Analysten: „Bluetooth sicherer als W-LAN“

Probleme allerdings mit Vielfalt der Profile / Gemeinsamer Standard gefragt

Bluetooth zeigt Zähne: Das lang totgeglaubte Funkmodell soll sicherer sein als Wireless LAN, so die Analysten von Frost & Sullivan. „Dank ziemlich robuster Sicherheitsmerkmale ist die Situation bei Bluetooth günstiger als bei Wireless LAN,“ so der Analyst Michael Wall. Es bleiben zwar einzelne Schwachpunkte, allerdings dürfte die Technologie für die meisten Nutzer genügend Sicherheitsoptionen und -merkmale bieten, vor allem dann, wenn auch sonst angemessen für Datensicherheit gesorgt wird.

Schwierigkeiten sieht Frost & Sullivan bei den verschiedenen Standard-Stufen. So entsprächen Geräte aus der Zeit vor der Einführung der Spezifikation 1.1 verschiedenen Firmware-Spezifikationen. Während in einigen Fällen das Problem per Software-Update ad acta gelegt werden könne, seien andere Produkte schlicht nicht zu gebrauchen. Allerdings sollte sich das Problem schnell selbst erledigen, da nur wenig Geräte mit dem alten Standard ausgeliefert worden seien.

Ein weiteres Problem liege in der Vielfalt der Bluetooth-Profile. Mittlerweile gebe es über 60 dieser anwendungsspezifischen Konfigurationen von Protokollen für die verschiedenen Bluetooth-Funktionen. Theoretisch könne ein Gerät zwar sämtliche Protokolle unterstützen, aber das sei kaum praktikabel und sehr teuer. In der Praxis würden also nur die Protokolle unterstützt, die der Gerätefunktion am besten entsprächen. Damit wäre bei Anwendungen, die von einem der kommunizierenden Geräte nicht unterstützt werden, keine Interoperabilität gewährleistet.

Die einzige Lösung sehen die Analysten in einem gemeinsamen Vorgehen von Entwicklern, Herstellern und Handel. Der zwei Jahre alte Vorschlag, Kompatibilität mit bestimmten Spezifikationen und Profilen durch einen Farbcode anzuzeigen, sei bisher nicht umgesetzt worden. Nun gebe es neue Initiativen aus dem Handel für eine einheitliche Markierung.

Das Bluetooth-Verfahren ist eine kabellose Funktechnologie mit einer 2,4 GHz-Frequenz, die mit einem Aktionsradius von bis zu zehn Metern arbeitet, auch wenn Wände dazwischen liegen. Die Spezifikation 1.0 wurde vor zwei Jahren verabschiedet. Seitdem arbeiten Entwickler daran, ihre Produkte an diesen Standard anzupassen.

Frost & Sullivan sah noch vor vier Monaten Bluetooth kurz vor dem Durchbruch (ZDNet berichtete). Die Analysten rechneten für 2001 mit dem Absatz von weltweit über 1,2 Millionen Bluetooth-fähigen Geräten, was einem Jahresumsatz von mehr als 862 Millionen Dollar für den Gesamtwert der Produkte entspricht.

Kontakt:
Frost & Sullivan, Tel.: 069/235057 (günstigsten Tarif anzeigen)

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1 Kommentar zu Analysten: „Bluetooth sicherer als W-LAN“

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  • Am 11. März 2002 um 12:12 von Kögler Andreas

    Security over WaveLan
    Ich bin der Meinung das man WaveLan 802.11 mit den "Blauzahn" nicht vergleichen kann. Der "Blauzahn" arbeitet eher im PAN (Personalarea-Network) und WaveLan eher im Lan(LocalareaNetwork).

    Der einzige Nachteil von WaveLan ist die Security. Aber zwei Kollegen und ich "Campus Graz" (Austria) sind dabei dieses Manko zu beseitigen. Wir wollen eine Verbindung (Point to Multipoint über ca.3km) mit einer Verschlüsselung/Authentifizierung auszustatten um diesen Nachteil wieder wett zu machen. Infos unter wireless.project@gmx.net

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