Forderung: Staat soll Telekom-Kabel übernehmen

Nur so könne Kabel-Chaos verhindert werden / Bundesregierung müsse sich zumindest beteiligen

Nach dem gescheiterten Verkauf der Telekom-Kabelnetze an den US-Konzern Liberty Media fordert der Branchenexperte Franz Arnold eine Übernahme durch den Bund. Die Telekom (Börse Frankfurt: DTE) habe in absehbarer Zeit keine Chance, einen neuen Käufer für das Netz zu finden, sagte Arnold der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe).

Ein Einstieg des Staates sei notwendig, weil die Telekom nicht mehr bereit sei, in den Ausbau des TV-Kabels zu investieren. Damit drohe in Deutschland ein Kabelchaos, das auch die Inhaber der drei bereits verkauften Telekom-Netze in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen in Mitleidenschaft ziehen könne. “

„Seit der UMTS-Versteigerung und der Folgekrise sind Breitbandkabelnetze nahezu unverkäuflich“, sagte Arnold, der bis April vergangenen Jahres Chefunterhändler der Telekom in Sachen Kabelverkauf war. Die zur Zeit gehandelten Käufernamen, wie der des britischen Investors Compere seien reine „Luftnummern“.

Arnold forderte die Bundesregierung auf, das Telekom-Kabelnetz komplett zu übernehmen oder sich zumindest daran zu beteiligen. Das Bundeskartellamt hatte den Verkauf aber am Dienstag verboten, weil es darin eine Gefahr für den Wettbewerb auf dem Kabelmarkt sah (ZDNet berichtete). Liberty Media kündigte an, nicht gegen die Entscheidung des Bundeskartellamts zu klagen. Wie das Unternehmen in Englewood mitteilte, sind mit dem kartellrechtlichen Verbot die bestehenden Übernahmevereinbarungen mit der Deutschen Telekom hinfällig. Auch vom geplanten Erwerb von Anteilen am deutschen Konkurrenten Telecolumbus werde Abstand genommen.

ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.

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2 Kommentare zu Forderung: Staat soll Telekom-Kabel übernehmen

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  • Am 5. März 2002 um 11:15 von OpaHakkinen xxx

    Kabelsalat
    Die Kabelnetze wurden Seinerzeit durch Steuermittel aufgebaut und für Lau von der zu privatisierenden Post an die Telekom für Lau weitergegeben. <- das ist schon mal ein Ding für sich; nun soll der Steuerzahler nochmal bezahlen? – Damit sich Ron und seine Kumpels noch mehr die Kippen vollwerfen können? Das ist doch wohl unglaublich. Die Führungsmannschaft der Telekom hat doch bewiesen das sie nichts auf die Reihe bekommt! Man sollte diese (immernoch-)Behörde einfach wieder Verstaatlichen. -Ändern würde sich doch eh nix… Es hat sich bislang doch auch nix zum positiven gewendet….

  • Am 6. März 2002 um 1:14 von Spygroove

    Blubber Blubber
    Erst Schlau machen dann Schreiben.

    Die Telekom hat sowohl in das Kabel als auch in das Telefonnetz was Sie von der Deutschen Post Übernommen hat unsummen ab Geld Investiert. Auch hat die Telekom die ganzen Kredite mitübernommen mit denen damals die Netze Gebaut wurden.

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