Bilderformat „.jpeg“ ist kostenpflichtig

Das US-Unternehmen Forgent besitzt ein Patent an Komprimierungstechnik und will Lizenzgebühren für ".jpeg", ".mpeg" und ".wav" kassieren

„Jpeg“ ist das wohl weitverbreiteste Bildformat im Web. Jetzt fordert das US-Unternehmen Forgent Lizenzgebühren für diese Technik ein – mit Recht. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, verfügt das Unternehmen tatsächlich durch Zukauf über das US-Patent 4.698.672, das 1986 von Compression Labs zwar angemeldet, aber nie als Basis für Lizenzgebühr-Forderungen genutzt wurde, über einen entsprechenden Besitz.

Das Patent beschreibe das Kernstück der Komprimierungstechnologie, die „jpegs“ zu Grunde liege. Dabei sei jedoch nicht nur dieses Dateiformat von Lizenzgebühren bedroht, sondern auch „.mpeg“-komprimierte Filme und „.wav“-Tondateien.

Das US-Unternehmen folgt damit dem Vorbild Unisys. Die Firma hat vor zwei Jahren erfolgreich damit begonnen, von Softwareherstellern Lizenzgebühren für die Nutzung des „.gif“-Formates zu fordern.

Forgent will sein Recht bei den Herstellern von Browser- und Bildbearbeitungssoftware, Digicams, Handys, Smartphones, PDAs und Scannern geltend machen. Also allen Firmen, die gern auf hoch komprimierte Dateien zurückgreifen.

Den Angaben nach soll bereits mehrere Unternehmen gezahlt haben. Auch der japanische Konzern Sony überwies den Amerikanern 15 Millionen Dollar.

Anders sieht den Fall die Joint Photographic Experts Group. Das Komitee, das den „.jpeg“-Bildkomprimierungsstandard entwickelt hat, sieht den exklusiven Anspruch auf „.jpeg“-Rechte der US-Firma für unberechtigt. In einer Mitteilung auf der „jpeg“-Site schreibt Komitee-Mitglied Richard Clarke: „Das Komitee hat den Rechtsanspruch der US-Firma „kurz“ geprüft, sieht nur in beschränkten Teilen Überlappungen des US-Patents mit dem ursprünglichen ´jpeg´-Algorithmus.“

Damals war Unisys ins Lauffeuer der Kritik geraten, als sie darauf hinwiesen, dass Website-Betreiber mit 5000 Dollar Strafe wegen Patentrechtsverletzung zu rechnen hätten, wenn sie „.gif“-Dateien auf ihre Site verwenden würden, die mit einem nicht lizenzierten Produkt entstanden seien. Folge war, dass viele Homeage-Betrieber von „.gif“ auf Alternativen wie „.jpeg“ oder „.png“ (PNG Portable Network Graphics) umgestiegen sind.

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7 Kommentare zu Bilderformat „.jpeg“ ist kostenpflichtig

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  • Am 22. Juli 2002 um 22:29 von Sloviks

    Bin zu dumm oder was?!
    Ich glaube wenn das so weiter geht dan bevor ich "pipi" mache muss ich beim "PAPI" (so wie unsere Regierung) nachfragen. Das kann nicht so sein was ist er der Gott oder Weltpoli. Ist Europa (EU) so dumm das die Wissenschaftler nicht im Stande sind so ein Programm zu machen, oder ein Europa Betriebsystem???!!!! Das verstehe ich nich ???

  • Am 22. Juli 2002 um 23:04 von salmonelle

    JA
    ja, du bist scheinbar zu dumm..

  • Am 23. Juli 2002 um 7:11 von Matthias

    Also mal ganz locker
    Wenn die Amis Rechte an der Sache haben bekommen Sie auch Geld. Kaum einer geht umsonst arbeiten oder schenkt irgend jemand etwas. Das Internet ist kein Geschenkeladen und die Welt hat keinen Kommunismus (Gott sei Dank). Also müssen Hersteller die diese Format nutzen zahlen. Sie werden das natürlich an die Verbraucher weitergeben. Damit hat der Verbraucher seine Schuldigkeit gegnüber dem Rechteinhaber getan und kann die Formate nutzen und in Homepages etc. einbinden. Das größte Problem haben die Entwickler von freien Grafikprogrammen und ähnlichen Sachen aber auch hier lässt sich genauso wie bei Gif eine Lösung finden.

  • Am 23. Juli 2002 um 7:58 von Chris

    Einverstanden, aber ….
    Warum wird eigentlich immer gewartet mit der Publikmachung eines Anspruches bis sich ein Standard etabliert hat? Ich begreife auch nicht, wieso das Ami(un)rechtssystem mit Ihren gottverdammten Abzockeranwälten überhaupt noch von anderen Ländern akzeptiert wird.

  • Am 23. Juli 2002 um 19:14 von Annon

    Tja
    erst warten, bis sich das Format verbreitet hat, dann abzocken, da es kaum Konkurenz gibt bzw die erst aufgebaut werden muß. Hat M$ die letzten Jahre nicht anders gemacht, jetzt werden die Kühe gemolken (bzw. die Daumenschrauben angelegt)

  • Am 25. Juli 2002 um 14:26 von Uli

    …woofür??!
    Schon komisch, da wird Jahrelang ein Format benutzt und auf einmal wollen seine Programmierer Geld dafür haben. Normalerweise taucht (ich weiß nicht ob es sogar lt. amerik. Gesetz vorgeschrieben ist) bei den lizensierten Produkten immer irgendwo ein kleines, hochgestelltes "R" oder "TM" auf (wie bei Microsoft, Adobe oder Corel, etc. von Anfang an), um die Rechte daran deutlich zu machen…nur hier nicht. Jetzt auf einmal Geld dafür haben wollen, ist,…-ein bißchen arglistig. Zumal man diese Kennzeichnungen eventuell auch im Code unterbringen könnte, die dann über Datei-"Eigenschaften" Versionsnummer, Produktname etc. ausweisen würde…

  • Am 22. September 2002 um 11:09 von Andre

    Bilderformat
    Also ich finde es eine frechheit das jetzt wo sich das Format in der ganzen Welt (natürlich hauptsächlich im Internet) verbreitet hat auf einmal Geld kostet. Wenn es von anfang an her kostenpflichtig gewesen wäre hätte es sich ja warscheinlich nicht durchgesetzt und somit kein Gewinn für die Firma. <br />
    Also ich finde es ist zu spät um jetzt Geld einzutreiben. wenn sie ein neues rausbringen &acute;was noch besser kompriemirt dann sollen sie geld nehmen das wäre dann rechtens aber nicht erst wenn es geld abwirft. Entweder von Anfang an oder Pech gehabt.

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