Verizon: Warten auf die Wende in der TK-Branche

CNET: Was wird außerdem noch wichtig sein?

Wegleitner: Web-basierte Schnittstellen, Call-Mangement-Services und Spracherkennung, die dieses Call-Management möglich machen – diese Dinge werden bei uns eine große Rolle spielen. Wir werden uns zum Beispiel darauf konzentrieren, die verteilte Intelligenz im Netzwerk effektiv dafür einzusetzen, um eine kooperative Verbindung zwischen intelligente Teilnehmergeräten (CPE, Customer Premise Equipment) und den Netzwerk-Komponenten zu erhalten, und darauf, eine sichere Umgebung für die Datenübertragung zu entwickeln.

CNET: Was ist Ihr schlimmster technologischer Albtraum? Ein totaler Stromausfall vielleicht?

Wegleitner: Ich möchte hier keine politischen Erklärungen abgeben, nur so viel: Diese Technologien könnten natürlich kaum umfassend ausgenutzt werden, wenn wir durch veraltete Regulierungen eingeschränkt werden.

Und davon abgesehen, natürlich gibt es heute die verschiedensten technologischen Albträume. Diese neuen Technologien erfordern tiefgreifende Änderungen im Netzwerkbetrieb, beim Design sowie der Systementwicklung und -Einrichtung. Es müssen einfach eine ganze Reihe von Zahnrädern ineinander greifen, um eine neue Technologie ins Netzwerk zu bringen. Es bereitet mir zuweilen wirklich schlaflose Nächte, das alles im Zeitplan unter einen Hut zu bringen.

CNET: Welche Bereiche beschäftigen Sie am meisten, oder in welche Bereiche werden Sie im nächsten Jahr investieren?

Wegleitner: Bei den Teilnehmernetzen ist eine ausreichende Bandbreite mit Sicherheit von höchster Priorität. Das erreichen wir durch verschiedene Technologien. Viele davon sind bereits seit einiger Zeit auf dem Markt, haben aber noch nicht das Preis-Leistungsverhältnis erreicht, das wir für die nahe Zukunft voraussehen: Glasfaser bis in die Haushalte, Glasfaser bis in die Unternehmen, eine ständige Weiterentwicklung von DSL, feste Breitband-Mobilnetze und andere Möglichkeiten, um eine Breitbandverbindung von Privathaushalten oder Unternehmen in das Netzwerk herzustellen.

CNET: Gibt es noch weitere Bereiche?

Wegleitner: Wir würden unser Kern-Übertragungsnetzwerk gerne vollständig mit Glasfaser-Kabeln ausstatten… Dann wären da noch die Paket-Telefondienste und schließlich ein breiteres Spektrum an Datendienstleistungen durch die Migration unseres bestehenden Zeitmultiplex-Netzwerks zu einem Paket-Kern.

CNET: Welche drei Technologien werden in den nächsten ein bis zwei Jahren eine bedeutende Rolle spielen?

Wegleitner: Natürlich die üblichen Kandidaten in diesem Bereich. Da wäre zunächst die Internet-Telephonie (VoIP), also das „Paket-Telefon“. Das gibt es schon eine ganze Weile. Ich glaube, wir befinden uns in dem Abschnitt des technologischen Lebenszyklus, in dem VoIP aus der Anfangsphase in eine Phase der breiteren Anwendung übergeht. In Umgebungen mit hohen Zuwachsraten lassen sich neue Technologien immer leichter einführen, also ginge alles schneller, wenn die Wirtschaft deutlich anziehen würde. Aber es geht trotzdem vorwärts, wenn auch langsamer. Es gibt trotzdem eine Menge neuer Innovationen und große Fortschritte. Auf jeden Fall hat das Interesse der Kunden nicht nachgelassen. Ich glaube, dass das langsame Tempo der Neueinrichtungen hauptsächlich auf die schlechte Wirtschaftslage zurückzuführen ist.

CNET: Was ist Ihre größte Enttäuschung bei den Web-basierten Technologien?

Wegleitner: Ich glaube, da kann ich Ihnen keine gute Antwort geben.

CNET: Wie sieht es eigentlich mit der Sicherheit aus? Die Sicherheit ist heute ein größeres Problem als je zuvor. Glauben Sie, dass man einfacher in Funknetze eindringen kann als ins Festnetz, oder umgekehrt?

Wegleitner: Diesen Vergleich habe ich noch nie angestellt. Sprechen wir über die Sicherheit im Allgemeinen. Sicherheit hat viele verschiedene Dimensionen, vom Sicherheitspersonal in Unternehmen bis hin zu Cyber-Cops zur Abwehr von Hackern auf Websites oder der Unterbrechung illegaler Datenübertragungen. Wir haben alle diese Sicherheitsprobleme im Auge.

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