UMTS schlägt in Japan nicht ein

NTT Docomo muss Hoffnungen auf warmen 3G-Geldregen begraben

3G bringt Geld – dachten sich viele Telkos, als sie die UMTS-Lizenzen ersteigern. Doch nun kehrt Ernüchterung ein: NTT Docomo hat jetzt erklärt, dass die UMTS-Kunden bisher weniger Einnahmen bringen als die bisherigen Mobilfunk-User. „Die Datenumsätze pro Kunde liegen unter denen, die wir bei den Systemen der zweiten Generation haben“, zitiert die „Financial Times Deutschland“ das Vorstandsmitglied Takanori Utano.

Der japanische Mobilfunkriese ist der erste, der ein kommerzielles UMTS-Netz betreibt. Der Spitzenmanager führt den Flop darauf zurück, dass bisher nur wenig Anwendungen für die UMTS-Telefone verfügbar seien: „Der Anreiz, Anwendungen zu entwickeln, ist durch die geringe Kundenzahl allerdings auch noch nicht groß genug“, beschreibt der Vorstand den Teufelskreis.

Bis Ende Januar hätten sich erst 155.000 Kunden für UMTS entschieden. Zum Vergleich: Die Vorgängertechnik PDC wird von 42,8 Millionen Kunden verwendet, für I-Mode konnte der Riese mehr als 30 Millionen Japaner begeistern. Mit verantwortlich für die enttäuschenden Zahlen macht Utano auch die Preisstruktur: Bits und Bytes durchs 3G-Netz zu jagen kostet nur 20 Prozent des Preises in den herkömmlichen Netzen – allerdings würden die User die angebotenen Datendienste nur viermal so intensiv nutzen.

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