CD-Brenner werden rund zehn Prozent teuer

Bitkom und die Verwertungsgesellschaften haben sich auf eine Abgabe für jeden verkauften CD-Brenner geeinigt

Für jeden seit Juli 2001 verkauften CD-Brenner müssen die Hersteller nun sechs Euro an die Verwertungsgesellschaften zahlen. „Die Abgaben sind kein Freifahrtschein für Musik- und Software-Piraten“, stellt Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), klar. Der Pauschalbetrag diene lediglich der Kompensation gesetzlich erlaubter privater Kopien.

Seit Juni 2001 war klar, dass so eine Abgabe über kurz oder lang kommen würde. Das Landgericht Stuttgart hatte im Verfahren über Urheberrechtsabgaben für CD-Brenner in erster Instanz eine Teilentscheidung verkündet (ZDNet berichtete). Hewlett-Packard (Börse Frankfurt: HWP) wurde aufgefordert, über die Zahl der seit dem 1. Februar 1998 verkauften CD-Brenner Auskunft zu erteilen und pro Gerät Abgaben zu bezahlen.

Die Hersteller und Importeure von CD-Brennern sprachen sich schon damals vehement gegen die Abgabe ab, sei sie doch gerade zu eine Aufforderung zum Kopieren von Musik. Doch das Argument überzeugte nicht. Der Bitkom schloss nun im Namen seiner Mitglieder einen Gesamtvertrag mit den Verwertungsgesellschaften ZPÜ (Zentralstelle für private Überspielungsrechte), Wort und Bild-Kunst ab. „Damit schaffen wir die dringend notwendige Planungssicherheit für die Unternehmen“, sagte Harms.

Dem Abschluss des Vertrags waren langwierige Verhandlungen vorausgegangen. Die Verwertungsgesellschaften hatten rückwirkend für alle seit 1998 verkauften Geräte pauschale Abgaben gefordert. Die ZPÜ hatte 11,75 Euro pro verkauftem CD-Brenner eingeklagt

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu CD-Brenner werden rund zehn Prozent teuer

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  • Am 1. August 2002 um 20:42 von Caveman

    Die ganze Begründung?
    Das kann doch nicht die ganze Begründung sein: "Der Pauschalbetrag diene lediglich der Kompensation gesetzlich erlaubter privater Kopien." Immer mehr Musikhersteller gehen doch dazu über, CDs mit Kopierschutz zu versehen – und die Softwareindustrie macht das eh schon lange.

    Andererseits: Die 6 Euro pro Brenner würden mich auch nicht umbringen.

  • Am 2. August 2002 um 6:15 von Paul Lenz

    Unverschämtheit!
    Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, das sich auf Brückenbau spezialisiert hat. Nach Abschluss einer Baumaßnahme müssen wir alle technischen Unterlagen digital herstellen und auf CD gebrannt unserem Auftraggeber übergeben. Dies ist der einzige Grund, weshalb wir uns einen CD-Brenner angeschafft haben. Keiner unserer PCs hat einen Soundkarte eingebaut. Wenn unser Brenner defekt ist und wir uns einen neuen kaufen müssen – warum müssen wir dann die Urheberrechtsabgabe zahlen?

