„Wir modernisieren die Netze von Großanwendern“

ZDNet: Die Unternehmen sind derzeit besonders sparsam. Ist die von Ihnen betriebene Modernisierung von Netzen nicht zu aufwändig und teuer?

Vucins: Es braucht keine großen Investitionen für Computer oder Anwendungen. Auch das Netzwerk gibt es bereits, wir betreiben es nur kostengünstiger als unsere Kunden. Wir sind Teil des Netzes. Das ändert sich in dem Maße, indem unsere Techniken mit denen im Rechenzentrum verwoben werden. Aber das ist erst die nächste Stufe der IT-Konsolidierung.

ZDNet: Ist das auch bei den Projekten mit dem Freistaat Bayern geplant?

Vucins: Nein, wir erfüllen erst einmal diesen Vertrag. Und wenn die Kunden mit uns zufrieden sind, dann haben wir immerhin schon einen Fuß in der Tür. Die Infrastruktur für E-Commerce oder E-Government ist da.

ZDNet: Gibt es andere Projekte dieser Art?

Vucins: Wir reden mit einigen Unternehmen, die gerade dabei sind ihre Rechenzentren zusammenzulegen. Mit kostengünstigen, zuverlässigen Hochgeschwindigkeitsnetzen lassen sich die Daten für den RZ-Betrieb dorthin bringen, wo sie gebraucht werden. Das ist eine ganz neue Art von Flexibilität.

ZDNet: Das klingt nach Computing on Demand. Arbeiten sie daran, sich in dieses Konzept einzupassen, das verspricht Ressourcen wie Bandbreiten frei disponibel zu machen?

Vucins: Ja, so kann man es ausdrücken.

ZDNet: Anders gefragt: Ist Ihr Netzwerk, sind die Komponenten darin, darauf ausgerichtet, Kapazitäten nach Bedarf umzuleiten?

Vucins: Ja, wir haben unser Netz erst von wenigen Jahren aufgebaut. Da gibt es keine Altlasten.

ZDNet: Inwieweit sind Sie auf das Netz der Deutschen Telekom angewiesen?

Vucins: Eigentlich nur für letzte Meile zum Kunden. Aber wir greifen hier auch auf die Netze anderer Anbieter zurück, die es vor allem in den Städten gibt. In München, Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf haben wir eigene Glasfasernetze. Insgesamt sind es 11 500 Kilometer Glasfaserkabel in Deutschland. Das macht uns etwas weniger abhängig von den Preisen der Deutschen Telekom. Wir hätten gern ähnliche Konditionen wie die Deutsche Telekom in Großbritannien.