Intels P4 mit 3 GHz: Wieder im Spiel

Wie schon so oft hat Intel beim Übergang von seinem gegenwärtigen Prozessorbereich zum nächsten noch auf der Schwelle eine technologische Nebelbombe gezündet.

Dadurch soll die Konkurrenz verwirrt und auf eine falsche Fährte gelockt werden, während Intel sich seinen Platz auf der nächsten Stufe der Prozessortechnologie sichern kann, wie auch immer diese aussehen mag.

Dies könnte durchaus auch mit der Einführung des neuesten Pentium 4 von Intel der Fall sein – oder der Prozessorgigant versucht, seine IT-Präsenz in einem neuerdings heiß umkämpften Markt zu stärken.

Der Itanium-Prozessor war nie ein sicheres Geschäft, obwohl ihn der Branchenriese auf den Markt brachte. Denn ein neuer CISC-Prozessor benötigt in der von RISC-Prozessoren dominierten IT-Welt mehr als nur ein bekanntes Logo, um sich durchzusetzen. Also hat Intel das ganze letzte Jahr über seine IA-64-Architektur bei den Softwareentwicklern angepriesen, so dass nun fast 90 Prozent der Unternehmenssoftware auf dieser basieren und der Itanium-Prozessor seine Existenzberechtigung gefunden hat. Nun da die Software vorhanden ist, geht die neueste Version dieser CPU, der Itanium 2, an den Start und wird von fast jedem namhaften Server-Anbieter vertrieben.

Natürlich wird Intel, das bislang die potenzielle Konkurrenz durch den AMD Opteron als belanglos abzutun versuchte, bald auch von Seiten des IBM PowerPC 970 attackiert werden – beides duale 32-/64-Bit-CPUs, im Gegensatz zu dem nur für 64 Bit ausgelegten Itanium. Diese beiden Prozessoren versprechen mehr Flexibilität und eine gesteigerte Kosteneffizienz bei der Unternehmensmigration von 32-Bit- zu 64-Bit-Software. Intels Gegenstück hierzu ist der Pentium 4-basierte Xeon, eine 32-Bit-CPU, die bereits in Server-Konfigurationen zusammen mit dem Itanium eingesetzt wurde. Dank der in die CPUs integrierten Hyperthreading-Technologie schafft ein Xeon die Rechenleistung zweier Prozessoren, ähnlich wie die mit dem IBM Power4-Prozessor eingeführte Hardware-Lösung mit gemeinsamer Nutzung des Kerns (Shared Core).

Was bietet sich da also mehr an als ein breit angelegter Flankenangriff auf den Workstation-Bereich? Hier wurde Intel regelmäßig von AMD herausgefordert, so dass es nicht verwundert, dass Intel auch hier in der Welt der 1-Prozessor-Workstations seinen neuen 3,06-GHz-Pentium 4 platziert hat. Nicht nur, dass der Pentium 4 die schnellste Workstation-CPU überhaupt darstellt, Intel hat sie auch mit der Hyperthreading-Technologie ausgestattet. Alles was für die Hyperthreading-Xeons im Serverbereich gilt, trifft nun auch auf die Pentium 4-Modelle für Workstations zu. Dies dürfte der Verbreitung der zahlreichen Prozessoren vom Typ AMD Athlon XP 2700+ und 2800+ Einhalt gebieten, die Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen sollen.

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