Bild.de stellt auf kostenpflichtiges Abo um

Portal-Chef Peter Würtenberger will im Laufe des Jahres 2003 alle interessanten Angebote kostenpflichtig machen, um profitabel zu werden

Die Internet-Ausgabe der „Bild“-Zeitung will ab kommenden Montag von den Surfern Geld für seine Dienste kassieren. Für fünf Euro im Monat soll der Surfer bei Bild.de eine monatliche VIP-Clubmitgliedschaft erwerben können, mit der er Zugang zu „exklusiven Diensten“ erhalten. Das Angebot ist ein erster Test auf dem Weg zur Gebührenverrechnung bei einem der größten deutschen Web-Angebote, schreibt die „Financial Times Deutschland“.

Im Interview mit der Zeitung kündigte Portal-Chef Peter Würtenberger an, im Laufe des Jahres 2003 alle Angebote kostenpflichtig zu machen, für die die Boulevardzeitung bekannt ist: Sport, Promi- und allgemeine Nachrichten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir großflächig entgeltliche Abo-Modelle einführen müssen, um profitabel zu werden. Es reicht nicht, nur vereinzelt Angebote zahlungspflichtig zu machen“, sagte Würtenberger.

Der frühere Geschäftsführer von Yahoo (Börse Frankfurt: YHO) Deutschland ist seit über einem Jahr Vorstandsvorsitzender von Bild.de/T-Online, einem Gemeinschaftsunternehmen des Axel Springer Verlages und der Internet-Tochter der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE), die 37 Prozent hält. Mit monatlich 250 Millionen Seitenabrufen gehört Bild.de zu den am häufigsten genutzten so genannten General Interest-Portalen.

Die Frage ist, wie viele dieser Surfer der Site treu bleiben, wenn sie fast nur noch im Abo erhältlich ist. „Es ist schon ein großer Schritt, Inhalte und Dienste, die zur Zeit umsonst sind im Internet, ohne große Aufwertung plötzlich zahlungspflichtig zu stellen“, räumt Würtenberger ein. Aus diesem Grund will er noch einige Monate warten, um die Reichweite weiter zu steigern und die Surfer „sukzessive mehr und mehr an kostenpflichtige Angebote heranzuführen“.

Irgendwann, das gibt auch Würtenberger zu, muss der Tag des großen Umbruchs kommen – der „A-Day“, wie er es nennen möchte. Erst dann werde sich herausstellen, wer für „Bild“-Inhalte im Web regelmäßig zu zahlen bereit sei. Bisher rechnet der Bild.de-Chef mit „einer Konvertierungsrate von zehn Prozent“.

„Wir sehen, dass die Werbung nicht genug bringt und auch nicht genug ansteigt“, sagt er. Die ursprüngliche Idee, ähnlich wie beim Privatfernsehen die inhaltlichen Angebote allein durch Werbung zu finanzieren, sei daher in absehbarer Zeit nicht zu verwirklichen. Lediglich für die sehr stark frequentierten Auto-, Reise- und Computer-Channels von Bild.de sieht er eine Chance, allein mit Werbung in die Gewinnzone zu kommen.

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Neueste Kommentare 

11 Kommentare zu Bild.de stellt auf kostenpflichtiges Abo um

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  • Am 30. September 2002 um 10:56 von Ein Freund

    Bild.de stellt auf kostenpflichtiges Abo um
    Endlich!

    Besser als jede blacklist!

    Eine wirkungsvolle Massnahme um Surfer vor fragwürdigen Inhalten zu schützen.

  • Am 30. September 2002 um 11:00 von N. Arr

    Von 11.11 Uhr ? Stimmt das Datum?
    Helau!

  • Am 30. September 2002 um 18:41 von Holger Lange

    Tja ne
    Ich meine wer einmal Wallraff gelesen hat kauft die Bild sowieso nicht mehr. Nennt nur einen Grund warum man sie online lesen sollte?

  • Am 30. September 2002 um 18:47 von einge

    na und gäääähhhhhnnnnnnnnnnnnnn
    dann kann man den mist wenigstens nicht mehr so schnell lesen, find ich gut. irgend wann werden wir begreifen, daß man geld nicht essen kann…tzzztzzzz

  • Am 30. September 2002 um 18:48 von Frielan

    Bild stellt kostenpflichtig um
    Will der "Herr" noch mehr verdienen.z.B.als Abfindung wenn er nach solchem Blödsinn gehen darf.

    Mann (Frau) kann nur zu einem Boykott aufrufen,um solche "Gangstermethoden" und "Abzockerei – Versuche im Anfang schon zu verhindern.

  • Am 30. September 2002 um 18:50 von schlingensief

    eine Schweigeminute für bild BITTE
    eine Schweigeminute für bild >>>>>> oh welche TRAUER gar mein traurig Herz zerreisset____________

  • Am 30. September 2002 um 19:18 von Tschüss Bild

    Soll’nse doch von mir aus…
    Die haben NICHTS, was man nicht auch woanders lesen kann. Die Anzahl ihrer Leser wird sich so drastisch verringern, dass die paar Abonnenten garantiert nicht das Geld einfahren, das BILD durch den Ausfall der Einnahmen für Bannerwerbung verliert.

  • Am 30. September 2002 um 20:53 von Grosser Häuptling Uguhug

    na dann Gute Nacht, Herr Würtenberger
    dann gräbt der Mann, dessen Name eine Sparausgabe von "Württemberger" ist, sein eigenes Grab. Vielleicht ist er eh nur scharf auf die Abfindung. <br />
    <br />
    Ob die paar zahlenden Vollidioten auch nur ein Promill seines "Goldenen Arschtritts" einbringen?<br />
    <br />
    Dieses tumbe Geschwafel über das "Ende der Kostenloskultur"!<br />
    Wer vom "Ende der Kostenloskultur im Internet" redet, nimmt kostenlos Abschied von der Internetkultur!

  • Am 1. Oktober 2002 um 6:57 von pegasus

    Abzock Abo
    Hallo liebe Kinder gibt fein Acht,ich sage Bild bald Gute Nacht!!!!!!

  • Am 1. Oktober 2002 um 7:30 von orlando

    doof bleibt doof
    wer bild liest, ist eh schon doof. also finden die schon einige doofe die, wie beim gedruckten, auch für den internetschrott zahlen. aber ob die ausreichen? die vielen vielen ‚einfachmalso mitleser‘ werden nun garantiert wegbleiben!

  • Am 1. Oktober 2002 um 8:32 von Bild-Online Redakteur

    Wann stirbt das Internet?
    Es ist schon traurig. Erst kam das große, kostenlose Angebot und die Illusion, daß alle Informationen von allen nutzbar sind. Jetzt müssen alle schauen, daß auch hier Geld verdient wird. Gewiß mag ein solcher Abo-Service einen Wert darstellen, dennoch ist es fraglich, ob dieses für die Popularität förderlich ist. Deutschland hinkt meilenweit hinter allen anderen Technologieländern hinterher. Nicht zuletzt, da nicht die Masse dieses Medium annimmt. Nun ein Angebot kostenpflichtig zu stellen mag aucs der Microperspektive sinnvoll sein, aber wer wird in zwei Jahren noch gebührenpflichtig auf die Webseiten klicken? Da es aber um dieses spezielle Angebot nicht schade ist, sollten wir diesem Sterben von Arbeitsplätzen bei BILD-Online beruhigt zusehen.

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