Fünf Maßnahmen gegen Piraterie in der EU gefordert

Kreativ-Industrien verlangen entschlossene Schritte gegen Raubkopien / Digitale Datenträger sollen sich durch eine ID bis zu ihrem Ursprung verfolgen lassen

Europas Verbände für Software, Musik, Film und Video fordern laut der Business Software Alliance (BSA) eine einheitliche gesetzliche Regelung gegen die Bedrohung durch Raubkopien und Piraterie. Auf einem zweitägigen Antipiraterie Seminar, das unter der EU-Ratspräsidentschaft in Madrid stattfand, erörterten die Verbände die wesentlichen Ursachen von Urheberrechtsverletzungen und Piraterie, die den Kreativ-Branchen jährlich Milliardenschäden zufügen. Gleichzeitig wurden fünf konkrete Maßnahmen zur effektiven Bekämpfung der Piraterie vorgestellt.

Allein in Europa verursache der Diebstahl urheberrechtlich geschützter Werke jährlich Milliardenschäden. Diese Verluste würden Arbeitsplätze bedrohen und die Weiterentwicklung dieser Industriezweige beziehungsweise Investitionen in Entwicklungen hindern. Auch verursache die Piraterie EU-weit erhebliche Einbußen an staatlichen Steuereinnahmen, so die BSA.

„Es ist zwingend nötig, dass die EU jetzt schnell die notwendigen Schritte verbindlich umsetzt“, betonte der Director of Policy der Business Software Alliance Europe, Francisco Mingorance. Derzeit würden Produktpiraten aus der Schwäche und Widersprüchlichkeit der nationalen Gesetze profitieren.

Erst letzte Woche hätte man im Rahmen des Anti-Piraterieprogrammes ein größeres illegales Presswerk ausheben können, in dem Kopien von „Spider Man“ und „Star Wars: Episode II“ aus dem Internet auf DVD gebrannt wurden. Mehr als 10.000 Disks und 31 DVD-Brenner wurden hierbei beschlagnahmt.

Die Verbände fordern im Rahmen dessen von der EU, fünf wesentliche Punkte in die Vorgaben für eine einheitliche Regelung aufzunehmen. So verlangen sie die einheitliche Regelungen für abschreckende Strafen und Schadensersatz sowie eine schnelle Klärung der Urheberrechte und die Beschlagnahmung und Aufbewahrung von Beweismitteln. Eine zwingende Aussagepflicht der Piraten soll es außerdem ermöglichen, die gesamte Kette vom Vertreiber bis hin zum kriminellen Hersteller der Ware zu verfolgen. Die Verbände fordern weiterhin die zwingende Einführung eines Source Identification Codes (SID). Mit diesem Identifikationscode wolle man die Quellen aller jährlich in Europa gefertigten digitaler Datenträger bis hin zu ihrem Ursprung verfolgen.

Die BSA wurde 1988 gegründet. Zu den Mitgliedesunternehmen zählen prinzipiell alle großen Namen der Branche wie Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), Intel (Börse Frankfurt: INL), Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) und Apple (Börse Frankfurt: APC).

Kontakt:
BSA-Hotline-Telefon 0800/1718010

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7 Kommentare zu Fünf Maßnahmen gegen Piraterie in der EU gefordert

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  • Am 24. Mai 2002 um 11:12 von der sauger

    software
    jajaja

    verdienen die hersteller nicht genug?

    firmen kaufen die software und uns kleinen wichten ist das nicht so schlimm.

    milliardenschäden? ha, das gleicht sich doch durch die benzinpreise wieder aus oder?

    alles schwachsinn wer kopiert schon software von keinen herstellern und den grossen tut es nicht weh!!!!!!!

    ich zieh mir auch gelegendlich mal was runter- na und ? mein bs ist orginal und wenn ich mir was aus dem netz ziehe dann ist es genau so teuer ( isdn )!!!!!!

    für mich reine gledmacherei von den herstellern und dem staat die den hals nicht voll kriegen ( ist ja auch ne gute einnahmequelle )ausserdem kann wohl kaum jemand was dagegen machen ( bei genauerer betrachtung )!!!1

  • Am 24. Mai 2002 um 11:16 von der sauger

    nochmal software
    zieht euch linux 8.0 aus dem netz ( frei erhältlich ) da ist alles drin und es gibt kein probleme :)))))))))

  • Am 26. Mai 2002 um 19:03 von Boris

    kann die maßnahmen nachvollziehen aber…
    ich kann man gut vorstellen das unter den "zumindest" kleineren Raubkopieren, also die, die nur für sich selbst Kopieren hauptsächliche Jugendliche sind. Die frage ist, was läßt sich an Jugendlichen verdienen? Etwa 10000€ im Jahr, für z.B. das überteuerte und kaum verbesserte Office XP, ein neues Betriebsystem, 12 Spiele, ein gutes Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Photoshop usw…? Da steht sich die frage ob sie auch wirklich ohne Raubkopierer mehr verdienen würden, den ich glaube nicht das sich der Durchschnittsschüler/Jugendliche soviel leisten kann! Daher denke ich das die Firmen zumindest ohne die Jugendlichen Raubkopierer nicht mehr verdienen würden. Vorallem da ich selber welche kenne und die sich die Spiele die ihnen gefallen auch Kaufen.

