Downloads werden teurer

EU-Verbraucher müssen für digitale Dienste normale Steuer zahlen

Vor über zwei Jahren hatte die EU die Untersuchung aufgenommen (ZDNet berichtete), nun ist sie zu einem Ergebnis gekommen: Verbraucher, die digitale Dienstleistungen wie Software über das Internet gegen Bezahlung downloaden, müssen dafür künftig auch dann Mehrwertsteuer zahlen, wenn der Anbieter außerhalb der EU sitzt. Umgekehrt sollen EU-Firmen keine Mehrwertsteuer mehr in Rechnung stellen müssen, wenn sie an einen Kunden außerhalb der EU verkaufen. Das haben die EU-Wirtschafts- und Finanzminister am Dienstag in Brüssel beschlossen.

Die EU folgt damit einer Vorgabe der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die eine Besteuerung nach den Vorschriften im Verbrauchs-Land fordert. Die ab dem 1. Juli 2003 wirksamen Vorschriften sollen den Wettbewerbsnachteil abschaffen, unter dem bislang die Anbieter in den EU-Staaten leiden. So müssen sie auf den Preis ihrer digitalen Angebote wie Filme und Musik oder Radio- und TV-Programme unabhängig vom Wohnsitz des Empfängers die Mehrwertsteuer immer aufschlagen, Anbieter vom Weltmarkt dagegen nicht.

Für gewerbliche Nutzer innerhalb der EU ändert sich dagegen nichts: Sie zahlen bereits heute die Mehrwertsteuer auf digitale Dienste von Lieferanten außerhalb der EU.

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3 Kommentare zu Downloads werden teurer

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  • Am 7. Mai 2002 um 18:29 von Hans - Georg Frenzel

    Dwonloads werden teurer
    Ich empfinde es als eine reine Unver-

    schämtheit was man da wieder in dieser EU einführen will. Endlich haben die Herrn Finanz- und Wirtschaftsminister wieder etwas gefunden damit sie die Kassen auffüllen können und der kleine

    Mann wird wieder abgezockt.

    Hier muß man sich die berechtigte Frage

    stellen, wo hin uns diese EU noch bringt.

  • Am 7. Mai 2002 um 23:26 von Matthias

    Erst Denken !
    Klar wird der Download aus den USA teurer aber damit ist wieder Gleichstand hergestellt. Bisher konnten Firmen aus den USA Software 16% billiger verkaufen ohne selbst weniger Gewinn zu machen. Die jetzige Regelung sollte Arbeitsplätze in Europa sichern und dafür bezahle ich gern einen Teil mehr. Sorry klingt vielleicht etwas Patriotisch aber es wird eh schon alles in Thailand hergestellt….und das passt mir nicht !

  • Am 8. Mai 2002 um 2:20 von Peter Bündgens

    Na toll!
    Unter der Überschrift "Erst denken…" wurde von deutschen Arbeitsplätzen gesprochen! Was bitte haben die denn mit der Mehrwertsteuer zu tun? Durch Mehrwertsteuer (was für ne Bezeichnung) wird kein einziger Arbeitsplatz mehr oder weniger produziert, das Gegenteil ist der Fall, denn diese verteuert die Waren um eben den Prozentsatz (in Deutschland 16% in England 17,5% usw. ) Die Mehwertsteuer verhindert weiterhin das wirtschaftliche Wachstum, da sie ja auf die Preise aufgeschlagen, den Herstellern keinen Pfennig (besser Cent) mehr einbringt und eher noch kostet! Aufwand für Buchhaltung usw. Die MwSt ist lediglich eine (zwar genial) erfundene Steuer die eigentlich keinen Wert für Konsumenten und Hersteller bietet sondern nur den Finanzministerien mehr Geld einbringt. Es ist doch ein Unding, das Vater Staat mehr an den Waren verdient als der Produzent und der Handel, setzt man mal eine übliche Marge von 2 – 10% gegenüber 16% für Papa Staat! Das nenne ich Geldverdienen ohne Gegenleistungen nur um damit Prestige Objekte und persönliche Denkmäler zu verwirklichen (Magnetschwebebahn und Bundeskanzleramt z.B.)

    Und zu dem Einwurf, das die USA oder andere Länder dadurch mehr Umsatz machen, kann schon sein, aber hierzulande gibt es nun mal nicht die Software, die ich benötige, wenn ich mir diese expliziet aus dem Netz ziehe. Oder glaubt der Schreiber, das ich nicht einen deutschen Hersteller bevorzugen würde, wenn er das selbe Produkt anbietet? Leider, es gibt´s halt nur über die USA!

    mfg

    Peter

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