    Paul Lenz

  • Am 2. August 2002 um 10:30 von Hurricane

    DIEBSTAHL AM EINZELNEN!
    Ach so…<br />
    dann dürfen die uns jetzt eifach gleich mehrmals büer’s ohr hauen?<br />
    1. Kopierschutz. Also keine kopie mehr möglich. Wobei natürlich die praxis wiederum anders aussieht. Die totqualität ist damit aber leider bewiesenermassen hin. Solche CDs haben die qualität von mittelmässigen MP3s!<br />
    2. Gebühren auf jedes gerät was kopien erstellen KÖNNTE? Heisst es nicht im grundgesetz: "jeder ist so lange unschuldig, bis seine schuld bewiese ist" Hier wird also JEDEM käufer eines brenners eine pauschale strafe auferlegt, weil die scheiss kartell-lobby-gesellschaften ZU BLÖD sind das normal zu regeln!<br />
    3. Gesetzlich ist’s ja schon lange verboten. Also kann dann wenn man "erwischt" wurde noch ein mal strafe kassiert werden. Und das obwohl schon eine pauschale strafe (aka. "abgabe") beahlt wurde!!!<br />
    <br />
    Mal kucken was noch kommt…<br />
    <br />
    Ich hoffe nur dass MP3s so viel erfolg haben das ALLE 5 grossen musik-unternehmen ("das kartell", wie ich es nenne!) schnellstens ihre pforten vollständig schliessen! Für immer!<br />
    Das hätte auch den vorteil dass kein komerzieller schrott mehr dien "markt" überfluten würde wir der ganze zusammengecaste müll!<br />
    <br />
    Und damit das so schnell wie möglich geht VERLANGE ich von jedem: Wenn euch was nciht gefällt, dann SAGT es auch, und BOYKOTTIERT diese ABZOCKER!<br />
    Ansonsten habt ihr auch kein recht euch zu beschweren!

  • Am 2. August 2002 um 10:37 von Brother Tak

    Die Klage
    wegen Betruges gegen die Phonoindustrie wird immer wasserdichter. Wenn nun noch das Verbot der Umgehung von Kopierschutz dazu kommt, ist sie perfekt und dann ziehen wir denen die Lederhose aus !!!<br />
    <br />
    BT

  • Am 2. August 2002 um 11:40 von Peter

    Legale Diebe
    Super, jetzt haben die Tatsächlich noch eine legale Möglichkeit gefunden, einen das Geld abzunehmen. Es werden sicherlich noch weitere Möglichkeiten gefunden. Dies ist auf jedenfall eine Primitive Lösung gegen Musikdiebe. Unser Staat ist ja auch nicht einfallslos. Ideen gibt es genug. Ob dies Wirtschaftsfördernd ist, bezweifle ich allerdings.

    Jeder hat nur bestimmtes Geld zur verfügung, was ausgegeben werden kann und nicht mehr. Und wer meint, sind doch nur paar Euros, dann soll er mal alles zusammenzählen, was nur paar Euros mehr Kostet. Es ist nicht wenig.

    Es wird mehr gezahlt ohne dabei eine bessere Leistung zu erhalten.

    Wenn ich mir eine Musik-CD kaufe, muß ich zwangsläufig auch Stücke anhören, die mir nicht gefallen und die muss ich auch noch mitbezahlen. Zum Glück gibt es ein Brenner. Jetzt muß ich für die Arbeit die ich damit habe noch zahlen. Und was ist mit denen, die den Brenner nie für Musik-Brennen benötigen wie in einen Beitrag erwähnt? Werden die nicht beklaut? Warum soll man für Leistungen zahlen, die man nicht erhält?

  • Am 2. August 2002 um 13:17 von genervt

    VG und Bitkom einig den Kunden abzuzocken
    "Der Pauschalbetrag diene lediglich der

    Kompensation gesetzlich erlaubter privater Kopien."

    Wenn private Kopien erlaubt, also bereits mit dem Kauf der CD abgegolten sind, warum sollen wir dann noch eine weitere ‚Kompensation‘ zahlen? Sehe nur ich darin einen Wiederspruch?

    "Da seit Juni 2001 klar war, dass eine solche Abgabe eines Tages kommen würde, haben sicher viele Hersteller den Preisaufschlag längst eingepreist. Eine günstige Gelegenheit also, die Marge zu erweitern."

    Also kein Wunder, warum sie sich so einfach geeinigt haben; die Frage war nur, wieviel Preiszuschlag sie glaubten der Öffentlichkeit ‚verkaufen‘ zu können.

    Jetzt wundere ich mich nur:

    Von wem kann ich diese ‚Kompensation‘ zurückfordern, wenn ich keine privaten Kopien (legal!) erstelle sondern meine Brenner nur für Datensicherungen einsetze?

    Wer ist der Nächste, der uns mit Hilfe einer windigen Argumentation abzocken will?

    Muß ich meine Computerteile wirklich weiter in Deutschland kaufen?

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