CeBIT: Multimedia-Nachrichten für das Handy-Display

ZDNet hakt zu Preis und Startzeitpunkt des neuen Dienstes nach / Kein Anbieter will sich über mögliches Tarifsystem äußern

Hannover – Die drei Buchstaben SMS stehen für eine unerwartete Erfolgsgeschichte. Zunächst konnten die Mobiltelefone die 160 Zeichen langen Nachrichten nur empfangen, mittlerweile sausen pro Monat zehn Milliarden Textbotschaften durch die deutschen Netze. Diesen Erfolg wollen die Mobilfunk-Anbieter mit MMS (Multimedia Messaging Service) wiederholen: Mit einem entsprechenden Handy kann der Anwender selbstgemachte Fotos, Soundfiles und lange Texte verschicken. ZDNet hat sich an allen Messeständen umgesehen und recherchiert, wann der neu proklamierte Dienst verfügbar sein wird und was er kostet.

Praktisch bei MMS: Wenn das empfangende Handy keine MMS-Nachrichten anzeigen kann, wird automatisch eine SMS mit einer Internet-Adresse verschickt, wo man die Nachrichten dann abrufen kann.

Bis auf E-Plus – hier konzentriert man sich in diesem Jahr voll auf I-Mode – präsentieren alle Anbieter ihre Vorstellungen des Multimedia Messaging Services. Bei Marktführer T-Mobile gibt man sich sehr zugeknöpft. Der Dienst soll „noch in diesem Jahr“ verfügbar sein und über Preise möchten die Stand-Mitarbeiter nicht spekulieren. Gezeigt wird der Versand von Fotos vom Ericsson T68 zu einem anderen mobilen oder stationären Endgerät. An das T68 kann man eine kleine Digitalkamera anschließen und das Foto direkt verschicken.

Auch Konkurrent Vodafone präsentiert MMS mit dem Ericsson T68 und alternativ mit dem Nokia 7650. Bei den Preisen kann man sich zwei Modelle vorstellen: Entweder die MMS wird wie bei SMS pro Nachricht fakturiert oder alternativ für die Datenmenge, die verschickt wird. MMS soll im Sommer 2002 starten, dann werde es auch Preise geben.

Mit viel Sinn für die Praxis geht Mobilcom an den neuen Dienst ran: Auf dem Stand in Halle 12 zeigen zwei junge Damen, wie man mit dem Nokia 7650 ein Foto machen und dies per neuartigem Service an eine beliebige E-Mail Adresse schicken kann. Gesendet werden die Nachrichten, wie bei den anderen Anbietern auch, über die paketorientierte GPRS-Übertragungstechnik. Im Test war ein verschicktes Bild – rund 40 KByte – in wenigen Sekunden beim Empfänger.

Direkt gegenüber dem Mobilcom Stand präsentiert O2 – früher Viag Interkom – seinen MMS-Service. Auch hier können Nachrichten direkt auf ein benachbartes Gerät geschickt werden. Auch der ab Mai erhältliche O2-PDA XDA kann mit dem neuen Format umgehen. Diese Option will man aber nicht ab dem Start anbieten, sondern erst nachträglich zum Download offerieren. So ausgereift scheint die neue Software also noch nicht zu sein.

Der Mobilfunk-Newcomer Quam zeigt auf seinem Stand die Anwendung von MMS mit dem Ericsson-Telefon. Hier werden die Daten bisher normal über das GSM-Netz mit 14,4 KBit pro Sekunde versendet. Wie erwartet, gibt sich auch die Telefónica/Sonera-Tochter in Sachen Preise verschlossen. Dafür nannte Quam schon jetzt das zweite Quartal des Jahres als Startzeitpunkt.

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