zeitung“.

Alle Netzbetreiber hätten demnach Expertengruppen eingerichtet, die sich intensiv mit den elektronischen Verbindungen zwischen den verschiedenen Stromsystemen befassten. Für Deutschland könne er sich ein solches Szenario aber „kaum vorstellen“, unter anderem weil die Steuerungscomputer in der Energiewirtschaft überall getrennt vom Internet gefahren würden, sagte der VDN-Geschäftsführer. Staschus räumte laut Zeitung ein, dass die Serie von Stromausfällen „eine Häufung“ aufweise, „wie es sie in vielen Jahren sowohl in Europa als auch in Nordamerika nicht gab“.

Die Ursache des Blackouts in Nordamerika sei der deutschen Energiewirtschaft bis heute nicht vollständig klar. Mit Auskünften über die wirklichen Gründe hielten sich „die offiziellen Stellen in Amerika nach wie vor sehr zurück“, sagte der VDN-Manager. Auch über die jüngsten Stromausfälle in Skandinavien gebe es bis jetzt noch keine vollständige Klarheit, weil die Analysen noch nicht abgeschlossen seien.

In den vergangenen sechs Wochen hatten insgesamt vier spektakuläre Stromausfälle die Welt in Atem gehalten. Mitte August hatte der schlimmste Blackout in der Geschichte Nordamerikas den Norden der USA und Teile Südkanadas in tagelanges Chaos gestürzt. Zwei Wochen später legte ein großer Stromausfall Teile von London lahm. Am Dienstag vergangener Woche war in Teilen Schwedens und Dänemarks nach schweren Herbststürmen in Millionen Haushalten der Strom ausgefallen. Am Sonntagmorgen erlebte Italien den größten Stromausfall seiner Geschichte.

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7 Kommentare zu Stromriesen: Möglichkeit von Terror via Web

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  • Am 30. September 2003 um 0:57 von Jupp

    kein Zufall
    Das ist kein Zufall. Bald ist Deutschland dran. Und keiner weiß, was am Ende sein wird. Keiner? Ein paar schon, aber die halten’s Maul. Das ist der Anfang vom Ende.

    • Am 30. September 2003 um 13:08 von Sönke Dohrn

      AW: kein Zufall
      Na, der Anfang vom Ende oder das Ende vom Anfang!
      Wichtig ist doch, was danach ist. Vielleicht soll uns das ja alle nur aufrütteln und uns auf wesentlichere Dinge fokusieren. Welche muss jeder für sich selbst wissen.

      MfG

  • Am 30. September 2003 um 8:59 von Dandy Dust

    Bin ich paranoid?
    Ich lebe seit 33 Jahren auf diesem Planeten und es gehen innerhalb von 2 Wochen in vier, sagen wir mal Erdteilen,
    die Lichter aus. SOOOO ein Zufall!!!
    Also, nur weil ich paranoid bin, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht vielleicht doch die ganze Wahrheit nicht
    erfahren sollen. Die Wurm-Theorie erscheint mir trotz "Nervenleidens" jedoch plausibler als Al Quaida – Terror.
    Ausschließen kann man nur eines: Reiner Zufall!
    Euer Dandy Dust

  • Am 30. September 2003 um 9:00 von Seeker

    natuerlich kein zufall ??
    Also ich hab zwar kein stromkraftwerk zuhause. Aber wenn ich eins haette waers bestimmt nicht uebers Internet erreichbar,warum auch ?
    Ob man hier einfach nur den Schwarzen Peter (in dem Fall das Internet) weiterreicht, weiss ja eh schon jeder das das Internet gefaehrlich ist. Bequem ists auch kann sich ja nicht wehren das Internet.Aber der Normalverbraucher glaubt ja eh alles.

  • Am 30. September 2003 um 10:20 von bazille

    Sturmterror
    mich würde nur interessieren, wie diese Terroristen den Sturm machen

  • Am 2. Oktober 2003 um 17:54 von nooly

    Vielleicht nicht am Internet…
    Vielleicht hängt der Rechner der Stromfirmen nicht am Internet, aber doch bestimmt in einem Netzwerk! Und es soll auch Viren geben, die sich im Netzwerk einnisten, was anderes ist das Internet im Grunde auch nicht!

  • Am 2. Oktober 2003 um 22:20 von expocityvoice

    Bei Quasi-Kartellen nicht möglich . . .
    Die deutsche Energiewirtschaft, die seit der Öffnung des Marktes ihre neuen Mitbewerber schon fast wieder vom Markt gefegt hat und daher auch fast schon wieder Monopolcharakter hat, benutzt auch einheitliche Sicherheitsrichtlinien. So wird, wie eh und jeh seit über hundert Jahren, bei Stromausfällen Netzübergreifend gearbeitet.
    In den USA herrscht aber erheblicher Wettbewerbsdruck untereinander und das Netz ist total veraltet, weil aus Kostengründen selten erneuert. Außerdem sind mehr als 82% des Netzes oberirdisch verlegt und daher enorm anfällig.
    Das unser Netz über so gute Qualität verfügt, hat es weniger den Gesellschaften, als dem Gründerzwange der permanenten Vorhaltung von Energie zu verdanken; das hat der Verbraucher über mehr als hundert Jahre mit dem sogenannten Arbeitspreis finanzieren müssen, die Versorger haben das mit dem Ausdruck "Zählermiete" verbrämt.
    Da nun unsere Stromversorger, schon wegen der Altersstruktur des Managementes, nicht auf dem "State of the art" der EDV sind, wird vieles noch manuell abgewickelt. So kann minutenschnell per Hand auf ein anderes Netz geschaltet werden, nachdem das "rote Telefon" untereinander benutzt wurde!
    Daher kommt auch die schon lange geforderte Reg-Behörde viel zu spät!

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