Raikes Unplugged Teil II: Verdoppelung der Produktivität

Tech Update: Schon seit Jahren hört man von verschiedenen Firmen, dass ihre jeweilige Groupware diejenige sein wird, die die nächste Produktivitätsschwelle durchbrechen wird. Auf dem Papier hört sich das immer gut an. In der Praxis sehen die Returns jedoch des Öfteren nicht ganz so gut aus. Oftmals sind die Tools zu exotisch, auf Aufgaben ausgerichtet, die man lieber nicht automatisieren möchte, oder erfordern zu viel Aufmerksamkeit seitens des Entwicklers, um ihr Potenzial sichtbar werden zu lassen. Außerdem sind sie im Allgemeinen ziemlich teuer.

Raikes: Betrachten wir zum Beispiel Meetings. Heutzutage wird viel Zeit in Meetings verbracht, dennoch gibt es kein wirklich umfassendes Softwareangebot, das die Produktivität dieser Meetings – deren Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung – erhöhen würde. Das werden wir in diesem Jahrzehnt ändern. Wir werden auch die Konvergenz von Audio, Video und dem Netzwerk ändern; das wird die Grundlage bilden für die entscheidenden Änderungen in der Nutzung von Kommunikationskanälen.

Sie und ich sehen auf vielen Konferenztischen ein Polycom-Telefonkonferenzsystem. Meistens werden Audiokonferenzen anstelle von Video-/Telekonferenzen geschaltet. Weshalb eigentlich? Weil Video-/Telekonferenzen, relativ betrachtet, unbequem, schwer zu handhaben und teuer sind. Die Konvergenz von Audio, Video und dem Netzwerk könnte beispielsweise in neuen, auf PC-Größenvorteilen basierenden Geräten resultieren, so dass wir beide einfach ein gerade 300 Euro kostendes Gerät an das Netzwerk anschließen, es mitten ins Konferenzzimmer stellen und damit ein digitales Meeting geschaltet haben. Nicht nur beziehen wir auf einfache Weise weitere Mitarbeiter ein, wir kommen auch ohne einen Video-/Telekonferenzspezialisten aus und haben zugleich noch ein digitales Besprechungsprotokoll, das wir mit unseren Anmerkungen und Kommentaren an weitere Mitarbeiter weiterleiten können, die nicht an der Besprechung teilnehmen konnten. Das wäre ein gutes Beispiel für den papierlosen Arbeitsablauf.

In diesem Jahrzehnt werden wir unser Augenmerk darauf richten, digitale Meetings in den Vordergrund zu rücken sowie Business Intelligence breiteren Schichten zugänglich zu machen. Wir konzentrieren uns darüber hinaus auf Office-Tools, die Verbindungen zu Geschäftssystemen und den entsprechenden Prozessen herstellen, auf Fortschritte bei der Notizen-Funktion und bei der Umsetzung von Notizen in Handlungen für die Organisation. Bill vertritt die Ansicht, dass diese kombinierten Anstrengungen in diesem Jahrzehnt eine Produktivitätsverbesserung um den Faktor 2 mit sich bringen können. Das ist die Herausforderung, der wir – ich und mein Team in der Gruppe Informationsarbeit – uns stellen. Wir möchten diese Gelegenheit wahrnehmen.

Tech Update: Welcher Anteil dieses Produktivitätsgewinns wird von Back Office-Anwendungen abhängen? Es hat den Anschein, dass Sie im Back Office-Bereich einer Organisation deutliche Produktivitätssteigerungen erzielen könnten – und zwar nicht nur bei Back Office-Anwendungen an sich, sondern vor allem darin, wie das Back Office innovativen Technologien infrastrukturelle Unterstützung bietet.

Raikes: Aber sicher. Das ist etwas, woran wir fest glauben. Und deswegen reden wir davon, wie Office-Tools Verbindungen zu Geschäftssystemen und -prozessen herstellen können. Wenn man auf die Informationen zugreifen kann, die man für eine wichtige Entscheidung oder einen wichtigen Einblick in das Unternehmen benötigt, dann kann das für das Unternehmen sehr viel bedeuten. Das ist einer der Gründe, warum wir gern über Informationsarbeit sprechen. Historisch gesehen liegt der Fokus in diesem Gebiet auf dem Wissensarbeiter. Das ist wichtig, und das ist auch der Kernpunkt unserer Bemühungen. Wir müssen jedoch auch sicherstellen, dass die Informationsarbeiter – die Leute im Front Office – Zugriff auf die Informationen haben, die sie benötigen, um dann auch dem Kunden den entsprechenden Service bieten zu können.

Betrachten wir einmal die Deregulierung im Finanzdienstleistungssektor. Ich sollte meine Bank nicht länger nur als eine Bank ansehen. Sie ist mein Partner für Finanzdienstleistungen. Wenn ich mich mit jemandem im Front Office dieser Organisation treffe, wird dieser nicht nur mein Bankkonto sehen wollen, sondern möglicherweise auch meine Versicherungen, mein Portfolio etc. Sie müssen einen ganzheitlichen Überblick über die mir gebotenen Services haben, was bedeutet, dass dieser Front Office-Mitarbeiter mit den entsprechenden Tools ausgestattet werden muss. Es sollte ein Softwaresupport zur Verfügung stehen, der es Ihnen ermöglicht, die richtigen Möglichkeiten für Ihren Klienten zu bestimmen. Das ist das innovative Arbeiten, das wir in der Verbindung von Office-Tools zu Geschäftssystemen und -prozessen leisten wollen. Wenn man schlaue Clients hat, die mit diesem Back Office verbunden sind, dann können wir viel dazu beitragen, die Front Office-Produktivität zu erhöhen – und damit die Produktivität des Unternehmens insgesamt.

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