Software filtert Schimpfwörter aus Chats

Beitrag zum Jugendschutz: Unerwünschte Worte werden ausgeblendet

Die Debatte um den Jugendschutz im Web und passende Werkzeuge hierzu dauert an: Nun hat die Frankfurter Multimedia-Agentur „Neue Digitale“ eine Software vorgestellt, die unschöne Wörter aus Chats herausfiltert. „Damit könnten Wirtschaft und öffentliche Hand sicherstellen, dass ihre Web-Präsenz sauber bleibt“, ließ das Unternehmen verlauten.

Das Programm ließe sich mit geringem Aufwand in viele IT-Systeme von Chatforen und -räumen integrieren. Basis für den Filter bildet wie bei vielen vergleichbaren Programmen eine Schwarze Liste mit praktisch allen Schimpfworten, gewalttätigen, sexistischen und rassistischen Bemerkungen sowie radikalen Parolen. Sobald ein Online-Nutzer eines der Worte eintippt, sorgt die Software dafür, dass es im Chatbereich nicht erscheint.

Um Missbrauch zu vermeiden, kann die „Blacklist“ nur von autorisierten Personen bei Neue Digitale angefordert werden – dazu zählen beispielsweise Datenschutzbeauftragte, Jugendbeauftragte und Personen in ähnlicher Position.

Der Hersteller sieht in der Software einen „wichtigen Beitrag zum Jugendschutz in Deutschland“. Die Agentur fordert gleich den eco-Verband der deutschen Internet-Wirtschaft auf, den Einsatz des Programms im „Code of Conduct“ zu empfehlen, den der Verband in der Bundeskanzlerrunde zum Thema „Gewalt in den Medien“ vom 16. Mai zugesagt hatte.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Software filtert Schimpfwörter aus Chats

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  • Am 4. Juli 2002 um 10:02 von A. Müller

    Viel Wirbel um nichts…
    Wie im Artikel bereits erwähnt: So gut wie jedes Forum und jeder Chat bietet heute bereits die Möglichkeit, eine Liste von unerwünschten Worten, die dann im Text ausgeblendet werden, zu verwalten. Das einzig wirklich interessante an diesem "neuen" Tool wäre zu wissen, wie es technisch umgesetzt wurde, dass man es in bereits bestehende Systeme mit wenig Aufwand integrieren kann. Aber darüber schweigt sich der Artikel ja vollkommen aus…

  • Am 5. Juli 2002 um 7:35 von Chefpraktikant

    Angriff an der falschen Stelle
    So eine Software mag die Symptome vermeiden. Besser wäre es, wenn andere User und Moderatoren die Beiträge, die gegen die Regeln verstoßen offen diskutieren. Zensur ist unsinnig, besser wäre ein verträglicher Umgang miteinander und eine qualifizierte Moderation von Foren und Chats.

  • Am 5. Juli 2002 um 9:34 von Hartmut

    Intelligenter Schimpfen …
    Dann schreiben wir eben im Chat mit etwas mehr Hirn: Wenn Ihr alle das tätet, was Ihr mich könntet, käme ich gar nicht mehr zum Sitzen ;-)

  • Am 5. Juli 2002 um 12:26 von Pappnase

    Amerikanische Methoden.
    Was bringt es mir, die Auswirkungen zu bekämpfen und Wörter auszublenden? Die Gedanken der Menschen beeinflusst man damit nicht wirklich. Und ehe ich in Chats "f*cken" oder "schei**e" entdecke, die meist durch Filter fallen, da lese ich doch lieber die ausgeschriebenen Wörter und denke mir meinen Teil über denjenigen, der sie schreibt.<br />
    <br />
    BTW: ich bin seit einigen Jahren in meiner Freizeit in einem Jugendchat als Moderator aktiv. Eine solche "Blacklist" wäre mir trotzdem ein Graus. User, die sich nicht benehmen können, kann man auch anders verwarnen und wenn sie es wirklich nicht kapieren wollen, dann auch aus dem Chat schmeissen

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