Die Festplatte in der Midlife-Crisis

Die ehrwürdige Festplatte kommt in die Jahre - die Strategie der Hersteller muss sich ändern

Die Datenmenge, die auf einen einzigen Platter in einer Computer-Festplatte gepackt werden kann, hat in den letzten Jahren in atemberaubender Geschwindigkeit zugenommen, manchmal sogar mit einer Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Aber dieses rapide Wachstum verlangsamt sich allmählich, denn die Ingenieure stoßen auf technische Schwierigkeiten und viele PC-Käufer haben das Gefühl, mehr als genug Speicherplatz zur Verfügung zu haben.

Der Übergang von 40 GB pro 3,5″-Platter zu 80 GB – dem derzeitigen Standard für die meisten PCs – dauerte weniger als zwei Jahre. Ein ähnlicher Sprung dürfte inzwischen allerdings eher drei Jahre dauern und Einfluss auf Preisgestaltung, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche haben.

„Es ist keine Frage — die Zunahme der Speicherdichte hat sich verlangsamt“, so Matt Massengill, CEO des Festplattenherstellers Western Digital. „Man wird eine Zeit lang nur mit Wachstumsraten unter 100 Prozent leben müssen.“

Ashok Kumar, Analyst von U.S. Bancorp Piper Jaffray, nimmt an, dass mit einer weiteren Verdoppelung der Datendichte erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen ist.

„Das liegt nicht an falschen Entscheidungen oder schlechter Durchführung“, schreibt Kumar in einem Bericht, der letzte Woche erschien. „Es liegt vielmehr an fundamentalen Beschränkungen der Technologie.“ In naher Zukunft dürfte die Branche Platter entwickeln, deren Kapazität um 25 bis 50 Prozent höher liegt.

Dies könnte weitreichende und negative Folgen haben. Die Festplatten-Hersteller könnten sich z.B. genötigt sehen, die Preise zu senken, und die Marktdynamik könnte Technologie-Nachzügler den Marktführern vorziehen. Möglich wäre auch, dass sich die Branchenteilnehmer weniger auf Zuwächse bei der Datendichte als vielmehr auf kleinere Laufwerke konzentrieren, für Geräte mit hohen Umschlagraten, wie Music-Player oder Laptops.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Die Festplatte in der Midlife-Crisis

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  • Am 15. Oktober 2003 um 12:37 von blackrat

    Hochgeschwindigkeitsplatten?
    Schade, es hätte mich wirklich interessiert, ob jetzt die SATA-Platten endlich auf die Werte der U-SCSI kommen mit Umdrehungszahlen von 15.000 u.ähnl.

    Wenn man denkt wie oft die Platte rattert, würde das allen auf jeden Betriebssystem und jeden Computer viel bringen.

    Statt dessen wird nur darüber nachgedacht, wann man 300GB Platten zusammenbringt …

    • Am 22. Oktober 2003 um 22:49 von wwWolf

      AW: Hochgeschwindigkeitsplatten?
      Dem lezten Beitrag muss ich zustimmen, keiner meiner Kolegen oder Freunde konnte mir einen Grund nennen wozu man Kapazitäten über 60 bzw. 80 GB benötigt.

      Wichtige Daten werden Nach einiger Zeit sowieso auf CD gebrand und sind dort wesentlich sicherer als auf der HD (Freund verlor 120GB durch Hardware-Fehler).

      Was die Leistung betrift; wozu RAMBUS 800, Gibabyte-Boards etc. wen die HD mit 66-133 MB/s nun wirklich nicht das System beansprucht. Leider sind SCSI Platten für einen "Normalsterblichen" nicht erschwinglich. Dort sollte man ansetzen.

      MFG. wwWolf

    • Am 31. Oktober 2003 um 12:36 von Bernd Nutzer

      AW: AW: Hochgeschwindigkeitsplatten?
      > […]
      > Kolegen
      > auf CD gebrand
      > Was die Leistung betrift
      > Dort sollte man ansetzen

      …un di Rechschribung is auch Scheise.
      Das stele ich zur diskusion.

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