    MfG Boris

  • Am 26. Mai 2002 um 20:56 von Matthias

    10 Jahre zu spät
    Es ist wie bei Hase und Igel nur das durch immer restriktivere Regeln und Zwangsregistrationen Orson Wells noch übertroffen wird. Wir müssen aufpassen, das die Freiheit nicht auf dem Altar von Sony und Co. geopfert wird

  • Am 27. Mai 2002 um 8:00 von Porter

    so langsam hab ichs satt
    Also es ist doch langsam echt zum Mäusemelcken, immer hört man nur das gleiche gejammere, von wegen die Umsätze gehen zurück und Arbeitsplätze und und und…

    Aber keiner redet darüber, daß Music-CD´s mittlerweile wieder weit mehr als 30 DM kosten, daß DVD´s immer noch zwischen 40/50 Mark kosten und daß z.B. die neuen Enterprise-Folgen auf Video 15€ pro Teil kosten !!!!!

    Also manchmal frage ich mich ob die Jungs da nicht einen kleinen Schatten haben. Immer wenn der Absatz zurückgeht, drehen die die Preisschraube nach oben. Was ein Schwachsinn. Ich bin mir 100% sicher, daß wenn DVD´s z.b. zwischen 15/20 DM und Music-CD´s wieder unter die 20DM Grenze kommen, sicherlich einige nicht mehr die Mühe von stundenlangen Downloads, Brennerorgien und Cover-Druck-Sessions machen werden. Dafür würde sich der Aufwand und die Materialkosten dann nicht mehr lohnen und der Griff ins Einkaufsregal treibt einem keine Schweißperlen mehr auf die Stirn. Ich kann z.B. bestätigen, daß viele sich erst einmal eine Kopie aus dem Netz ziehen um dann bei Gefallen sich das Orginal zu kaufen. Wenns nix taugt, wars das eh und das gesaugte landet im Papierkorb. Von DVD´s mit Filmklassikern mal ganz zu schwiegen, die man sich sowieso kauft weil man die Dinger einfach haben will. Man wartet halt nur auf das Schnäppchen oder bis die neuste "Neuauflage" der DVD rauskommt.

    Die größte Prozentsatz von sogenannten Raubkopierern sind doch eh Schüler bis 20 Jahre, die haben nicht das Wunscheinkommen der Industrie um sich für mehrere 100 € im Monat CD´s,DVD´s und Spiele zu kaufen. Wo nix is kann man halt auch nix holen. Beim rechtlichen älteren Semester kann ich nur eins sagen: Jungs, schaut mal in die Zeitungen, täglich kommen neue Insolvenzen von Unternehmen dazu, die Wirtschaft ist echt am Boden und wer überlegt da nicht, ob der mal so eben 15€ für ne Musik-CD ausgeben soll, nur um 40 % der Lieder die man gut findet jederzeit anhören zu können.

  • Am 27. Mai 2002 um 8:26 von T. Nechanitzky

    Preispolitik der Filmindustrie
    Sieht man einmal von der grundlegenden Entwicklung der Kaufpreise neuerscheinender Titel ab, stößt es einem doch bitter auf, daß jemand, der in ein neues Medium investiert (hier DVD-Laufwerk) wunderbar von der Filmindustrie ausgenommen wird. Es ist nicht nachvollziehbar, daß ein Trägermedium (DVD) welches die Hersteller nur einen Bruchteil der guten alten Videokassette kostet zu z.T. 30 – 40 % höheren Preisen, bei gleichem Inhalt, an den Endverbraucher verkauft wird. Mal von Bonusmaterial und Co abgesehen, fair wäre es die eingesparten Kosten in der Herstellung um den Vorteil der höheren Qualität zu eben dem gleichen Verkaufspreis zu bieten wie das ältere Medium.

    Für mich bedeutete das schon vor geraumer Zeit : Ich kaufe so lange keine DVD’s mehr, als bis deren Preis nicht mehr abnormal über dem der entsprechenden VHS-Kassetten liegt.

    — Qualität hin oder her —

  • Am 27. Mai 2002 um 8:51 von nobody

    die Preise sind unverschämmt :-(
    Mann kann dem hier genannten nur zustimmen.Wuerde die Preisploitik der Medien Industrie nicht auf Abzocke hingenen, wuerden viele wenn nicht alle

    DVD ,Musik CD Spiele kaufen und nicht Kopieren!!!!!!!

    Bei den Preisen fuer CD,DVD,Spiele ist es kein Wunder mit den Kopien!!!!!

    Die neuen Medien sind jetzt seid Jahren auf den Markt, aber die Preise der Produkte gestiegen.Ich kaufe erst wieder CD,DVD wenn die das Produkt bezahlbar machen :-(

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