Infrastrukturen maximieren: Aus weniger mach mehr

Anand Ramachandram, Direktor und Senior Vice President für Informationsdienstleistungen für den asiatisch-pazifischen Raum bei T D Waterhouse ist der Meinung, dass Optimierungen ein kontinuierlicher Prozess sind, der an einem bekannten Punkt einsetzen muss.

„Das Beste ist es, die Ergebnisse zusammenzustellen und mit einem externen Dienst zu beginnen“, so Ramachandram, „man benötigt eine professionelle Meinung, darüber, wie man momentan dasteht.“ Anschließend kann man die Tools zusammenstellen, die man benötigt, um die eigene Performance mit den Mindestanforderungen zu vergleichen. „Viele Leute preschen vor“ und setzen keine Mindestanforderungen fest oder verstehen ihre Probleme nicht bevor sie versuchen, Verbesserungen einzuführen.

T D Waterhouse konsultierte verschiedenen Unternehmen, um seine eigenen Mindestanforderungen festzulegen: Dimension Data (Netzwerk), Mercury Interactive (Website) und Enstor (Storage). In dem ersten Jahr nach dieser Übung wurden beeindruckende Verbesserungen gemacht, so Ramachandram. So hatte das Unternehmen beispielsweise für die Netzwerkverbesserungen ein Budget von 600.000 Dollar vorgesehen, die Analyse ergab jedoch, dass dies zuviel des Guten war und dass die tatsächlich benötigten Ausgaben etwa 45 Prozent darunter lagen.

Diese Einsparungen wurden möglich, weil der Prozess aufdeckte, wo es Probleme gab und – mindestens genauso wichtig – wo nicht. Ein Netzwerkproblem ließ sich zum Beispiel mit neuen Kabeln im Wert von 50 Dollar beheben, anstatt mit einem neuen Router, wie es ursprünglich eingeplant war. „Kleine Feineinstellungen hier und da“, so Ramachandram weiter, konnten eine ganze Reihe von Problemen beseitigen.

Während T D Waterhouse schnell expandierte, dachte Ramachandram über EMC Storage-Systeme nach, die bei der Bewältigung der wachsenden Datenmenge helfen sollten. Als das Wachstum etwas nachgelassen hatte, überprüfte er stattdessen die Auslastung der vorhandenen Festplatten. „Wir mussten viel Reinigungsarbeit vornehmen“, sagte er, aber durch die Reorganisation der Laufwerke und die Neuinstallation einiger Server vermied das Unternehmen eine größere Investition in neue Storage-Systeme.

Er empfiehlt „eine disziplinierte Vorgehensweise, bei der man alles von oben nach unten überprüft.“ Es ist wichtig, Optimierung schrittweise anzugehen, denn wenn man zehn Veränderungen auf einmal vornimmt, kann man anschließend nicht mehr sagen, welche dieser Veränderungen den Nutzen gebracht hat.

Ramachandrams Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, sich mit der Evaluierung von Tools für das Messen der Software-Performance ausreichend Zeit zu lassen. Es ist wichtig, zu verstehen, wie sie mit proprietären Programmen interagieren, damit sich die Ergebnisse korrekt analysieren lassen. „Es ist das Beste, in Bezug auf die Zeit konservativer und in Bezug auf das Budget aggressiver vorzugehen.“

Priorisierung ist bedeutend, für Ramachandram heißt dies jedoch nicht, dass man mit den Jobs beginnen muss, die die größten finanziellen Auswirkungen versprechen. Er tritt dafür ein, zunächst einfache Aufräumarbeiten zu erledigen und sich von dem ausgehend vorzuarbeiten; zum Teil aufgrund dessen, dass Projekte, die hohe finanzielle Einsparungen versprechen, dies häufig nicht einhalten können. Er gesteht ein, dass seine Strategie nicht leicht ist: „Wenn man ein leitender IT-Angestellter ist, ist dies eine sehr schwierige Sache“, denn man muss die Mitarbeiter motivieren, Zeit für die langweiligen Aufgaben zu finden und andere Projekte aufzuschieben. Ramachandram empfiehlt, die Mitarbeiter an den Planungen zu beteiligen und nach drei bis sechs Monaten werden sie die Ergebnisse sehen und mit dem Unterschied, an dem sie mitgewirkt haben, zufrieden sein. „Entwickler sind am schwierigsten zu überzeugen“, sagt er, „aber es ist möglich.“

Während seine Strategie darin besteht, die Arbeit innerhalb der Firma zu erledigen, um zu vermeiden, von einem Dritten abhängig zu werden, greift Ramachandram alle paar Jahre auf externe Meinungen bezüglich der Fortschritte seines Teams zurück, um sicherzugehen, dass er immer noch auf der richtigen Fährte ist.

Ein Unterschied zwischen Unternehmen in Australien und den USA besteht darin, dass US-Firmen ihre Performance mit höherer Wahrscheinlichkeit mit Organisationen innerhalb der gleichen Branche vergleichen, während australische Unternehmen im Allgemeinen mit ihrer eigenen Erfolgsgeschichte konkurrieren, sagt Ramachandram, der zuvor für T D Waterhouse in New York arbeitete.

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