CeBIT: Bitkom verteidigt Entlassungen

Politik habe Hausaufgaben nicht gemacht / Dreipunkteprogramm präsentiert

Hannover – „Wir haben das Schlimmste hinter uns“ – mit diesen Worten fasst der Präsident des Bitkom (Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, Bitkom), Volker Jung, die Situation der Branche zu Beginn der CeBIT 2002 zusammen. Der Siemens-Vorstand rechnet mit einem langsamen Anziehen der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte und einem Wachstum im kommendem Jahr.

Vor allem zwei Entwicklungen würden die Branche in der Zukunft beschäftigen: Zum einen der Trend zu kostenpflichtigen Inhalten im Web, zum anderen die Tatsache, dass User unter einer Vielfalt von Zugangsmöglichkeiten, von der analogen Leitung, DSL und Wireless-LAN bis hin zu UMTS, wählen könnten.

Vor allem vom Bereich UMTS erwartet sich der Verband ein Anziehen der Nachfrage nach ITK-Geräten. Im vergangenen Jahr sei ein deutlicher Einbruch zu verzeichnen gewesen, im kommenden Jahr könnte die Anfrage um vier Prozent anspringen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Geräte nicht durch zusätzliche urheberrechtliche Abgaben künstlich verteuert würden.

Angesichts der Entlassungswelle im vergangenen Jahr verwies der Bitkom-Vorstand darauf, dass die Branche seit 1996 rund 200.000 neue Stellen geschaffen habe. „Die erfolgten Reduzierungen sind bei aller Dramatik im Einzelfall notwendig, um das Überleben der Firmen zu sichern“, so Jung. Allerdings habe die Politik ihre Hausaufgaben nicht gemacht: Die Unternehmen scheuten in Deutschland noch vor Neueinstellungen zurück, weil die Belastung durch Entlassungen zu hoch seien. Währen es in den USA bereits bei 0,5 Prozent Wirtschaftswachstum zu Neueinstellungen komme, müsse in Deutschland die Konjunktur um über 2,5 Prozent zulegen, damit neue Jobs entstehen.

Der Verband präsentierte auf der CeBIT sein neues Dreipunkteprogramm, mit dem die Branche wieder neuen Aufwind erhalten soll. So fordert Bitkom einen Abbau bürokratischer Hindernisse, eine Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen und eine Optimierung der öffentlichen Förderprogramme
Kontakt:
Bitkom, Tel.: 030/275760 (günstigsten Tarif anzeigen)

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