Red Hat: „SCO geht es nur um persönliche Bereicherung“

ZDNet: SCO ist da anderer Meinung. McBride beharrte im Gespräch mit ZDNet/CNET darauf, dass „Red Hat definitiv SCO-Code einsetzt“.

Pinchev: Wir haben sie schriftlich und telefonisch gebeten, uns den fraglichen Code zu zeigen. Den hat bisher ja kein Mensch gesehen. Bis auf ein paar Analysten, die durften einen kurzen Blick darauf werfen. Es handelt sich angeblich um 81 Zeilen. 81 Zeilen! Das Umschreiben würde gerade 45 Minuten dauern. Aber SCO zieht es vor zu behaupten, dass wir etwas gestohlen haben. Aber sie sagen nicht, was genau wir gestohlen haben.

ZDNet: Ich dachte, es ginge um mehr als 81 Zeilen…

Pinchev: Eigentlich ist es ja ein Witz. Aber wenn Sie sich SCO ansehen wird klar: Das ist eine sterbende Firma. Die Klage bezieht sich auf den Kernel 2.4 und auf die Verhältnisse von 1995 und 96. Bereits seit 1991 gehen aber die Umsätze von SCO deutlich nach unten. Jetzt haben sie Klage eingereicht und daraufhin eine Menge Aktien verkauft.

ZDNet: Sie behaupten also, die ganze Angelegenheit ist eine groß angelegte Marketing-Kampagne, um den Kurs von SCO in die Höhe zu treiben?

Pinchev: Ja, das ist eine groß angelegte Marketing-Kampagne mit dem Ziel der persönlichen Bereicherung.

ZDNet: Dann wäre Ihnen vermutlich der Vorgänger von McBride, Ransom Love, auf dem Chefsessel lieber? McBride ist offenbar ein anderes Kaliber.

Pinchev: Ja, der ist ein anderes Kaliber. Mit einer entsprechenden Geschichte. Solche Verfahren hat er schon öfter durchgezogen. Nicht in dieser Dimension – drei Milliarden Dollar von IBM zu fordern ist schon gewaltig – und ich erinnere mich nicht mehr an die Namen der beteiligten Firmen, aber wie gesagt: Er hat Erfahrung mit so was.

Der Kampf um Linux ist damit im vollen Gange. In einem News-Report sammelt ZDNet alle relevanten Meldungen zum Thema.

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2 Kommentare zu Red Hat: „SCO geht es nur um persönliche Bereicherung“

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  • Am 22. August 2003 um 11:35 von ThomasG

    Aktienschieberei
    Es ist etwas komplizierter: Es gibt eine kapitalgesellschaft "Canopy",gegründet von einem Ex-Novellmanager. Diese hält einen großen Teil, wenn nicht sogar eine Mehrheit der SCO-Aktien. Gleichzeitig ist – oder genauer: war – Canopy Eigentümer einer Firma "Vultus". Dann stiegen die SCO-Aktien durch die Linux-Diskussion, es wurde flugs eine Tranche neuer Aktien aufgelegt. Mit diesen hat SCO die Fa. Vultus von Canopy übernommen, Canopy hat dafür ein zur Zeit recht lukratives Aktienpaket erhalten und wird dieses auf die eine oder andere Weise in Umlauf bringen.
    SCO gehört damit immer noch Canopy, Vultus auch, wenn auch nur noch mittelbar. Fazit: Canopy hat Geld erhalten, im Grunde für nichts.
    Da das nach Meinung der Wirtschaftslehre nicht geht, muß irgendwann mal jemand dafür zahlen. Das werden meiner Meinung nach dann die Inhaber der SCO-Aktien sein.
    Trittbrettfahrer dabei sind die Manager von SCO, die ganz leise erhebliche Aktienpakete nach und nach abgestoßen haben und bereits Optionen auf weitere Aktien in Händen halten.

    Das Ganze ist legal, auch wenn das dann irgendwann den Kleinaktionären und Mitarbeitern auch nicht weiterhilft.

    So Long
    Thomas

  • Am 23. August 2003 um 19:07 von b

    Genau!
    Na dass is doch mal n gutes Statement zu OpenSource: "…unser gemeinsamer Gegner sitzt in Redmond..!"
    Und wenn das nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen so wäre, dann noch besser! Nach wie vor bin ich immernoch der Meinung, M$ brauch Konkurenz. Weil: soviel Kohle mit nem Müllprodukt zu verdienen (Blaster hats mal wieder mit aller Deutlichkleit gezeigt!!! Sobig ist Kinderkacke, aber zeigts genauso.) , das geht doch garnicht!

    MfG -B-

    Und immer dran denken: Wer M§ einsetzt, wenn auch nur schwarz, der hilft M$ wenigstens bei der Verbreitung dieses Systems… DAS SOLL DOCH NICHT SO SEIN!!!

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