Denic beklagt jahrelangen Stillstand bei ICANN-Reform

Gremium solle sich auf Kernaufgaben beschränken

„Drei Jahre Stillstand“ hat die Denic bei der Diskussion um die ICANN-Reform beklagt. Auf dem zweitägigen Treffen des ICANN-Studienkreises in Berlin herrschte unter den 150 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft laut der Registrierungsstelle für deutsche Domains wenig Euphorie. Vorstandsmitglied Sabine Dolderer betonte, man betrachte sich dennoch weiter als Teil des ICANN-Prozesses, den man auch in Zukunft kritisch begleiten werde.

Sie erneuerte ihre Forderung, ICANN solle sich auf ihre Kernaufgaben beschränken und sich bemühen, diese mit ganzer Kraft zu erfüllen. Dazu gehöre insbesondere die IANA-Funktion, also die Pflege der Kontaktdaten für die verschiedenen Top Level Domains und die Verteilung der IP-Adressen. Damit sei schon viel gewonnen, so Dolderer. Laut Denic ist auch William Black von der britischen Registrierungsstelle Nominet von den Vorschlägen zur ICANN-Reform wenig begeistert. ICANN sei als Organisation „immer noch zu kompliziert aufgebaut“. Er plädierte daher für radikale Vereinfachungen und warf die Frage auf, ob es nicht sinnvoll wäre, gänzlich neu zu beginnen.

Dabei sollten zunächst die grundlegenden Bedürfnisse und Aufgaben definiert werden, so der Brite. Dann könne man daran gehen sich zu verständigen, wie diese mit dem geringsten strukturellen Aufwand zu befriedigen seien. Die Geschäftsführerin des europäischen Dachverbandes der Registrierungsstellen CENTR, Marianne Wolfsgruber, beklagte, dass das gegenseitige Vertrauen durch die Vorfälle der letzten Jahre stark gelitten habe. Sie äußerte jedoch die Hoffnung, dass mit der neuen Struktur auch neue Personen bei ICANN zum Zuge kommen und die „institutionelle Inzucht“ ein Ende finde.

Kontakt: Denic, Tel.: 01802/336420 (günstigsten Tarif anzeigen)

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