Studie: „Teleworking“ wird in Deutschland nicht unterstützt

Über 40 Prozent der befragten Arbeitnehmer erhalten keinen Rückhalt für flexible Arbeitszeitmodelle

Es wird zwar derzeit viel Aufhebens um flexibles Arbeiten gemacht, aber europäische Arbeitnehmer und Firmen schöpfen die damit verbundenen Vorteile bei weitem nicht aus. Der Grund liegt in der mangelnden Bereitstellung der dafür nötigen Technologie. Zu diesem Schluss kommt eine europäische Studie des Marktforschers TNS, die der Hersteller und Betreiber von Unternehmens-Kommunikationsnetzwerken, Avaya, in Auftrag gegeben hat.

Durchschnittlich 61 Prozent der insgesamt 1000 befragten europäischen Arbeitnehmer (76 Prozent in Italien, 63 Prozent in Großbritannien, 62 Prozent in Frankreich und 46 Prozent in Deutschland) bekommen von ihrem Arbeitgeber keine Mobilsysteme für flexibles Arbeiten außerhalb des Büros zur Verfügung gestellt oder nicht wissen, ob ihr Arbeitgeber ihnen eine solche Unterstützung bieten würde. Zu den Lösungen gehören Handys, sichere Verbindungen über Virtual Private Network (VPN) oder Laptops.

Etwa ein Viertel der Unternehmen in Deutschland stattet seine Mitarbeiter außerhalb des Offices mit Laptops, VPN oder Breitbandzugang aus. Nur ein Drittel der Unternehmen stellt seinen Mitarbeitern Handys zur Verfügung. Rund 55 Prozent aller Mitarbeiter denken der Studie nach, im Büro am produktivsten zu sein.

Sicherheit wird in Deutschland, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, groß geschrieben: die Mehrheit aller Firmen in Deutschland, die mobiles Arbeiten unterstützen, setzen auf VPNs. Nur sechs Prozent aller Angestellten nutzen Dienstreisen oder Fahrtzeiten effektiv. Bundesdeutsche Unternehmen lassen hier ein beträchtliches Potenzial ungenutzt, so der Bericht.

Das Ergebnis für die Gruppe der 25- bis 44-jährigen deutschen Arbeitnehmer zeige, wie schwach das Bewusstsein für die Möglichkeiten flexiblen Arbeitens gerade bei dieser Gruppe der Arbeitsgesellschaft entwickelt sei. In dieser Gruppe würden sogar 60 Prozent der Auffassung sein, sie wären im Büro am produktivsten. Nur 6,5 Prozent geben dies an für die Arbeit unterwegs.

Hier liegt laut den TNS-Analysten viel Potenzial für die Unternehmen. Mitarbeiter dieser Altersgruppe könnten wesentlich effektiver arbeiten, wenn sie von ihren Arbeitgebern entsprechend aufgeklärt und ausgestattet würden. So haben sie mehr Gestaltungsspielräume, um gerade für diese Altersgruppe familienfreundliche Arbeitsmodelle anbieten zu können.

Europäische Unternehmen setzen laut der Studie Handys am häufigsten ein, um ihren Mitarbeitern bei der Wahrung ihrer Produktivität außerhalb des Büros zu helfen. Die Zahlen reichen von 14 Prozent in Italien bis 35 Prozent in Deutschland. Weniger als einer von sechs Der EU-Arbeitnehmer bekommt dem Bericht zufolge einen Laptop zur Verfügung gestellt, damit er auch außerhalb seines Büros effizient arbeiten kann.

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2 Kommentare zu Studie: „Teleworking“ wird in Deutschland nicht unterstützt

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  • Am 17. Mai 2003 um 17:39 von Michael Heinz Hillger

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  • Am 18. Mai 2003 um 11:31 von Ronald Bergmann

    Teleworking
    Als Rollstuhlfahrer würde ich gern teleworking betreiben.Ich wäre unabhängig von Taxifahrern,Verkehrsproblemen und<br />
    dem Problem,den Bankarbeitsplatz nicht<br />
    als letzter verlassen zu wollen, da ich dann leichtes Opfer gewisser Herrschaften wäre.Beratung und Datenverarbeitung via Email sind aber<br />
    ausserhalb des firmeneigenen Intranets<br />
    in meiner Branche nicht erwünscht.

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