Verbraucher ziehen Plattenlabel wegen Kopierschutz-CDs vor Gericht

In den USA ist eine Sammelklage gegen die fünf größten Musikkonzerne der Welt eingereicht worden

Anfang des Monats meinte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, Peter Zombik, gegenüber ZDNet noch: „Kunden haben sich an Kopierschutz gewöhnt“. Anscheinend doch nicht. Denn jetzt ist erstmals in den USA wegen des Kopierschutzes auf Musik-CDs eine Sammelklage gegen die fünf größten Musikkonzerne der Welt eingereicht worden.

Die Kläger wollen erreichen, dass der CD-Kopierschutz verboten wird oder aber die CDs mit einem Warnhinweis versehen werden müssen, berichtet die Zeitung „Die Welt“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Immer mehr Plattenlabel versehen die Audio-CDs mit einer elektronischen Sperre. So soll verhindert werden, dass Kunden die CDs am PC mit einem Brenner kopieren.

Einer aktuellen Studie zufolge besitzen 25 Prozent aller Amerikaner einen CD-Brenner, außerdem tauschen 40 Millionen Bürger Musik via Internet, berichtet das Blatt.

Laut der auf Sammelklagen spezialisierten Kanzlei Milberg, Weiss, Bershad, Hynes & Lerach, ist die Klage im Namen von zwei Verbrauchern aus Südkalifornien bei einem Kammergericht in Los Angeles eingereicht worden. In der Klageschrift werden alle fünf großen Musikunternehmen Vivendi-Tochter Universal Music Group, Bertelsmann-Musiktochter BMG Entertainment, EMI Group, Sony Music Entertainment und Warner Music genannt.

Schon zuvor hatte die Einführung eines Kopierschutzes auf CDs Kritik hervorgerufen. Mitglieder des US-Kongresses und auch der an der Entwicklung der CD beteiligte niederländische Elektronik-Konzern Philips hatten bemängelt, die elektronische Sperre nehme dem Verbraucher das Recht, Musik zum eigenen Gebrauch zu kopieren.

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Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Verbraucher ziehen Plattenlabel wegen Kopierschutz-CDs vor Gericht

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  • Am 18. Juni 2002 um 9:58 von Brother Tak

    Wenn es nur Kopierschutz wäre.
    Einige Computerzeitungen Bild, C’t und andere haben berichtet, dass der Kopierschutz in die Fehlerkorrektur der Geräte eingreift und somit zu einer vermehrten mechanischen Belastung führt. Das heisst die Lebensdauer der Geräte wird verringert. Außerdem seien schon kleine Kratzer auf der CD durch die Fehlerkorrektur bei einer kopiergeschützten CD nicht mehr beherrschbar und die CD nicht mehr abspielbar. Darüber hinaus wäre die Qualität des Audiosignales deutlich schlechter als bei herkömmliche CD’s. Mich würde interessieren, was die Plattenlabels dazu meinen! Und nochmal ich kaufe solchen Schrott nicht!

    BT

  • Am 18. Juni 2002 um 12:02 von Navid Zamani

    Wenn einer von euch weiss…
    …an wen ich mich wenden muss wenn ich mitklagen will.. Gibt’s das schon in deutschland?

    Aussderdem hoffe ich die künstler klagen auch gesammelt, dass sie so in knebelverträgen hängen!

    Bitte anmailen wenn jemand das weiss…

    Vielen dank! Endlich meldet sich wieder ein ein wenig mündiges volk zurück…

    Weiter so!

  • Am 19. Juni 2002 um 11:31 von Urs

    Kopierschutz
    Hoffentlich gibt’s solche Klagen nun endlich auch in Europa (Rechteverweigerung. mech. Verschleiss der LW’s, Ort und Gerät für das Musikhören wird von den Herstellern diktiert…). Ich kauf keine kopiergeschützten CD’s mehr, nachdem ich einmal reingeflogen bin! Sollen Die Hersteller auf ihrem Schrott sitzen bleiben.

    Boykott der kopiergeschützten CD’s wie in England. Dort ist kopierschutz kein Thema mehr, weil es ihn nicht mehr gibt!

  • Am 5. Juli 2002 um 10:39 von Bernd

    Kopierschutz
    Letzte Woche kaufte ich eine CD und wollte sie über meinen Rechner anhören, da ich nicht im Besitz eines funktionsfähigen CD-Players bin. Und was war: Die CD kann auf meinem Apple Macintosh nicht abgespielt werden, da sie nur auf Windows-PCs mit dem auf der CD mitgelieferten Abspielprogramm läuft. Ich sollte die CD an den Hersteller zurückschicken (es war der Sampler KONTOR 15) und das Geld zurückverlangen…..

  • Am 3. März 2003 um 11:44 von Schorsch

    Kopierschutz
    Ich hoffe in Europa wird man der Sammelklage gegen den Kopierschutz folgen. Die gekauften Medien, die sehr teuer sind, unterliegen einem Verschleiß. Für den Ersatz von nicht mehr nutzbaren Medien bei gültiger Lizenz sieht sich die Industrie jedoch nicht mehr verantwortlich. Geschweige denn sie kann nach "einem Jahr" überhaupt noch Ersatz liefern. <br />
    Die Nutzbarkeit der Medien ist auf wenige Geräte des jeweilig neuesten Standards beschränkt.<br />
    Also ich werde soetwas nicht mehr kaufen!! Ein Boykott Hilft!!!

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